Nachdem wir die Kirche Peter-Paul im schleswig-holsteinischen Bad Oldesloe besichtigt hatten, wendeten wir uns im Juni 2014 der Innenstadt zu. Es ging einige Treppen in östlicher Richtung abwärts und wir erreichten den Trave-Stadtarm. Dieser Nebenarm der Trave umfließt das Zentrum von Bad Oldesloe und bildet mit der Trave eine Insel. Dieses Gewässer war auch die Antriebskraft für mehrere Mühlen in Bad Oldesloe. Eine davon konnten wir besichtigen. An der Mühlenstraße, gleich unterhalb des Kirchberges, dreht sich das Mühlrad der ehemaligen Kornwassermühle. Schon im Mittelalter wurde die historische Kornwassermühle unterhalb des Kirchbergs an der Mühlenstraße errichtet. Im Jahre 1798 zerstörte eine Feuersbrunst die Kornwassermühle, die nach ihrem Neuaufbau aus dem herzoglichen Eigentum in den königlichen Besitz überging. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Mühle an einen Privatmann verkauft, der wiederum sie im Jahre 1896 an den Müller für 120.000 Goldmark verkaufte. Sein Sohn Johannes restaurierte die völlig verwahrloste Kornmühle am Mühlenplatz. Seine Marke „Gloria-Mehl“ wurde zu einer bedeutungsvollen Einnahmequelle für die Stadt. Nach Verlagerung der Produktionsstätte in den Norden der Stadt zum Pferdemarkt wurde die alte Kornwassermühle stillgelegt. Außer dem alten Gebäude mit der noch teilweise erhaltenen technischen Mühlenanlage gehörten zur Mühle noch ein Kornspeicher am Kirchberg und ein Futtermittelspeicher am Mühlenplatz. Das historische Mühlrad an dem Kulturdenkmal der Ströhschen Kornmühle wird weiterhin mehrmals täglich in Betrieb genommen. In dem Mühlengebäude sind heute Wohnungen, Gewerbe und eine Weinhandlung mit Weinstube „Alte Mühle“ untergebracht.