Evangelische Stadtkirche St. Moriz

Coburg/Bayern
Möchten Sie Urlaub in der Nähe buchen?Folgende Hotels könnten Ihnen gefallen

Infos Evangelische Stadtkirche St. Moriz

Die Baugeschichte der bestehenden Morizkirche geht auf das 14. Jahrhundert zurück. (Ältester Teil ist der 1330 abgeschlossene Ostchor). Schon seit dem 12. Jahrhundert stand dort ein Vorgängerbau der Morizkirche inmitten eines geistlichen Bezirkes, umgeben von Friedhof und Propsteigebäuden. Im Chor – über der Grablege von Mitgliedern der herzoglichen Familie – befindet sich das Alabaster-Epitaph des Herzogs Johann Friedrich des Mittleren, ein Werk des Bildhauers Nikolaus Bergner aus Pößneck (1598). 1530 predigte hier Martin Luther.

Neueste Bewertungen (3 Bewertungen)

Heidelore66-70
September 2022

Am Eingang warten schon Adam und Eva

6,0 / 6

Wenn man durch das Hauptportal die Coburger Morizkirche betritt, so sollte man sich erst einmal die Steinfiguren genauer betrachten, die am Portal angebracht sind. Links von der Tür ist Maria mit Jesus und die Heilige Barbara. Rechts von der Tür sind Adam und Eva mit jeweils einem Apfel in der Hand (Coburger behaupten jedoch, dies seien keine Äpfel, sondern eigentlich die guten Coburger Klöße). In der Morizkirche selbst beeindruckt in erster Linie das Alabaster-Epitaph, den Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg für seine Eltern Johann Friedrich II. (Johann Friedrich der Mittlere) und Elisabeth errichten ließ. Dieses Alabaster-Epitaph sollte man sich nach meiner Meinung unbedingt genau anschauen, da es viele interessante Kleinigkeiten zu entdecken gibt.

