• Holginho
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    geschrieben 1099412580000

    Hi Petra!

    Erstes "SORRY" - meine Antwort ist wohl ein Opfer der technischen Probleme geworden.

    Zweites "SORRY" - war natürlich mißverständlich formuliert. Mit erweiterter Infopflicht meinte ich selbstverständlich "uns" Urlauber.

    Es ist immer wieder unglaublich, ja fast schon beschämend, in welchem "Wissenszustand" eine leider nicht geringe Anzahl Leute verreist.

    Der Spruch: "Ooooch, Djerba/Fuerte ist aber öde, wie in der Wüste - Mallorca war aber viel grüner" (immer wieder "gerne" beim Landeanflug gehört) mag ja noch irgendwie "erheiternd" sein, aber nicht informierte oder ignorante Urlauber die ggfs. anschließend wegen Einschränkungen bei Erkrankungen, Naturkatastrophen etc. den Reiseveranstalter verklagen, sind in meinen Augen so ziemlich am Ende der "intellektuellen Nahrungskette".

    Viele Grüße, Holger

    “Mit dummen Menschen streiten ist wie mit einer Taube Schach zu spielen...“ Rest bei Bedarf googeln!
  • pebau
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    geschrieben 1099413840000

    Na, dann sind wir ja beide der gleichen Meinung.

    Ich gehöre auch zu den Touristen, die sich erst einmal über die Gepflogenheiten, Vorschriften und sonstige Sachen, die zu beachten sind, für das jeweilige Land genau erkundigen.

    Ich hab keinen Bock mich in Fettnäpfchen zu setzen und auch nicht, dass ich mit irgendwelchen Landestypischen Vorkommnisen überrascht werde.

    Ich beobachte schon Wochen vorher alle Meldungen, die über dieses Land kommen, wohin reisen will. Klar, dass es da auch zu sehr unangenehmen Erscheinungen kommen kann, so wie es mir 1997 mit Kenia passierte.

    Wochen vorher gab es schon dort unten im Vorfeld der bevorstehenden Wahlen ziemliche Unruhen. Man hörte nur noch Horrormeldungen. Sogar von angezündeten Ferienhotels, jedoch in einer anderen Region, als wo wir hin wollten. Das Auswärtige Amt warnte nur davon, dass man nicht alleine sich außerhalb der Hotelanlagen bewegen soll, aber sonst nichts weiter. Desto näher der Abreisetag kam, desto schlimmer wurden die Meldungen. Meiner Familie sagte ich gar nicht alles und so flogen wir dann halt doch runter, denn ich erhielt Meldungen, dass vor Ort es gar nicht so schlimm ist, wie die Presse es hierzulande meldete. Trotzdem flog ich mit ziemlichen Bauchschmerzen dort runter.

    Doch vor Ort war wirklich nichts zu spüren von Unruhen.

    Nur einmal bekam ich noch einen Schreck: Wir waren mit meiner älteren Mutter in Kenia und sie wollte und konnte nicht an der von uns geplanten mehrtägigen Safari teilnehmen und so blieb sie alleine im Hotel zurück und (die Angestellten kümmerten sich dann liebevoll um sie) am 31.08.1997 merkten wir in unserer Lodge eine ziemliche Unruhe unter den Besitzern. Wir befürchteten, dass es wieder Probleme wegen den Wahlen gibt und erst nach Stunden konnten wir rausfinden, dass Lady Diana bei einem Unfall ums Leben gekommen war.

    Aber ich bin der Meinung, dass ich mich als Gast eines Landes auf die Gegebenheiten einstellen muss und nicht das Land auf mich.

    Freu mich schon irgendwann mal wieder ein neues Land kennen zu lernen.

  • caribiangirl
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    geschrieben 1100075133000

    Guten Morgen allerseits

    Hab von dem Fall auch gehört und mir tun die Betroffenen(war ja nicht nur der kleine Junge)selbst sehr leid.Mein persönliches Mitgefühl für die Familien,besonders die Kinder.Trotzdem find ich auch,dass die Richter richtig entschieden haben.So blöd wie sich das jetzt anhört.Heutzutage kann überall was in der Art passieren.Ich denke,kein Land ist vor Anschlägen sicher.Deutschland auch nicht.

