Erinnerungsmal zur Bücherverbrennung
Bonn/Nordrhein-WestfalenNeueste Bewertungen (1 Bewertungen)
Literatur auf dem Scheiterhaufen
Bonns Denkmäler sind eigentlich nicht zu übersehen, aber das „Erinnerungsmal zur Bücherverbrennung“ könnte man glatt überlaufen: Vor dem Bonner Rathaus wurden 2013 in das Kopfsteinpflaster vor dem Rathaus 60 exemplarische bronzene Buchrücken eingelassen und erinnern an den 10. Mai 1933, an dem hier und in vielen anderen Orten in Deutschland die Werke von „undeutschen“ und „zersetzenden“ Autoren in Flammen aufgingen, darunter die Werke von Stefan Zweig, Erich Kästner, Sigmund Freud, Joachim Ringelnatz, Kurt Tucholsky, Thomas Mann und mehr als 400 weiteren Schriftstellern. Das Erinnerungsmal hält die Namen auf einer Tafel fest, die eine darunter befindliche Bücherkiste hermetisch abschließt. Diese wird jeweils am 10. Mai im Rahmen einer Gedenkveranstaltung geöffnet und aus den verwahrten Werken vorgelesen, um anschließend die Bücher zu verschenken. Mit neuen Büchern befüllt, bleibt die Bücherkiste bis zum nächsten Jahr dann wieder verschlossen. Das schlichte Denkmal auf dem Bonner Rathausplatz regt zum Nachdenken an und erinnert an das düstere Kapitel unserer Geschichte.