Bert66-70
September 2022

St. Moriz mit sehenswertem Renaissance-Epitaph

6,0 / 6

Die evangelische Moriz-Kirche ist die älteste Kirche von Coburg und hat ihren Ursprung in einer romanischen Basilika aus dem 13. Jahrhundert. Eine erste urkundliche Erwähnung des Namens St. Moriz für diese Kirche stammt aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts. Dieser Name bezieht sich auf den Heiligen Mauritius, der zugleich der Schutzheilige von Coburg ist. Mauritius stammte angeblich aus Nordafrika und er war der Überlieferung nach der Kommandeur der christlichen, thebäischen Legion, die im Dienste des römischen Kaisers Maximian stand. Der Sage nach weigerten sich Mauritius und seine Mannen gegen ihre christlichen Glaubensbrüder und -schwestern in der heutigen Schweiz zu kämpfen, woraufhin der Kaiser die völlige Vernichtung dieser christlichen Legion befahl. Wie die Sage weiter besagt, erfolgte die Vernichtung der Legion um das Jahr 290 in der heutigen französischsprachigen Schweiz. Mauritius, seine Offiziere und selbst die einfachen Soldaten ließen sich demnach ohne Gegenwehr hinrichten. Der Mohrenkopf, den man in Coburg überall vorfindet und der sich auch im Stadtwappen von Coburg befindet, stellt ebenfalls den Heiligen Mauritius dar. Wenn man am Kirchhof, vor der St.-Moriz-Kirche steht und zur Kirche blickt, so kann man sehen, dass die beiden Türme unterschiedliche Höhen haben. Der vom Betrachter aus gesehene linke Turm ist ca. 72 Meter hoch (an diesem Turm befindet auf der Höhe vom Erdgeschoss eine Figur des Heiligen Christophorus), Der rechte Turm ist ca. 42 Meter hoch (an diesem Turm befindet sich eine Figur vom Heiligen Nikolaus). Zwischen diesen beiden Türmen ist der fein gestaltete Mittelbau mit dem Hauptportal. Am Hauptportal sind links die Statuen von Maria mit dem Jesuskind auf dem Arm, daneben die Heilige Barbara. Auf der rechten Seite vom Hauptportal stehen Adam und Eva (Adam und Eva halten jeweils einen Apfel in der Hand, in Coburg wird aber gesagt, dies seien natürlich keine Äpfel, sondern Coburger Klöße). Über dem Hauptportal ist ein Balkon. Auf der linken Seite von diesem Balkon steht die Staute des Heiligen Mauritius, der eine Lanze in der Hand hält (wie bereits oben erwähnt, ist Mauritius der Namensgeber dieser Kirche und der Schutzheilige von Coburg). Auf der rechten Seite vom Balkon steht der Heilige Petrus mit Buch und Schlüssel in der Hand. In der großen Hallenkirche findet man diverse Grabplatten, ein schönes Fresko, den farbigen Taufstein von 1539, die Kanzel, die doppelstöckige Empore, die Orgel auf der Empore, die Fürstenloge, eine Büste von Martin Luther, den modernen Altar aus Ahornholz (der aus 5 beweglichen Teilen besteht und so immer wieder verändert werden kann) usw. ABER DIE HAUPTSEHENSWÜRDIGKEIT IN / VON ST. MORIZ IST DAS GROSSE, BEEINDRUCKENDE EPITAPH, welches Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg zwischen 1594 und 1598 für seine Eltern Johann Friedrich II. (Johann Friedrich der Mittlere) und Elisabeth von der Pfalz errichten ließ. Johann Friedrich II. wurde 1567 inhaftiert und musste den Rest seines Lebens in Haft verbringen, überwiegend in bzw. bei Wien. Seine Frau Elisabeth begab sich 1572 freiwillig in Haft, damit sie bei ihrem Mann sein konnte (sie starb 1594 in Wien). Johann Friedrich II. wurde Anfang 1595 von Wien nach Schloss Lamberg in der Steiermark verlegt, wo er im Mai 1595 nach 28 Jahren Haft starb. Das Alabaster-Epitaph ist reich gegliedert. Es ist fast 14 Meter hoch und ca. 6,5 Meter breit. Es gehört zu den schönsten Renaissance-Epitaphen Deutschlands. In der Mitte des Epitaphs ist eine Figurengruppe, die die fürstliche Familie darstellt. In der Mitte dieser Figurengruppe kniet Herzog Johann Friedrich II. (der Mittlere), ihm gegenüber steht seine erste Frau Agnes von Hessen und seine zweite Frau Elisabeth von der Pfalz. Hinter dem Herzog sind vier männliche Figuren; die beiden kleinen Figuren stellen seine im Kindesalter verstorbenen Söhne Johann Friedrich und Friedrich Heinrich dar, hinter diesen stehen zwei große Figuren, die die erwachsenen Söhne Johann Casimir und Johann Ernst darstellen. Hinter dieser fürstlichen Gruppe ist ein Relief, welches die Überführung der Gebeine von Patriarch Joseph in das biblische Land Kanaan darstellt. Über diesem Relief ist ein weiteres Relief mit der Kreuzigungsszene. Über diesem kann man die Grablegung Jesus sehen. Ganz oben auf dem Epitaph steht der auferstandene Jesus, der als Sieger den Tod dargestellt ist. Ansonsten sind noch diverse andere Figuren, sowie diverse Wappen und sonstige Verzierungen an diesem Epitaph, die man sich auch näher anschauen sollte. Vor dem Epitaph befanden sich einst die Särge der Fürsten von Coburg, jedoch wurden diese 1687 von hier entfernt und in die Gruft gebracht, die sich unter dem Chorraum befindet. MEIN TIPP: wenn Sie die Möglichkeit zur Teilnahme an einer Kirchenführung haben, so sollten Sie dies unbedingt wahrnehmen. Wir konnten eine sehr lohnenswerte Kirchenführung mitmachen. Es wurden dabei interessante Informationen über die Kirche im Allgemeinen und über das Epitaph im Besonderen vermittelt.

Jörn51-55
November 2018

In der Stadtkirche aus dem Mittelalter

6,0 / 6

Die Morizkirche in Coburgs Altstadt ist die älteste erhaltene Kirche der Stadt und wurde erstmalig Anfang des 14. Jahrhunderts urkundlich erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Morizkirche ständig erweitert, bekam ihre beiden markanten Türme und 1520 das heutige dreischiffige Langhaus. Im Zuge der Reformation wurde 1524 der erste evangelische Gottesdienst in der Morizkirche abgehalten und sogar Martin Luther predigte 1530 hier – eine Büste im Langschiff erinnert noch heute an den Reformator. Betritt man das als gotische Hallenkirche konzipierte Gotteshaus, staunt man über ein riesiges Epitaph im Chorraum, welches Herzog Johann Casimir zu Ehren seiner verstorbenen Eltern 1598 errichten ließ – es zählt zu den schönsten Renaissance-Grabdenkmälern des Landes. Beim Rundgang durch die Coburger Altstadt lohnt sich ein Abstecher in die Morizkirche auf jeden Fall – ein stiller Raum, um kurz innezuhalten.