Stadtpfarrkirche St. Johannes

Mittelalterliche Baukunst in Kronachs Altstadt

Die beeindruckende Stadtpfarrkirche „St. Johannes der Täufer“ gehört ohne Frage zu den Sehenswürdigkeiten Kronachs und prägt mit ihrem 35 Meter hohen Kirchturm samt schmuckem Spitzhelm entscheidend das Altstadtbild. Mit dem Bau begann man bereits im frühen 14. Jahrhundert und in ihrer heutigen Form wurde das Bauwerk erst 1630 fertiggestellt, nachdem zwischenzeitlich das Langhaus 1404 aus Altersschwäche eingestürzt war. Zur damaligen Zeit nicht unüblich, wurde die Fertigstellung der Kirche hauptsächlich aus dem Verkauf von Ablassbriefen finanziert: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt“ wie es der Dominikaner Johann Tetzel damals auf den Punkt brachte. Ursprünglich im Stil der Gotik ausgebaut, wurde die Stadtpfarrkirche Mitte des 17. Jahrhunderts als Barockensemble umgestaltet, um sie gute 200 Jahre später dann im Stil der Neugotik wieder ihren architektonischen Wurzeln zu nähern. Von dem ursprünglich rund um die Kirche angelegten Stadtfriedhof zeugen an der Stadtmauer noch heute diverse Grabplatten. Betritt man das Gotteshaus, staunt man über die Ausmaße des dreischiffigen Langhauses, welches in seinem Chor vom neugotischen Hochaltar aus dem Jahr 1870 abgeschlossen wird. Beeindruckend sind auch die Kreuzweg-Stationen, die vom Kronacher Maler Lorenz Kaim gefertigt wurden. Wendet man den Blick zur Decke, ist besonders das kunstvolle Netzrippengewölbe im Eingang zum Langschiff ein absolutes Meisterwerk. Beim Rundgang durch die „Obere Stadt“ lohnt sich ein Abstecher in die alte Stadtpfarrkirche auf jeden Fall – ein ebenso stiller wie historischer Ort zum Nachdenken und Innehalten.