Leibnizhaus
Hannover/NiedersachsenNeueste Bewertungen (2 Bewertungen)
Rekonstruktion der ehemaligen Fassade – sehr schön
Das 1981/83 wieder aufgebaute Leibniz-Haus am Holzmarkt hat mir sehr gut gefallen. Die Fassade des Hauses ist eine sehr schöne Rekonstruktion der Fassade von 1652. Besonders schön die Bilderszenen (biblische / antike) am Erker. Die Räumlichkeiten dahinter sind allerdings modern, sind heute „Gästehaus und Internationales Begegnungszentrum der Hannoverschen Hochschulen“. Zu dem dreiteiligen Baukomplex: Das Leibniz-Haus liegt mittig zwischen – rechts – einem schönen Haus von 1881 und – links – einem Haus von 1983, das in seiner Bauart gut ins Bild passt. Gefiel mir sehr gut. Dass man sich entschied, das neue alte Leibniz-Haus am Holzmarkt und nicht an seinem ursprünglichen Platz in der Schmiedestraße 10 wieder aufzubauen, ist nachzuvollziehen: Es mangelte an Platz. Neue Häuser waren in der Schmiedestraße gebaut worden, die – denke ich - so gar nicht zu dem schönen alten Haus gepasst hätten. Hingegen passt es perfekt in die Altstadt mit ihren hübschen Fachwerkhäusern. Kurz zur Geschichte: Ende des 15. Jahrhunderts für eine der Oberschicht angehörenden Familie errichtet, erhielt das Haus 1652 die heute zu sehende Fassade und wurde ab Ende des 17. Jahrhunderts (1698) von dem bekannten Gelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz bis zu seinem Tod bewohnt. Im Zweiten Weltkrieg 1943 zerstört, beschloss die Stadt in den 60er Jahren, das Haus wieder aufzubauen. 1981 war es dann soweit: Mithilfe alter Pläne, Fotos und Überbleibsel der zerstörten Fassade konnte die heute zu sehende erbaut werden. Vor dem Haus steht ein schöner Brunnen. Dazu gibt es hier den gesonderten Reisetipp „Holzmarktbrunnen“. Quelle: Oehler-Austin / Rundgänge durch die Geschichte
Hannovers berühmteste Renaissancefassade
Immer wieder beeindruckt mich die historische Fassade des „Leibnizhauses“ am Holzmarkt in der Altstadt von Hannover. Das denkmalgeschützte historische Anwesen ist im Jahre 1499 als Wohnhaus einer hannoverschen Patrizierfamilie „von Soden“ in der Schmiedestraße errichtet worden. Der berühmteste Bewohner war seit dem 29. September 1698 der herzogliche Bibliothekar und Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Leibniz. Der hannoversche Regent, Kurfürst Georg Ludwig, hatte das Privathaus für seine Hofbibliothek und als Wohnhaus für seinen Hofrat Leibniz angemietet. Leibniz lebte bis zu seinem Todestag am 14. November 1716 in der Schmiedestraße 10. Am 19. April 1753 war das „Leibnizhaus“ die Geburtsstätte des berühmten Schauspielers, Intendanten und Dramatikers „August Wilhelm Iffland“. Er war der Sohn eines Registrators an der Königlichen Kriegskanzlei. Der Name „Leibnizhaus“ bürgerte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für das Haus mit der berühmten Renaissancefassade ein. Bei einem verheerenden Luftangriff im Zweiten Weltkrieg wurde das prunkhafte und historische Haus im Jahre 1943 völlig zerstört. Eine originalgetreue Rekonstruktion der frühbarocken Fassade von 1652 wurde in den Jahren von 1981 bis 1983 an seinem heutigen Standort im Stil der Weserrenaissance neben dem Historischen Museum am Holzmarkt erschaffen. Vor dem Eingang zum Leibnizhaus steht der Oskar-Winter-Brunnen. Faszinierend finde ich den reichen Bilderschmuck an dem Erker. Ich habe versucht, ihn auf Bildern fest zuhalten. Überwiegend biblische Motive wie die „Erschaffung Evas“, „Adam und Eva (samt Wachhund)“, „Kain und Abel“, „Isaaks Opferung“, „Simson und der Löwe“, „David und Goliath“ sind hier zu sehen. Auch haben sich die Bildhauer und Architekten mit Selbstporträts in den Figuren mit ihren Gesichtern verewigt (z. B. „Hellebardenträger“). Zur Zeit wird es als Gäste- und Veranstaltungshaus der hannoverschen Hochschulen genutzt.