Denkmal Benjamin Thompson Graf von Rumford
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Denkmal für einen kreativen Weltenbummler
Das Denkmal für Sir Benjamin Thompson, Graf Rumford (1753-1814) befindet sich in der Maximilianstraße direkt vor der Regierung von Oberbayern. Das Standbild wurde 1860 von Kaspar von Zumbusch geschaffen. Graf Rumford war u.a. Offizier, Politiker, Experimentalphysiker und Erfinder. Benjamin Thompsen ist in Woburn in Massachusetts/USA geboren. Er stieg in der Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges auf den Seiten der Briten bis zum Oberst auf, war Mitglied der Royal Society und Staatssekretär für die amerikanischen Kolonien. Er wurde 1779 Mitglied der Royal Society und 1780 Staatssekretär für die amerikanischen Kolonien. Benjamin Thompsen lernte auf seiner Reise zum kaiserlichen Hof in Wien, zufällig den Neffen Maximilian vom bayerische Kurfürsten Karl Theodor kennen. Auf diese Weise kam er nach München, wo ihm der Kurfürst anbot, in seine Dienste zu treten. Er wurde zum Adjutanten und Kammerherrn ernannt und wurde 1788 mit der Reorganisation der Armee beauftragt, die sich damals in einem sehr schlechten Zustand befand. Sein oberstes Ziel war die Armut und das Elend der einfachen Soldaten zu bekämpfen. So ließ er in Bayern Armenhäuser errichten, richtete Schulen für Soldatenkinder ein und erfand die auch heute noch als bayrische Spezialität geltende Rumfordsuppe. Die Rumfordsuppe stützt sich u.a. auf der Basis von Graupen und getrockneten Erbsen. Rumford setzte sich auch für den Anbau der Kartoffel in Bayern ein und erfand nebenbei Dinge, wie z.B. einen Ofen, einen Kamin und Lampen, die eine bessere Energieeffizienz aufwiesen. Besondere Verdienste erwarb er sich auch um das Stadtbild von München. So wurde auf seine Anordnung hin in Bayern, für jede Armeeeinheit in ihrer Stadt Gärten angelegt, um Gemüse zu züchten. Aus diesem Grunde wurde im Jahr 1789 auch in München durch Kurfürst Karl Theodor ein Militärgarten angelegt. Der Park mit der Bezeichnung „Englischer Garten“ wurde im Frühjahr 1792 für die damals 40000 Einwohner von München freigegeben. Heute ist der berühmte Englische Garten mit seinen 4,17 Quadratkilometern Fläche einer der größten Stadtparks der Welt. 1791 wurde Benjamin Thompson zum „Reichsgraf“ ernannt. Er wählte den Namen seiner früheren Heimatstadt (Rumford) als Teil des Titels und wurde so zum Grafen Rumford. Der Kurfürst ernannte Rumford auch zum Kriegsminister und Polizeichef. Den Höhepunkt seiner Macht erlangte Rumford 1796, als die mit den Franzosen verbündeten österreichischen Truppen in Bayern einfielen und vor den Toren Münchens standen. Der Kurfürst hatte das Land vorzeitig verlassen und das Oberkommando an Rumford übergeben. Diesem gelang es durch sein diplomatisches Geschick, in Verhandlungen mit den Belagerern (und durch enorme Geldzahlungen) die Stadt vor der Zerstörung zu bewahren – München blieb somit unversehrt. Im Jahre 1799 entschloss sich Rumford zur Rückkehr nach London und widmete sich fortan als Privatgelehrter für seine wissenschaftlichen Neigungen. Sein letztes Lebensjahrzehnt verbrachte er in Frankreich, wo er im Jahre 1814 im Alter von 61 Jahren gestorben ist. Er vermachte der amerikanischen Harvard Universität 50 000 Dollar womit 1816 der Lehrstuhl für Mathematik und angewandte Physik eingerichtet wurde.