Inmitten kleiner Wohnstraßen im Ostertor-Viertel steht das zweitälteste Denkmal der Hansestadt, welches noch aus dem Mittelalter stammt: Das „Vasmer-Kreuz“. Das etwa 2 Meter hohe Kreuz aus Sandstein erinnert an den Bremer Bürgermeister, der vom damals rebellierenden Rat der Stadt zum Tode verurteilt und auf dem Mühlenberg vor dem Paulskloster am 20.Juni 1430 geköpft wurde. Vasmer hatte sich mit den Ratsmitgliedern überworfen und war aus der Hansestadt geflohen, um 2 Jahre später gefasst und in einem zweifelhaften Prozess des Hochverrats schuldig gesprochen zu werden. Erst nachdem der alte Rat in die Stadt zurückgekehrte, wurde der Bürgermeister durch Kaiser und Reich offiziell rehabilitiert und 1440 dann das Vasmer-Kreuz zum Gedenken aufgestellt. Das Relief des Kreuzes zeigt den betenden Johann Vasmer auf Knien unter dem gekreuzigten Jesus, während der sechseckige Sockel mit seiner Inschrift an den Todestag erinnert. Der Sockel ist übrigens noch original, während das Kreuz durch eine Replik ersetzt wurde - das historische Kreuz befindet sich, ebenso wie der Kopf des Rolands, im Focke-Museum. Wer die Hansestadt richtig „umgraben“ will, sollte dem Vasmer-Kreuz eine kurze Aufwartung machen – selbst unter Ur-Bremern ist das unscheinbare Denkmal weitgehend unbekannt.