Gedenkstätte Bautzen
Bautzen/SachsenNeueste Bewertungen (8 Bewertungen)
Wichtige Gedenkstätte
Eine sehr gute Führung in der Gedenkstätte lässt einen ratlos zurück, zu was Menschen alles fähig sind. Viel wissenswertes wir einem vermittelt und das alles kostenlos.
Enorm bedrückend
Die Gedenkstätte Bautzen soll an die Opfer aus den ehemaligen Gefängnissen Baqutzen I und Bautzen II erinnern. Sie befindet sich in der ehemaligen Haftanstalt Bautzen II. Bautzen I ist nach wie vor eine Justizvollzugsanstalt, wo Bautzen II nun die Gedenkstätte innehat. Hier waren vorwiegend politische Gefangene untergebracht. 1992 wurde die Anstalt geschlossen und 1 Jahr später die Gedenkstätte eröffnet. In den Räumen der Anstalt wurden die Gefangenen unter sehr schweren Bedingungen gehalten. Die ständige Ausstellung dokumentiert die Leiden der Opfer und zeigt die historischen und politischen Zusammenhänge auf. Zu besichtigen Arrestzellen und die Freigangzonen. Täglich geöffnet, Eintritt frei.
Muss man einmal gesehen haben
Bautzen 2 ist ein sehr Interessantes "Museum" oder Gedenkstätte. Ich habe noch nie sowas gesehen. Man kann den ehem. Stasiknast kostenlos betreten und Dinge aus vergangenen Zeiten begutachten. Zellen inbegriffen. Leider wird ein Teil momentan restauriert, sodass man nicht alles sehen kann. Jedem Reisenden, der in Bautzen oder Umgebung urlaubt, empfehle ich, dort mal vorbei zu schauen. So traurig, wie es damals auch war.
Gegen das Vergessen
Jedem, der unter (N)Ostalgie oder nachträglicher Schönfärberei leidet, sei zur Auffrischung der Erinnerung der Besuch dieses grausigen Ortes empfohlen. Für alle, die das DDR-Regime nicht miterleben mussten, gibt der Besuch der Gedenkstätte natürlich auch einen sehr bedrückenden Eindruck, vor allem in die Zeit der DDR-Diktatur, aber auch in die Jahre davor.
Bewegend
Ein trauriges Kapitel der DDR; unbedingt besuchen.
Sehr beindruckend und schlimm zu gleich
In dieser Gedenkstätte wird man wieder mit der DDR und Stasi-Vergangenheit konfontiert auf schlimmster Art und Weise. Ich glaube solche Projekte sollte weiter betrieben werden damit die schlimme Machenschaften der Stasi nicht in Vergessenheit gerraten. Ich fand es es auch richtig gut das man ohne Eintritt sich die Vergangenheit anschauen durfte.
Ehem. Stasi-Gefängnis Bautzen - hoch interessant
Die ehemalige Haftanstalt Bautzen II ist jetzt Gedenkstätte Bautzen und kann besichtigt werden. Sie befindet sich in der Weigangstr. 8a in mitten eines ruhigen Bautzener Wohngebietes. Parkplätze in der näheren Umgebung vorhanden bzw. zu Fuß ca. 1 km ab Reichenturm/Ende der Fußgängerzone (ca. 10 min). Der Eintritt ist kostenfrei. Man kann mit einem Infoblatt (liegt am Eingang mehrsprachig aus) selbst durch die Gedenkstätte laufen oder auch eine Führung mit machen, welche ebenso kostenfrei ist. Führungen finden Samstag + Sonntag um 13 Uhr statt, geöffnet für Selbstbesichtiger ist die Gedenkstätte täglich (außer Montag geschlossen) von 10-16 Uhr. Meine Empfehlung ist, sich die Gedenkstätte selbst, also ohne Führung anzuschauen, so ist man ungebundener. Das Infomaterial mit Lageplan ist sehr gut, auch die Dokumentationen im Gefängnis, so dass man hier schon eigentlich fast alles erfährt und an die Grenze der Aufnahmefähigkeit und v.a. Vorstellungskraft geführt wird. Bei