Das Kleine Haus

Bad Essen/Niedersachsen

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Karin(56-60)
Mai 2007

Sehr gut tafeln am wunderschönen Kirchplatz

6,0 / 6

Der Kirchplatz in Bad Essen zählt meiner Ansicht nach zu den schönsten Plätzen in Ostwestfalen. Der recht große Platz bildet ein Oval, das mit einem vollständig erhaltenen Fachwerk-Ensemble umstanden ist. Man sieht außerdem die Rückseite der schönen alten Kirche und kann eine ehemalige Gruft des regionalen Adelsgeschlechtes besichtigen. Es gibt außer Lokalen einen Weinhandel, eine Geschenkboutique, einen Teeladen sowie - im niedlich-winzigsten Haus von allen - einen Juwelier. Besonderes Plus des baumumstandenen Platzes: KEINE AUTOS! Nichts stört die schöne Atmosphäre, außer dem Klappern der Kuchengäbelchen in den diversen Lokalen (dazu später mehr) hört man nur das Plätschern eines kleinen Brunnens. Lauschig ist gar kein Ausdruck! Zum Einkehren gibt es das Restaurant eines Hotels mit etwas zurückversetzer, ziemlich schattiger Terrasse, ein Cafe sowie das "Das Kleine Haus" & "Das Haus Nebenan". Woher der ulkige Name? Man steht WIRKLICH erstmal davor und fragt sich "hm, das eine Haus sieht ganz anders aus als das andere - aber die Bestuhlung vor beiden ist gleich - gehört das zu EINEM Lokal?" Tut es. Das Cafe/Restaurant zieht sich lang an der Fachwerkhäuserfront entlang und offeriert niedliche Korbstühlchen. Man sitzt unter schattenspendenden alten Bäumen und ist vom Platz visuell leicht getrennt durch hübsche Buchsbäumchen in Kübeln. Speisekarte: Die Küche ist Deutsch, bietet aber italienische Einsprengsel. Suppen gibt es ab 3, 90 (Spargel) bis 4, 90 Euro (Bärlauch), Sandwiches um 5 Euro, kalte Platten um 10 Euro und Hauptgerichte (z. B. Spargel mit Schnitzel etc.) um 15 Euro. Es gibt eine Saison-Karte und nachmittags eine tagesaktuelle Kuchenkarte (praktisch, das erspart dieses dämliche Nachfragen bei der Kellnerin "was haben Sie denn heute für Kuchen??????". Außerdem gibt es Teespezialitäten, Eisbecher und Frühstücksvariationen. Was wir getestet haben: Der griechische Salat war eine Riesenportion mit gutem Dressing und hübsch angerichtet. Die beste Idee war aber, eine der zwei "Spezialitäten des Hauses" zu bestellen: Und zwar die Schinkenplatte vom toscanischen Schwein. Ein Gedicht! Ich wage zu behaupten, dass diese kräftig-aromatischen, mit pfeffrigem Rand servierten Scheibchen der leckerste Schinken waren, den ich je gegessen habe (und ich habe in Spanien rauf und runter probiert...). Er wird mit einem abwechslungsreichen Brot- und Brötchenkorb gereicht, Butter, Salatbeilage und - Preiselbeeren sowie Sahnemeerettich. Obwohl ich die beiden letzteren Zutaten sehr mag, wäre es eine Sünde gewesen, den Eigengeschmack des Schinkens damit zu liquidieren! (Preis im Mai 2007: 10, 90 Euro, sehr sättigend). Achtung: Der macht Durst, Durst, Durst! "Nötig" hat das Lokal meine lobenden Worte übrigens nicht: Obwohl wir schon häufig an sonnigen Wochenende über den Platz gebummelt sind, hatten wir doch nie den Hauch einer Chance, einen Sonnenplatz zu ergattern, bis wir diesen Monat Schlag 12 Uhr Mittag an einem Sonntag auf der Matte standen - und da war das Lokal immerhin schon halb voll. Wer übrigens in Bad Essen, das für einen kleinen Ort eine verblüffende Anzahl an Lokalen aufweist, keine Lust (mehr) auf deutsche Küche hat: Geht man links an der Kirche vorbei kommt man zum "Bonanza-Saloon", geht man den Platz in der anderen Richtung bergab und links in den Kurweg hinein, erreicht man ein Asia-Lokal (beide ungetestet, daher keine Bewertungen).