Dorfkirche Lichterfelde
Berlin-Steglitz-Zehlendorf/BerlinNeueste Bewertungen (1 Bewertungen)
Unter Denkmalschutz stehende Dorfkirche
Nur einige Meter von der Pauluskirche entfernt, befindet sich die berühmte Lichterfelder Dorfkirche. Die Dorfkirche Lichterfelde ist eine der bekanntesten Dorfkirchen im Bereich von Berlin. Wie man im Internet nachlesen konnte, wurde das Dorf Lichterfelde in der ersten Hälfte des 13.Jh. wahrscheinlich von Nachkommen flämischer Siedler als Straßenangerdorf gegründet. Die erste Kirche auf dem Dorfanger war vermutlich eine Holzkirche, denn das behauene Feldsteinmauerwerk der heutigen Dorfkirche ist typisch für das 14. Jahrhundert. Nach den Zerstörungen der Kirche im Dreißigjährigen Krieg, war die Kirchenruine bis 1701 ungenutzt. Der Königliche Preußische Generalkriegskommissar Daniel Ludolf von Danckelman ließ im Jahr 1701 mit einem Putzbau die Kirche wiederherstellen. Daniel Ludolf von Danckelman war der Patron der Kirche, er finanzierte auch den Wiederaufbau. Im Turm befinden sich zwei Glocken; die alte Glocke von 1590 wurde 1963 ersetzt. Daniel Ludolf von Danckelman hatte noch sechs Brüder, die allesamt Juristen waren und hohe Staatsämter bekleideten.Die sieben Brüder wurden 1689 gemeinsam in den Reichsadelsstand und 1695 von Kaiser Leopold I. in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Die Kirche wurde in den letzten Jahrzehnten mehrfach erneuert und vergrößert. Der Anbau vor der Nordwand der Kirche wurde 1776 errichtet; er trägt über dem Portal das Wappen der Familie von Bülow. In der Bülow-Gruft des Paulus-Friedhofs der Dorfkirche von Lichterfelde sind bestattet: Johann Albrecht Freiherr von Bülow († 1776 – General der Infanterie) und Frau Magdalene Jacobine von Bülow (geb. Forestier) († 1780), Friedrich Wilhelm Baron von König († 1832 – Königlicher Peußischer Kammerherr) und Friederike Charlotte Constantine von Rieben († unbekannt, wurde nur 22 Tage alt). Ein Vorbau, der weniger als die Hälfte des Westgiebels der Kirche überdeckte, wurde 1789 von Nicolaus von Beguelin, dem Erzieher Friedrich Wilhelms II. als Grabkapelle errichtet. Die Kirche steht unter Denkmalschutz. Sehenswert sind auch die zahlreichen Gräber auf dem Vor- und Hinterhof der Kirche, davon 39 Gräber von Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft. Auf dem Paulus-Friedhof Berlin befinden sich die Grabstätten einiger bekannter Berliner Bürgerinnen und Bürger, wie z.B. das Ehrengrab von Johann Anton Wilhelm von Carstenn (1822 – 1896) . Er war der Gründer der Villenkolonie Lichterfelde. Um 1870 entstand so ein Villenviertel, vernetzt mit dem Nikolsburger-, Fasanen- und Nürnberger Platz. Viele Offiziere des preußischen Adels wählten die vornehmen Siedlungen in Lichterfelde als Wohnort. Als Anerkennung für seine Arbeit erhielt Carstenn 1873 von Kaiser Wilhelm I. den Adelstitel „von Carstenn-Lichterfelde“. Erwähnenswert ist auch, dass in der Dorfkirche im Jahr 2002 der Spielfilm Shots gedreht wurde, der das Lebensgefühl in Berlin der Jahrtausendwende darstellte. Leider war die Dorfkirche geschlossen .