Klarissenkloster
Pfullingen/Baden-WürttembergNeueste Bewertungen (2 Bewertungen)
Sprechgitter
Die Klarissenregel sah vor, dass die Nonnen nur durch ein Parlatorium, ein sogenanntes Sprechgitter mit der Außenwelt kommunizieren durften. Im Pfullinger Klarisssenkloster gibt es so ein Sprechgitter. Es ist ein Kulturdenkmal von europäischem Rang. In keinem der vielen Nonnenklöster in Europa hat sich ein solches Sprechgitter erhalten. Das Pfullinger Sprechgitter ist ein gemeines Redfenster. Im Kloster gab es zwei solche Fenster. Eines zur Kirche für die Eucharistie der Nonnen, ein weiteres zur Kommunikation mit der Außenwelt. Vorzugsweise war dieses es außerhalb der Kirche. Mauerwerk und eigentliches Sprechgitter stammen aus der Erbauungszeit des Klosters um 1300. Da nicht mehr viel vom Kloster erhalten ist, steht es heute isoliert im Freien. Ein nachträglich angebrachtes Dach schützt es vor Witterungseinflüssen.
Klarissenkloster
Im Jahr 1250 wurde das Kloster von zwei adligen Schwestern gestiftet. Bereits 1252 erhielten sie die Annahme der Klarissenregel von Papst Innozenz IV. In der Säkularisation wurde das Kloster endgültig verstaatlicht und als Kameralamt genutzt. Konvent und Kreuzgang wurden im 18./19. Jh. in mehreren Etappen bis 1827, die meisten Wirtschaftsgebäude im 19./20. Jh. abgerissen. Heute ist nur noch sehr wenig erhalten. Die Klosterkirche, Teile der Klostermauer, das berühmte Sprechgitter im Parlatorium und Teile des alten Waschhauses.