Haus der Wannseekonferenz
Berlin-Steglitz-Zehlendorf/BerlinNeueste Bewertungen (2 Bewertungen)
Wo der Nazi-Terror gegen Juden geplant wurde
Der Wannsee ist ein bekannter und schöner See in Berlin. Am Ufer stehen viele Villen, oftmals aus den 1920iger Jahren. In einer solchen Villa von 1915 hatte sich 1941 die SS eingenistet. Hier besprachen am 20. Januar 1942 fünfzehn SS Leute, NSDAP Vertreter und verschiedene Vertreter von Reichsministerien die Kooperation bei der geplanten Deportation und Ermordung der europäischen Juden. Heute ist hier die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Im Rahmen unseres Berlin Besuches haben wir uns im Herbst 2017 auf den Weg gemacht, uns heute diese Stätte anzuschauen. Es Ist einfach grauenvoll, sich vorzustellen - wenn man die Dokumente studiert - dass Reinhard Heydrich, der Chef des Reichssicherheitshauptamtes, diese Besprechung leitete und sein Mitarbeiter Adolf Eichmann das Protokoll anfertigte. Vielmehr können wir kaum an Eindrücken wiedergeben. Es erfüllte uns mit Abscheu und Trauer als wir die Informationen lasen. Die Ausstellung ist in den Räumen des Erdgeschosses untergebracht, und man wandert von einem Entwicklungsprozesses dieser grauenhaften Geschichte zur nächsten. Unser Tipp: Dieser Ort ist ein Teil unserer deutschen Geschichte - aber einer, der einen traurig stimmt. Wenn Sie - wie wir - auf schönere Gedanken kommen möchten, dann gehen Sie nach dem Verlassen der Stätte nach links, und nach ein paar Minuten Fußweg erreichen Sie die Villa Liebermann. Hier können Sie entspannen und die Bilder anschauen, die Max Liebermann gemalt hat - und wenn Sie das Bild mit den Birken kennen, dann können Sie das "Original" im Garten anschauen, denn dieses kleine Birkenwäldchen gibt es noch. (PS. Unsere Bewertung „gut“ bezieht sich auf die Präsentation der Stätte, das Haus, die Ausstellung, der Park – keineswegs auf das was dargestellt wird.)
Haus der Wannseekonferenz in Berlin
Ich habe die Wannsee-Villa als Grundschüler auf meiner ersten Klassenreise kennen gelernt, da die Villa lange Zeit als Schullandheim des Berliner Bezirks Neukölln genutzt wurde. Diese Nutzung fand ich sehr gut, da Kinderlachen das beste "Reinigungsmittel" gegen den früheren Horror darstellte. Ich habe das Haus der Wannsee-Konferenz wiederholt besucht. Die Ausstellung war früher bildgewaltig und zusammen mit diesem authentischen Ort von enormer Wirkung. Jeder Besuch hinterließ Fragen, denen man nachgehen wollte. Leider wurde die Ausstellung komplett verändert. Nun ist sie extrem textlastig. Die brutalen, einprägsamen Bilder im Großformat sind überladenen Texttafeln mit wenigen, kleinen Fotos gewichen. Für mich ist das gar nichts mehr. Die sehr schöne Villa bietet mit ihrem parkähnlichen Garten und einigen Skulpturen aber auch zahlreiche Fotomotive. Man kommt bis an den Wannsee heran und sieht das gegenüber liegende Strandbad Wannsee. Schon deshalb lohnt der Besuch. Nebenan befindet sich der "Flensburger Löwe" und der Beginn des Wannsee-Wanderweges bis zur Pfaueninsel und darüber hinaus.