Ein zugegeben etwas irritierender Name für ein Restaurant – die „Hammehütte Neu Helgoland“ spielt mit der Vergangenheit, als an dieser Stelle vor mehr als hundert Jahren die Moorbauern in einer Schutzhütte am Flüsschen Hamme ihre Waren umschlugen und sich später daraus nicht nur ein bescheidener Krämerladen, sondern auch eine kleine Wirtschaft entwickelte. Hochwasser überflutete häufig die Wiesen und nur die „Hammehütte“ bildete dann eine Insel – eben ein zweites Helgoland... Heute ist die „Hammehütte“ ein schmuckes Fachwerkhaus mit einer verglasten Veranda und zahlreichen Terrassenplätzen direkt am Fluss. Die Gäste kommen aus Worpswede mit dem Fahrrad oder Auto, paddeln mit Kanus hierher, erreichen das Ausflugslokal mit historischen Torfkähnen oder dem Dampfer ab Bremen. Geboten wird eine bodenständig-traditionelle Küche, die mit ihrem Qualitätsanspruch eindeutig auf „Wiederholungstäter“ setzt: Matjesvariationen mit Speckbohnenbündchen und knusprigen Bratkartoffeln, Lammbratwürste mit Spitzkohl, Hausmacher-Sülze, Bremer Knipp, Rumpsteak mit frischen Pfifferlingen, Moorbraten an Pfeffersauce... Liest sich gut und schmeckt noch besser, denn das Publikum stammt überwiegend aus der Region, ist somit kritisch und kennt sich vor allem bestens aus – was in der „Hammehütte“ serviert wird, muss sich stets mit heimischer Kochkunst messen lassen. Der Service des Restaurants war bei meinem Besuch flink, patent und herzlich, das Essen authentisch und die Preisgestaltung überaus fair. Auf den Terrassenplätzen überblickt man nicht nur den malerischen Fluss, sondern auch die unendliche Weite der Wiesen und Weiden – ich bin immer noch begeistert und kann einen Besuch ohne Einschränkungen empfehlen.