Kirche St. Johannis
Verden/NiedersachsenNeueste Bewertungen (2 Bewertungen)
In der ältesten Kirche der Reiterstadt
Zwischen dem 1. April und 30. September ist die St. Johannis-Kirche in der Verdener Altstadt täglich von 09.00 bis 17.00 Uhr geöffnet und allein die Tatsache, hier eines der ältesten Backsteingebäude Norddeutschlands zu sehen, lohnt den Besuch. Im romanischen Stil und als einschiffige Kirche konzipiert, lag der Baubeginn des Gotteshauses bereits in der Mitte des 12. Jahrhunderts, während die gotischen Seitenschiffe erst gute 200 Jahre später angefügt wurden. Betritt man die St. Johanniskirche, staunt man nicht nur über die wunderschöne barocke Kanzel aus dem Jahr 1598, sondern insbesondere über die alten Fresken und den beeindruckenden Triumphbogen über dem Chor, dessen Stuckarbeiten das Jüngste Gericht darstellen. Zusammen mit dem Tonnengewölbe des Chores und den Spitz- und Rundbögen des Hauptschiffes kann man beim Rundgang über die Harmonie der verschiedenen Baustile nur staunen. Der Besuch der St. Johannis-Kirche ist mir in nachhaltiger Erinnerung geblieben - ein stiller Ort, um innezuhalten und nachzudenken.
Altes sakrales Gooteshaus in Norddeutschland
Vom Lugenstein am Domplatz führte uns die „Große Straße“ (Fußgängerzone) in nördlicher Richtung am Rathaus vorbei zur Johanniskirche in Verdens Norderstadt. Die Norderstadt erhielt zunächst eine hölzerne Kirche, die in den Jahren von 1130 bis 1150 in eine Ziegelsteinkirche nach oberitalienischem Muster erweitert wurde. Die Kirche wurde Johannes dem Täufer geweiht, um 1150 zunächst als einschiffige romanische Kirche erschaffen, zählt sie zu den ältesten sakralen Bauten in der norddeutschen Backsteinkunst. Sie wurde im Zeitraum von 1280 bis 1320 im gotischen Stil umgebaut und erweitert. Die gotischen Seitenschiffe wurden erst im 14. Jahrhundert hinzugefügt. Der Westturm mit der achteckigen barocken Haube wurde im Jahre 1697 errichtet. Besonders sehenswert sind die mittelalterlichen Wand- und Deckengemälde so wie das Stuckrelief des „Jüngsten Gerichts“. Die Barockkanzel, sie trägt das Wappen des evangelischen Fürstbischofs Philipp Sigismund (1586 - 1623), und Darstellungen der vier Evangelisten, wurde im Jahre 1598 fertiggestellt. Der Altartisch und die Gemälde an der Decke des Chorraums sowie das Epitaph stammen aus der Zeit Anfang des 17. Jahrhunderts. Im Turm hängen die um 1330 gegossenen Glocken „Anna“ und „Maria“. Sie wurden 2005 aufwändig restauriert.