Wir wollten eigentlich einen gemütlichen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen im Schlosscafe in Dachau verbringen. Aufgrund von Carona stand jedoch eine längere Menschenschlange vor dem Eingang des Cafes. Wir beschlossen deshalb, den neben anliegenden Hof- und Schlossgarten zu besichtigen. Der Hof- und Schlossgarten und das Schloss Dachau befinden sich am höchsten Punkt von Dachau. Der Hofgarten entstand bereits 1572. Im Jahr 1715 gab Kurfürst Max Emanuel von Bayern seinem Hofbaumeister Joseph Effner den Auftrag, das Schloss und den Garten zu modernisieren. Anfang des 19.Jh. wies Kurfürst Max IV. Joseph seinen Hofgartenintendanten Friedrich Ludwig von Sckell (1750-1823) an, anstelle der Blumen- und Kräuterbeete auch einen einfachen Obstgarten anzulegen. Friedrich Ludwig von Sckell entschied sich für eine strenge gestalterische und gleichzeitig praktische Ordnung, indem er geradlinige Obstbaumreihen in die Wiesenbereiche setzen ließ. Diese Gestaltung hat sich im Wesentlichen bis heute nicht mehr verändert. Dachau war in früheren Jahrhunderten für die hervorragende Qualität des hier in geschützten Lagen erzeugten Tafelobstes berühmt. Auf Hinweistafeln in der Anlage kann man sich über das Schloss und den Hof- und Schlossgarten informieren. Der Garten überzeugte uns vor allem durch einen großartigen barocken Laubengang aus Linden, alte Gartenmauern, Obstbäume und farbenprächtige Blumenbeete . Durch die tolle Lage des Dachauer Hofgartens auf einem Höhenrücken hat man außerdem einen herrlichen Panoramablick bis hin zur Gebirgskette der Alpen. Wir können auf jeden Fall einen Besuch des Hof- und Schlossgartens in Dachau weiterempfehlen.