Mahnmal Aegidienkirche Hannover

Hannover/Niedersachsen

Neueste Bewertungen (6 Bewertungen)

Jörn
März 2020

Eine zerstörte Kirche mahnt zum Frieden

6,0 / 6
Hilfreich (2)

Die Aegidienkirche war eine der drei Altstadtkirchen Hannovers und wurde bereits im 14. Jahrhundert erbaut – sie ersetzte damit eine romanische Vorläuferkirche und man verwendete zum Bau den hellen Sandstein aus dem Deister, um daraus eine gotische Hallenkirche zu erschaffen. In der Nacht vom 27. zum 28. September 1943 zerstörten dann Fliegerbomben das Gotteshaus, von dem nur noch Teile der Außenmauern stehen blieben. Nach dem Krieg beschloss man, die Aegidienkirche als Mahnmal für die Opfer von Kriegen und Gewalt nicht wieder aufzubauen – ähnlich wie die Hamburger St. Nikolaikirche oder die Turmruine der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. Heute begibt man sich durch einen Eingang am ehemaligen Langschiff in die Aegidienkirche und kann dort den Altarbereich mit Tisch und Kreuz ebenso besuchen, wie den Glockenturm mit seiner Friedensglocke der japanischen Partnerstadt Hiroshima, die jedes Jahr am 6. August im Rahmen eines Gedenkgottesdienstes für die Opfer des Atombombenabwurfs angeschlagen wird. Der Besuch der Aegidienkirche macht die Schrecken des Weltkrieges auf eine sehr berührende Weise gegenwärtig und gehört für mich zu den wichtigsten Denkmälern der Landeshauptstadt.

Im Kirchenschiff der Aegidienkirche
Im Kirchenschiff der Aegidienkirche
von Jörn • März 2020
Die Hiroshima-Friedensglocke
Die Hiroshima-Friedensglocke
von Jörn • März 2020
Die Plastik "Demut" in der Aegidienkirche
Die Plastik "Demut" in der Aegidienkirche
von Jörn • März 2020
Blick zum Turm der Aegidienkirche
Blick zum Turm der Aegidienkirche
von Jörn • März 2020
Der Altarraum der Aegidienkirche
Der Altarraum der Aegidienkirche
von Jörn • März 2020
Blick vom Kirchenschiff zum Turm
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Anne
Juli 2019

Erinnerung an dunkle Zeiten

6,0 / 6

Es gefiel mir sehr, dass man das Mahnmal Aegidien-Kirche als Ruine belassen hat. Es „erzählt“, was gewesen ist - steht für alle Ruinen, die der Zweite Weltkrieg in der Welt hinterlassen hat, erinnert an all die Toten, die für diesen Wahnsinn sterben mussten. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass Reliefs, Statuen, usw. an den Außenmauern aus längst vergangenen Zeiten stammen. Sehr schön z. B. das Epitaph des Kindes Susanna Magdalena Oldekop (17. Jh.). (Siehe auch anliegendes Foto.) Das Glockenspiel auf dem Turm stammt von 1958. Die Friedensglocke im Kircheninneren ist ein Geschenk der Partnerstadt Hiroshima (1985). Kurz zur Geschichte: Die Ruine zeigt nicht die Überbleibsel der ursprünglichen Aegidien-Kirche aus dem 14. Jh., sondern die Reste der von Anfang des 18. bis Anfang der 19. Jahrhunderts neu- / umgebauten Kirche.

Zum Mahnmal Aegidienkirche
Zum Mahnmal Aegidienkirche
von Anne • Juli 2019
Mahnmal Aegidienkirche
Mahnmal Aegidienkirche
von Anne • Juli 2019
Mahnmal Aegidienkirche
Mahnmal Aegidienkirche
von Anne • Juli 2019
Mahnmal Aegidienkirche
Mahnmal Aegidienkirche
von Anne • Juli 2019
Mahnmal Aegidienkirche
Mahnmal Aegidienkirche
von Anne • Juli 2019
Mahnmal Aegidienkirche
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Klaus
Januar 2019

Mahnmal Aegidienkirche

5,0 / 6

Die Ruine der Aegidienkirche dient heute als Mahnmal. Sie ist ursprünglich im 14. Jahrhundert entstanden. 1943 wurde die Kirche zerstört. Aufgebaut wurden nur der Turm und die Außenmauern. Sie dient seither als Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewalt. Auf dem Turm befindet sich ein Glockenspiel und unten im Turm befindet sich die Friedensglocke aus Hiroshima.