    So weit ich weiss hat TUI den Familien,deren Kinder durch den Anschlag verletzt oder getötet wurden,freiwillig eine bestimmte Summe ausbezahlt.Denke,dass das von TUI ein guter Zug war und der Fall damit ad Akta gelegt werden sollte.Geld heilt zwar keine Wunden oder bringt Familienmitglieder zurück,die Tod sind.

    In Bali ist doch auch ne Bombe hoch.Damit hätte wahrscheinlich niemand gerechnet.Von den Länder,die wirklich gefährlich sind wird einem ja vom ausw.Amt.abgeraten.Tunesien gehört da ja nicht unbedingt dazu.Solche Attentäter laufen zur genüge überall rum.Leider

    Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er.
  • thias160281
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    geschrieben 1103661070000

    ich schliesse mich eurer meinung an.

    schliesslich kann kein reiseveranstalter für einen terroranschlag verantwortlich gemacht werden. 

  • pebau
    Dabei seit: 1098057600000
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    geschrieben 1116493126000

    Die Familie ging ja in Berufung und heute soll in Celle die Urteilsverkündigung sein.

    Ich hoffe für uns alle, dass das vorherige Urteil bestätigt wird, denn wenn nicht, dann werden die Reisepreise sicherlich wesentlich erhöht, da sich die Veranstalter ja jetzt auch noch für unvorhersehbare Ereignisse wie Terrorakte versichern müssen.

    Wie schon geschrieben, für die Betroffenen würde es mir ja leid tun, aber für die Allgemeinheit hoffe ich eben auf Bestätigung.

  • Silvia28
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    geschrieben 1116501811000

    Hallo!!!

    Ich füge meine Meinung auch noch hinzu.

    Es ist schrecklich was da passiert ist, und ich verstehe das Urteil.

    Anderer Seits denke ich das ich als Betroffener auch alles Mögliche versuchen würde, um das Leid meines Kindes zu verringern.

    Für mein Kind würde ich Himmel und Hölle ich Bewegung setzten!!

    Wir können da so pauschal darüber reden, weil wir nicht betroffen sind. Keiner von uns weis wie er in dieser Situation handeln würde.

    Wenn eigenen Kindern durch andere Leid zugefügt wird, ist denke ich jegliche Art von Vernunft ausgeschaltet.

    LG

    Silvia

  • pebau
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    geschrieben 1116503981000

    Silvia, ich war exakt zum gleichen Zeitpunkt auch auf Djerba und damals hatte man nicht mal im Traum dran gedacht, dass gerade dort was passiert. Denn gerade auf Djerba leben die verschiedensten Glaubensgruppen sehr friedlich nebeneinander.

    Deshalb kann der Reiseveranstalter nicht mal einen Tick was dafür. Vor was hätte er denn warnen sollen, wenn nichts ist?

    Wäre ja das Gleiche, wenn jetzt die Leute, die einen lieben Menschen bei der Tsunami-Katastrophe verloren haben oder dadurch schwer verletzt wurden, den Reiseveranstalter dafür haftbar machen, dass die Tsunami-Welle sie erwischt hat.

    Es tut mir wirklich leid für all die Opfer, aber ich kann doch nicht für solche Unwegbarkeiten den Reiseveranstalter haftbar machen. Das ist absolut unlogisch.

  • Silvia28
    Dabei seit: 1075852800000
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    geschrieben 1116508057000

    Hallo Petra!!

    Natürlich ist es unlogisch. Das sagte ich ja auch.

    Ich finde das Urteil auch gut und für mich ist es jetzt auch unverständlich wie die Eltern handel.

    Aber ich bin auch nicht betroffen.

    Wie gesagt, wenn mir das passiert wäre weis ich nicht ob ich nicht auch alles versuchen würde. Auch wenn es absolut unlogisch ist.

    Mal ein anderes Bespiel, vielleicht ist es dann verständlicher was ich meine.

    Die Eltern eines missbrauchten und ermordeten Kindes treffen im Gerichtssaal auf den Täter und gehen im an die Gurgel. Ist das logischer als die Schadensersatzklage?

  • pebau
    Dabei seit: 1098057600000
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    geschrieben 1116511465000

    Silvia Kleist schrieb:

    >

    > Hallo Petra!!

    > Natürlich ist es unlogisch. Das sagte ich ja auch.

