Alter St.-Nikolai-Friedhof
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Umbau des Friedhofs und das Grabmal des L. Hölty
Dem im 13. Jahrhundert angelegten Nikolai-Friedhof erging es 1953 ähnlich wie der neben dem Friedhof liegenden Nikolaikapelle, denn auch er passte nicht so recht in den Plan einer „autogerechten Stadt“, die Hannover nun werden sollte. Durch neue Anlagen (u. a. ein Kreisverkehr) wurde er um ein Drittel kleiner und die historischen Grabsteine mussten umgesetzt werden. Erst 1978 wurde das Gelände unter das Niedersächsische Denkmalschutzgesetz gestellt. Man findet auf dem Friedhof - wie auch direkt bei der Nikolaikapelle – einige sehr schöne Grabdenkmäler. Am besten gefällt mir da das Grabdenkmal des deutschen Lyrikers Hölty, geboren und gestorben in Hannover im 18 Jh. (nur 27 Jahre alt geworden). Es ist ein Grabdenkmal mit einem Portraitrelief + der Statue eines nur mit einem Tuch bekleideten jungen Mannes. Weiterhin sind folgende Worte in den Sockel gemeißelt: „Hölty, dein Freund, der Frühling ist gekommen! Klagend irrt er im Haine, dich zu finden. Doch umsonst! Sein klagender Ruf verhallt in einsamen Schatten!“ Diese Verse sind von Nikolaus Lenau, „Am Grabe Hölty’s“. Ein wirklich sehr schönes Grabdenkmal. Der Grundstein wurde 1898 gelegt, lange nach Höltys Tod. Quelle hannover-entdecken.de
Eine Zeitreise ins Mittelalter
Nördlich des Steintors befindet sich in der Innenstadt Hannovers eine dreieckförmige Grünfläche, die auf den ersten Blick wie ein etwas vernachlässigtes Parkareal wirkt. Erst beim Näherkommen erkennt man die historischen Grabsteine – es handelt sich um den alten Pest- und Leprosen-Friedhof St. Nikolai, der bereits im 13. Jahrhundert angelegt wurde. Damals noch außerhalb der Stadtmauer, wurden hier nicht nur die Seuchenopfer, sondern auch Gefallene des 30jährigen Krieges beigesetzt und der Friedhof musste über die Zeit mehrfach erweitert werden. 1866 wurde die mittelalterliche Begräbnisstätte dann aus Platzmangel aufgelassen und anschließend zur Parkfläche umgewandelt. Von den ehemals mehr als 600 Grabstellen sind nach den Verwüstungen des II. Weltkrieges allerdings nur noch knapp die Hälfte erhalten. Ungewohnte Grabplastiken und nach Jahrhunderten kaum noch lesbare Inschriften – der Rundgang über den Alten St. Nikolai-Friedhof ist wie eine Zeitreise ins Mittelalter und lohnt einen kurzen Abstecher.