den Führungen sieht man auch nicht mehr an Räumlichkeiten, als wenn man selbst durch läuft, höchstens Einzelschicksale werden noch ausführlicher beleuchtet, als man bereits nachlesen kann, da es Rundgänge mit Zeitzeugen (also ehem. Inhaftierte von Bautzen II) sind. Der sogenannte Stasi-Knast, für den Bautzen (leider) heute noch Sinnbild ist, ist seit 1993 Gedenkstätte mit einer Daueraustellung. Die Gedenkstätte wirkt authentisch, sie wurde weitgehend im Zustand, wie sie zu Stasi-Knast-Zeiten war, belassen. Interessant ist auch die Entwicklung der Haftanstalt selbst, es werden Zellen präsentiert, welche z.B. den Zustand zeigen zu Zeiten - als Untersuchungsgefängnis der sowjetisches Geheimpolizei (1945-1949) in 4-Mann Belegung ohne Toilette, nur ein Loch in der Ecke, 5-l-Krug Wasser pro Tag für alle 4, keine Pritschen, übertünchte Fenster nicht zu öffnen - als Stasigefängnis mit primitiver Ausstattung (1956-1969) wie o.g., außer dass der Gefangene jetzt 1x täglich eine Schüssel Wasser erhält - als Stasigefängnis mit "verbesserter" Ausstattung (1970-1989) in 2-Mann-Belegung mit Toilette, Warmwasser, Betten, Lautsprecher über der Tür für radio, aber auch zum Abhören Weiterhin zu sehen sind die Aufnahmezellen, Etagenbäder (genau 1 pro Etage, also ca. 20 Zellen mit genau 1 Wanne und Bodeneinlauf) und die Tigerkäfige (= Arrestzellen zur Bestrafung). Letztere sind komplett vergittert und durch ein weiteres Zellengitter innen vom WC getrennt, die Pritsche kann nur von außen hinunter geklappt werden und man kann dem Häftling bei allem zuschauen. Es gibt keine Decken und reduziertes Essen. Die vielen Vergitterungen im gesamten Gebäude lösen Beklemmungen aus.... Im Haupttrakt sind viele Einzelschicksale auf guten Infotafeln mit einem Foto nachzulesen, wann + warum sie inhaftiert wurden und was diese Personen heute machen. Die meisten erhielten ihre Rehabilitation erst zwischen 2002-2008, für viele zu spät, da sie vorher verstorben sind. Einem einzigen Häftling, Dieter Hötger, gelang 1967 die Flucht aus Bautzen II, die Zelle ist zu besichtigen und auch wo er "durch stieg". Er wurde nach nur 9 Tagen aber wieder gefasst. Es kann auch ein Barkas mit 3 Zellen darin besichtigt werden und man kann einen Blick in den Hof werfen. Über die Treppen des Nebentraktes (liegen etwas versteckt bei den Tigerkäfigen) kommt man zu weiteren Räumen im Dachgeschoß und bis in den Keller. Weiterhin stehen etliche Dokumentionsräume mit gutem Material zur Verfügung Am Eingang ist z.Z. eine Zeitausstellung über Gewalt hinter Gittern mit interessanten Dokumentationen zu Tätern und Opfern und was aus ihrem weiteren Leben wurde, insbesondere, wie wenig die Täter sich der Verantwortung dazu stellen mussten. Ich fand die Gedenkstätte sehr informativ, sehenswert und war auch danach noch recht beklemmt von den Eindrücken. Vieles ist einfach unvorstellbar, aber es ist wirklich geschehene deutsche Zeitgeschichte, der man nicht ausweichen sollte. Ich finde es gut, dass es solche Gedenkstätten gibt, damit man sich über die Hintergründe informieren kann. Ich bin zwar ein sogenanntes "Ostkind" und natürlich wusste auch ich, was in Bautzen war, aber man hat auf Grund von Gehörtem nur eine vage Vorstellung - hier ist die Realität zu sehen und die kann ganz schön hart und aufwühlend sein.