In dem kleinen Ort Münkeboe im Südbrookmerland wird man an der Durchfahrtsstraße auf das „Dörpmuseum“ hingewiesen. Wer jetzt mit einer etwas verstaubten Heimatstube rechnet, liegt komplett daneben: Das Dorfmuseum ist nämlich ein unglaublich großes Freilicht-Areal, das in unzähligen Gebäuden von der Schmiede, einem Sägewerk, der alter Bäckerei, dem Tante-Emma-Laden, einer Dorfschule, dem Spritzenhaus der Feuerwehr und sogar einer ganzen Schankwirtschaft samt Destille von alten ostfriesischen Zeiten und historischem Handwerk berichtet. In einer Remise und der stattlichen Gulfhofanlage kommt man vorbei an alten Mähdreschern, Traktoren, Butterfässern, Heuwendern und schmunzelt dabei über Weißkohlschneider und eine handbetriebene Jauchepumpe. Motto des Dörpmuseums ist „Anfassen und Mitmachen“ – während an Wochenenden Handwerker ihr Können vorführen und in der Bäckerei die Landbrote in den Holzofen wandern, darf man hier auch unter der Woche nach Herzenslust alles aus nächster Nähe in Augenschein nehmen und die Exponate dabei durchaus auch benutzen. Lohnend ist ohne Frage der Rundgang durch die Mühle, die getrennt vom Museumsareal direkt an der Hauptstraße liegt und die Keimzelle des „Dörpmuseum Münkeboe“ bildet. Erschlagen von der Vielzahl der ausgestellten Gerätschaften aus alter Zeit, ihrer liebevollen Präsentation und dem Engagement des Vereins, der das Dorfmuseum mit ganz viel Herzblut unterhält, kann ich einen Besuch nur wärmstens empfehlen, der ganz bestimmt auch Kinder begeistert.