Der kleine „Luthermarkt“ zwischen der Kaufmannskirche und dem Denkmal für den Reformator gerät im Trubel des großen Erfurter Weihnachtsmarktes etwas aus dem Blickwinkel, hat sich aus meiner Sicht aber durchaus Beachtung verdient: Anstelle der sonst uniformen Holzbuden haben die Besitzer ihre eigenen Stände aufgebaut und liebevoll dekoriert, große Weinfässer dienen als Tische und im Sinne eines mittelalterlichen Marktes sind auch die Betreiber in grobe Gewänder gehüllt. Am Glühweinstand wird ein „Stotternder Kerkermeister“ oder die „Flotte Guillotine“ ausgeschenkt, daneben duftet es verführerisch nach dem geschmolzenen Käse eines Schweizer Raclettes und Kesselgulasch, Spanferkel mit Schlachtekraut, Flammkuchen, Crêpes und Pulled Pork machen hungrige Besucher glücklich. Mit viel rustikalem Charme, entspannter Stimmung und langer Öffnungszeit (Sonntag bis Donnerstag bis 22 Uhr, Freitag und Samstag bis 23 Uhr) lohnt sich ein Bummel über den kleinen Luthermarkt beim Streifzug durch die Erfurter Altstadt auf jeden Fall.