Wallfahrtskapelle Unsere Liebe Frau

Tiefenbach (Oberpfalz)/Bayern
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Infos Wallfahrtskapelle Unsere Liebe Frau

Adresse Steinlohe 93464 Tiefenbach Deutschland

Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Manfred71+
März 2022

Wallfahrtskapelle in einem Grenzort

5,0 / 6

Wir hatten einen kurzen Aufenthalt in der Ortschaft Tiefenbach in der Oberpfalz. Die Ortschaft Tiefenbach, befindet sich im Dreiwäldereck Bayerischer-, Böhmischer- und Oberpfälzer Wald und gehört zum Landkreis Cham. Da ein sonniger Wandertag war, machten wir einen Spaziergang nach Steinlohe. Steinlohe ist ein Grenzort und ist ein Ortsteil von der Gemeinde Tiefenbach. Bekannt ist in Steinlohe die Wallfahrtskapelle Unsere Liebe Frau. Viele Kirchen mit dem Patrozinium der Gottesmutter Maria tragen die Bezeichnung Unsere Liebe Frau oder das volkstümliche Liebfrauen im Namen. Leider war die Kapelle während unseres Aufenthaltes geschlossen. Das Oberpfälzer Grenzgebiet ist reich an Wallfahrten und Gnadenstätten, die der Gottesmutter geweiht sind. Dies trifft vor allem für den Landkreis Cham zu, der wie kaum ein anderer in der Region ein so dichtes Netz marianischer Gnadenorte aufweisen kann. Interessant ist die Geschichte der Kapelle. Vor 1805 gab es in Steinlohe bereits eine Kapelle in der ein Bild der schmerzhaften Muttergottes verehrt wurde. Ursprünglich war dieses Bild im Besitz der gräflichen Familie in Muttersdorf (Mutenin). Jährlich pilgerten laut eines Berichtes im Internet viele Menschen aus Bayern und Böhmen zu diesem Bild nach Steinlohe. Von 1708 bis 1763 gehörte Steinlohe zur Herrschaft Muttersdorf (Mutenin) in Böhmen. Interessant ist auch diese kleine Geschichte von der damaligen Zeit. In Muttersdorf gab es seit 1644 eine Brauerei. Von 1708 bis 1763 musste Steinlohe, weil es in dieser Zeit zur Herrschaft Muttersdorf gehörte, das Bier dieser Brauerei abnehmen und durfte kein anderes Bier ausschenken. Als die Steinloher in ein leerstehendes Häuschen einen eigenen Wirt einsetzten, wurde dieser verjagt, obwohl es deswegen fast eine Revolte unter den Bauern gab.Im Hauptgrenzvertrag von 1765 wurde Steinlohe wieder Bayern zugesprochen. Als die Säkularation 1802 dieser Wallfahrt ein Ende setzte, rettete der einheimische Bauer Huber das Marienbild und verwahrte es in seinem Haus. Als Säkularisierung wird die Abwendung der Menschen von der Kirche und von den Vorschriften und Geboten der Religion bezeichnet Das Marienbild wurde vorübergehend in der Tiefenbacher Kirche aufbewahrt. Im Jahr 1845 wurde in Steinlohe wieder eine kleine Kirche gebaut und das Marienbild wieder zurückgebracht. Da viele Menschen zu diesem Gnadenbild pilgerten, wurde die Kirche 1911 erweitert.