Alexanderkirche

In der Kirche aus dem Mittelalter

Die Alexanderkirche in Wildeshausen blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis in das 9. Jahrhundert reicht, als Graf Walbert die sterblichen Überreste des heiligen Alexander von Rom nach Wildeshausen bringen ließ und damit Wallfahrer auch aus der weiterer Umgebung an die Hunte lockte. Die erste Kirche an dieser Stelle und auch mögliche weitere Kirchenbauten wurden abgetragen und Teile davon für Nachfolgebauten verwendet - bei den Bautätigkeiten gab es durchaus auch Rückschläge: So stürzte 1214 einer der beiden Kirchtürme ein und fünf Jahre später folgte dann auch noch der zweite. Mit neuem Grundriss und nur einem Turm wurde noch im Unglücksjahrhundert die heutige Alexanderkirche errichtet, die zur Zeit der Reformation und Gegenreformation insgesamt sieben Mal die Konfession wechselte, bis sie letztendlich zur evangelische Pfarrkirche wurde, die sie bis heute geblieben ist - die Gebeine des heiligen Alexander zogen 1699 nach Vechta um. Als „Offene Kirche“ kann man das Gotteshaus tagsüber besuchen und staunt über das gewaltige Mittelschiff und seine beiden Seitenschiffe, die durch eine geniale Anordnung des Gewölbes die Dachlast übernehmen, so dass man auf ein äußeres Strebewerk verzichten konnte. Der Rundgang durch die Alexanderkirche ist ein Ausflug in das frühe Mittelalter, die Außenmauern weisen mit ihren verschiedenen Baustilen und den jeweils verwendeten Materialen auf die historische Baugeschichte hin. Besonders lohnend ist auch der Abstecher zum „Remter“, dem südlichen Anbau, der früher den Stiftsherren als Speisesaal diente und jetzt das Kirchenbüro beherbergt: Hier wurde mit viel Liebe und Engagement ein wunderschöner Bibelgarten angelegt, der ebenfalls frei besichtigt werden darf.