Skulptur Die Fremden

Kunst der Documenta bereichert die Hansestadt

Auf dem Dach der Lübecker Musik- und Kongresshalle kann man aus gebührendem Abstand bunte Figuren samt Gepäckstücken ausmachen, die hier an der Obertrave stehen und auch aus der Entfernung seltsam verschlossen und deplatziert wirken. Die Skulpturengruppe aus glasierter Keramik mit dem Titel „Die Fremden“ schuf der Künstler Thomas Schütte bereits 1992 unter dem Eindruck erster Brandanschläge auf Asylbewerberheime in Deutschland und stellte sie als große Gruppe auf der „Documenta IX“ in Kassel aus. Die rührige Possehl-Stiftung erwarb daraus eine Einheit, die seit 1995 am Rand der Altstadtinsel auf dem Dach steht - ein Symbol für alle Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung ihre Heimat verlassen mussten und sich nun in fremder Umgebung in einem neuen Leben wiederfinden.