Marktkirche St. Bartholomäus

Markt Indersdorf/Bayern

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Manfred(71+)
April 2024

Die älteste Kirche von Markt Indersdorf

5,0 / 6

Bei unserem Spaziergang im Stadtzentrum von Markt Indersdorf kamen wir bei der Marktkirche St.Bartholomäus vorbei. Als Marktkirche werden Kirchenbauten bezeichnet, die in der Regel in der Ortsmitte, am Marktplatz, stehen. Wie man im Internet nachlesen kann, ist die Marktkirche St. Bartholomäus die älteste Kirche in Markt Indersdorf. Sie wurde schon unter Bischof Abraham von Freising (957-993), als Tauschobjekt genannt. 130 Jahre lang, bis zur Errichtung der Klosterkirche 1128, war die Marktkirche die einzige Kirche in Indersdorf. Dann verlor sie an Bedeutung.Nach den alten Klosterchroniken war die Marktkirche dem hl. Laurentius geweiht. Das heutige Bartholomäuspatrozinium ist seit 1524 verbürgt. Der Vorgängerbau der heutigen Kirche dürfte um das Jahr 1250 als romanischer Bau am jetzigen Platz errichtet worden sein. Ab 1710 wurde die Kirche barockisiert. Möglich wurde die Umgestaltung in Barock und Rokoko durch die großzügige finanzielle Unterstützung des damaligen Indersdorfer Bierbrauers Wolfgang Gerstlacher. Ihm wurde eine Gedenkplatte am Eingang zur Sakristei gewidmet. Bestattet wurde er vor dem Hochaltar; ein Recht, welches ausschließlich Priestern vorbehalten war. Der Kirchenpatron Bartholomäus ist ein biblischer Apostel, der Anfang des 1.Jahrhunderts in Kana, Galiläa gelebt haben soll. Der Legende nach soll er auch in Indien, Mespotamien und vor allem in Armenien gepredigt haben, wo er auch das Martyrium erlitten haben soll. Ein Bruder des damaligen armenischen Herrschers Polymios, soll den Befehl gegeben haben, Bartholomäus bei lebendigen Leibe die Haut abzuziehen und ihn anschließend kopfunter zu kreuzigen. Andere Quellen berichten von einer Enthauptung des Apostels. Nach späteren Legenden sei der Sarg mit seinem Leichnam an der Insel Lipari bei Sizilien angespült worden, wo man ihn auch bestattet habe. Seit Beginn des 13. Jahrhunderts wird Bartholomäus mit Messer und abgezogener Haut in zahlreichen Bildern dargestellt. Leider war die Kirche geschlossen und man konnte nur durch ein Gitter photographieren. Auffällig für mich war die reich geschmückte Kanzel und der schöne Hochaltar. Die Kirche St.Bartholomäus in Indersdorf ist auch im Verzeichnis der Kunstdenkmale des Königreichs Bayern erwähnt. Unterhalb der Kirche befindet sich eine Gedenktafel für Otto von Indersdorf 1130. Die Gedenktafel erinnert daran, dass das 1783 aufgehobene Augustinerchorherrenstift Indersdorf um 1130 von Pfalzgraf Otto I. gegründet wurde und im 12. und 13. Jahrhundert eine bevorzugte Grablege der Wittelsbacher war. 1130 schenkte Otto von Indersdorf sein Gut Undiesdorf als erstes Ausstattungsgut an das Kloster. Das Dorf Indersdorf wurde 1882 zum Markt erhoben und erhielt anlässlich dieses Aktes ein Marktwappen.

Marktkirche St. Bartholomäus
Marktkirche St. Bartholomäus
von Manfred • April 2024
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