Olaf(56-60)
Februar 2017

Mahnmal Aegidienkirche Hannover ist sehenswert

5,0 / 6

Sehr beeindruckend ist das Mahnmal der Aegidienkirche in Hannover. Diese Kirche ist bereits im 14. Jahrhundert entstanden. Sollte man sich ansehen.

Marianne(66-70)
Oktober 2014

Ein sehenswerter Ort

5,0 / 6

Es lohnt scih bei dieser Kirche vorbeizuschauen. Sie ist anders als andere Ruinen von Kirchen

Wolfram
November 2013

Stilvolle Gedenkstätte gegen Gewalt und Terror

6,0 / 6
Hilfreich (3)

Im November 2013 besuchte ich die Aegidienkirche in der Altstadt in der Nähe des Aegidientorplatzes der Landeshauptstadt Hannover. Da es immer sehr schwierig ist, in dieser Gegend einen Parkplatz zu finden, stellte ich meinen Wagen in fußläufiger Entfernung im Parkhaus Osterstraße ab. Schon lange faszinierte mich das Mahnmal und Gedenkstätte für die Opfer von Kriegen und Gewalt im Herzen der Stadt an der Leine am Schnittpunkt der Breite- und der Osterstraße. Diese Ruine war für mich als Reiseziel bisher nicht so interessant, was sollte man schon außer den Mauern einer Kirche sehen. Aber bei meiner Besichtigung wurde ich eines Besseren belehrt. Obwohl nur noch die Außenfassaden und der Turm (berühmtes Glockenspiel) zu sehen sind, war ich doch beeindruckt von der Ausdrucksstärke dieses Reisetipps. Nun beschäftigte ich mich auch mit der Geschichte dieses ehemaligen Gotteshauses. Vorläufer der Kirche war eine Kapelle, die Mitte des zwölften Jahrhunderts durch einen dreischiffigen romanischen Bau erneuert wurde. Mitte des 14. Jahrhunderts ersetzte man diese durch die heute noch vorhandenen Resten einer dreischiffigen gotischen Hallenkirche mit Chor und Langhaus. Der Turm wurde erst Anfang des 18. Jahrhunderts angebaut. Am 9. Oktober 1943 dem „Schwarzen Tag“ von Hannover wurde die gesamte Innenstadt Opfer der Luftangriffe und auch die Aegidienkirche wurde bis auf die Außenmauern zerstört. Von einem Wiederaufbau und Restaurierung der Kirche nahm man Abstand und richtete sie für den heutigen Gebrauch her. Im Jahre 1958 erhielt der Turmstumpf als aufgesetztes Element eine Turmhaube, welches mit einem Glockenspiel ausgestattet wurde. Regelmäßig ertönt es zum Gedenken an die Toten des Zweiten Weltkrieges um 9.05 Uhr, 12.05 Uhr, 15.05 Uhr und um 18.05 Uhr. Beeindruckend ist im jederzeit frei begehbaren Innenraum eine Skulptur aus dem Jahre 1960 des Bildhauers Professor Kurt Lehmann „Die Knieende“ und soll die „Demut“ symbolisieren. Im Durchgang zum Turm hängt die Friedensglocke. Sie ist ein Geschenk der durch den Fall der ersten Atombombe betroffenen japanischen Partnerstadt Hiroshima. Am 6. August jeden Jahres wird bei einem Gedenkgottesdienst für die Opfer des Atombombenabwurfs auf Hiroshima gedacht und die Friedensglocke angeschlagen. Bei einer Besichtigung sollte man sich auch den Boden der Ruine näher anschauen. Im Übergang zum Chor ist eine schlichte große Platte mit der Aufschrift „Unseren Toten“ eingelassen. Vielleicht wundert man sich bei der Betrachtung des Fußbodens über die weiße Zickzacklinie. Sie zeigt seit 1993 die in Carrara-Marmor gelegte Silhouette der Schattenseite der Südseite der Ruine zu einer bestimmten Uhr- und Jahreszeit. Heute wird die Ruine der Aegidienkirche als Raum für Kunst, Konzerte und Gedenkveranstaltungen genutzt.

Beschreibung der Aegidienkirche
Beschreibung der Aegidienkirche
von Wolfram • November 2013
Hiroshima Glocke
Hiroshima Glocke
von Wolfram • November 2013
Nordmauer der Aegidienkirche
Nordmauer der Aegidienkirche
von Wolfram • November 2013
Skultur Die Knieende
Skultur Die Knieende
von Wolfram • November 2013
Die Knieende im Innenraum
Die Knieende im Innenraum
von Wolfram • November 2013
Durchbruch vom Turm mit der Schattenlinie
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