    > Ich finde das Urteil auch gut und für mich ist es jetzt auch unverständlich wie die Eltern handel.

    > Aber ich bin auch nicht betroffen.

    > Wie gesagt, wenn mir das passiert wäre weis ich nicht ob ich nicht auch alles versuchen würde. Auch wenn es absolut unlogisch ist.

    >

    > Mal ein anderes Bespiel, vielleicht ist es dann verständlicher was ich meine.

    > Die Eltern eines missbrauchten und ermordeten Kindes treffen im Gerichtssaal auf den Täter und gehen im an die Gurgel. Ist das logischer als die Schadensersatzklage?

    >

    Silvia, ganz ehrlich: Ja, das ist logischer für mich, denn der Täter ist der direkte Verursacher und hat mein Kind getötet. Nur er alleine ist dafür verantwortlich, dass ich mein Kind nicht mehr habe.

    Ich würde mit Sicherheit genauso handeln. :gun: Sorry, aber dies ist meine Persönliche Meinung.

    Aber der Reiseveranstalter ist ja nicht der direkte Verursacher. Der hat mit der ganzen Sache überhaupt nichts zu tun.

    Wenn die Eltern die Nachkommen des Täters auf Schadensersatz verklagt hätten, dann hätte ich es ja verstanden.

    Aber man kann doch nicht den Reiseveranstalter dafür haftbar machen. Das ist mehr als unlogisch. :sarcastic:

  • pebau
    Dabei seit: 1098057600000
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    geschrieben 1116514963000

    SPIEGEL ONLINE - 19. Mai 2005, 14:40

    URL: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,356615,00.html

    Djerba-Prozess

     

    Reiseleiter sollen als Zeugen gehört werden

    Der Schmerzensgeldprozess eines Djerba-Opfers gegen den Reiseveranstalter 1-2-Fly ist in die nächste Runde gegangen. Das Oberlandesgericht Celle ordnete eine Beweisaufnahme an. Die Entscheidung werten Prozessbeobachter als Etappensieg für den heute sechsjährigen Kläger.

    Celle - In dem Berufungsverfahren um Schmerzensgeldforderungen eines Terror-Opfers gegen die TUI-Tochter 1-2-Fly spricht das Oberlandesgericht Celle vorerst kein Urteil. Die Richter ordneten am Donnerstag eine Beweisaufnahme an. Anhand der Aussagen von zwei Reiseleitern soll geprüft werden, ob die Synagoge eine Woche vor dem Anschlag für Besuchergruppen frei zugänglich war oder die Polizei den Zutritt verweigert hatte. Die Klärung dieser Frage solle Aufschluss geben, ob der Reiseveranstalter möglicherweise Warnpflichten verletzt habe, sagte der Richter.

    Die Entscheidung des OLG für eine Beweisaufnahme gilt bei Prozessbeobachtern als Etappensieg für den Kläger, einen heute sechsjährigen Jungen. Der aus Bergkamen in Nordrhein-Westfalen stammende Junge hatte bei dem Selbstmordanschlag auf die Synagoge "La Ghriba" im April 2002 schwerste Verbrennungen erlitten. Von 1-2-Fly verlangte er Schmerzensgeld in Höhe von 100.000 Euro und eine monatliche Rente von 800 Euro.

    In erster Instanz hatte das Landgericht Hannover die Klage am 27. Oktober 2004 noch in vollem Umfang abgewiesen und dabei eine Hinweispflicht des Reiseveranstalters verneint. Anfang Mai war eine vom Gericht angeregte gütliche Einigung zwischen beiden Parteien nicht zu Stande gekommen.

    .

    .

    Na, da bin ich mal gespannt was da rauskommt, denn die Synagoge ist ja generell von Polizisten bewacht. Das war auch schon im Jahr vor dem Anschlag so. Das kann ich bezeugen, denn ich war da auch schon auf Djerba und das war vor dem 11.09.2001. :sarcastic:

    Die Synagoge war und ist auch nicht immer frei zugänglich, z.B. zu Gebetszeiten, an jüdischen Feiertagen und natürlich am Sabbat kann man nicht rein und kommt auch nicht mal in die Nähe. Da ist eine Duchfahrtskontrolle und nur Menschen jüdischen Glaubens dürfen durch.

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