Herrenwieser See

Forbach/Baden-Württemberg

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Sven
September 2009

Idyllischer Karsee bei Forbach-Herrenwies

5,0 / 6
Hilfreich (1)

Westwegwanderer stoßen nach kurzem Aufstieg vom Seebachtal auf diesen idyllisch gelegenen Herrenwieser See. Eine Mountainbikeroute führ hier ebenfalls vorbei hinauf zur Badener Höhe! Der Herrenwieser See ist eine Attraktion auf meinem Wandervorschlag von der Schwarzenbachtalsperre hinauf zur Badener Höhe. Der See liegt in einer Karmulde des Mittleren Buntsandsteins und wird aus 3 Quellen in der Karwand gespeist. Seine Entstehungsgeschichte kann man auf den Schildern nachlesen. Der See bedeckt eine Fläche von 1,8 Hektar und ist bis zu 9,5 m tief, fast 111.000 cbm und besitzt an seinem Rand einen machtigen Torfgürtel aus abgestorbenen Moorpflanzen. Er ist als FFH-Gebiet (= Fauna-Flora-Habitat: Tiere-Pflanzen-Lebensraum) und zusammen mit der Karwand (170 m) als Biotop ausgewiesen. An dem See entstand im Laufe der Zeit ein trittempfindlicher Schingrasen, auf dem man seltene Moose und typische Hochmoorpflanzen findet. Auf dem See wachsen weiße und gelbe Seerosen. Zu Zeiten der Flößerei wurde ein Ablauf eingerichtet, der es erlaubte, mit dem Wasser des Sees Holz ins Tal zu schwemmen. Nach einer Sage nach liegt auf dem Grund des Sees ein Nonnenkloster. Man erzählt sich, dass immer, wenn in der Nähe eine Hochzeit stattfindet, dem Wasser eine Nonne entsteigt, um mitzufeiern. Während der Eiszeiten waren die Schwarzwaldhöhen von Schnee und Eis bedeckt. In Firnmulden, sogenannten Karen, bildeten sich Hanggletscher. Als das Eis abwärts drängte, riss und sprängte es Felsbrocken von den Gebirgswänden und schob dieses Geröll vor sich her. Die Schuttmasse blieb am Ende der Gletscherzunge liegen und bildete dort eine sogenannte Endmoräne. In der Vertiefung hinter der Moräne, die der Gletscher bei seinem Rückzug zurückließ sammelte sich Schmelz- und Oberflächenwasser und bildete so die Grundlage für die Karseen, die meistens keinen Zufluss aus einer Quelle haben. Man sollte hier auf jeden Fall das Naturphänomen auf sich wirken lassen, bevor der Aufstieg beginnt.