Kirchen St. Martini zu Bremen-Lesum
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Ein Kirchenschatz im Bremer Norden
Die St. Martini Kirche im Bremer Stadtteil Lesum bestimmt mit ihrer exponierten Lage auf einem Hügel ganz entscheidend das Ortsbild und geht auf einen romanischen Vorläuferbau zurück, der bereits 1235 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Damals entstand das Gotteshaus aus groben Feldsteinen und bot knapp 600 Menschen Platz. Nach der Reformation wuchs die Gemeinde jedoch deutlich an, so dass man die Kirche von 1778 bis 1779 größer baute und dabei die alten Steine wieder verwendete. Allerdings war das Baumaterial bald aufgebraucht, so dass im oberen Drittel Backsteine Verwendung fanden, die bis heute gut erkennbar sind. Im Inneren präsentiert sich die unter Denkmalschutz stehende Saalkirche weitgehend unverändert mit einer umlaufenden Empore und ihrem mittig angeordneten Altar. Den Schalldeckel der Kanzel schmückt ein Strahlenkranz, der mit hebräischer Schrift den Gottesnamen preist. Und in evangelischen Kirchen häufiger zu finden, präsentiert sich das Altarkreuz als sogenanntes Auferstehungskreuz, denn der gekreuzigte Jesus ist hier bereits nicht mehr zu sehen. Besondere Aufmerksamkeit haben sich sicherlich auch die Jahrhunderte alten Epitaphien an den Außenmauern verdient – ebenso wie der kleine Friedhof, der die Kirche mit seinen historischen Gräbern und verwitterten Steininschriften umgibt. Die St. Martini Kirche ist ein Ort der Stille, der zum Innehalten und Nachdenken einlädt und lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Vielleicht noch gut zu wissen: Die Kirche ist außerhalb der Gottesdienstzeiten fast immer verschlossen, aber vom benachbarten Kirchenbüro wird man durch die freundlichen Mitarbeiter vormittags unter der Woche gerne eingelassen.