Museumsdorf Düppel
Kleinmachnow/BrandenburgNeueste Bewertungen (2 Bewertungen)
Sehr sehenswert
Ein sehr informativer Rundgang, je weniger Leute da sind, um so mehr kann man an den einzelnen Stellen verweilen und sich alles in Ruhe anschauen. Es wird für Kinder viel geboten zum nachmachen und anfassen, das hat aber auch den Nachteil, dass an Wochenenden und Feiertagen sich dort sehr viele Familien mit teilweise auch sehr kleinen Kindern aufhalten. Teilweise wird das Museumsgelände als Park zum Picknicken genutzt. Die Gebäude sind komplett unbeleuchtet. Wer im Innern etwas erkennen möchte, ist gut beraten, eine Taschenlampe mitzubringen.
Etwa 800 Jahre zurück in die Vergangenheit
Das Museumsdorf zu besuchen, war eine kurzfristige Entscheidung. Mit ein Grund war, daß das Dorf in der Nähe unseres Ausgangspunktes war und am Sonntag nicht mehr sehr viel Zeit zur Verfügung stand (ich musste z.B. mein Flugzeug am späten Nachmittag erreichen). Als reine Erwachsenengruppe von sechs Personen sind wir relativ zügig durchgekommen (ca. 1-2 Stunden - die Zeit ist geschätzt, denn ich habe nicht auf die Uhr geschaut). Mit Kindern, die gerne an den angebotenen Spielen beteiligen wollen, ist ein Besuch nicht in dieser Zeit zu schaffen. Man hat sich mit dem Aufbau des Dorfes sehr viel Mühe gegeben - das ist erkennbar und ist entsprechend zu würdigen. Eine Zeitreise gut 800 Jahre zurück in die Vergangenheit ist nicht jedermanns Sache - für Kinder finde ich das jedoch recht lehrreich, daß es eine Welt ohne Fernseher, Playstation und Co. gegeben hat und man hat sich nicht zu Tode gelangweilt. ;) Der Eintrittspreis steht in meinen Augen in einem gesunden Verhältnis zu dem, was man im Dorf zu sehen bekommt da gibt es nichts zu meckern oder sonst was auszusetzen. Es gibt auch einen kleinen Imbiss auf dem Gelände, den wir nicht in Anspruch genommen haben, da es einen guten Ansturm gab. Erreichbarkeit: Das Museumsdorf ist mit dem Auto gut erreichbar. Der Parkplatz ist unter Bäumen und ist nicht gepflastert. Nachteil ist, daß so manche Bodenwelle in den Parkbuchten existiert. Bei den ganz extremen Bodenwellen, die im Laufe der Zeit entstanden sind, sind dadurch manche Parkplätze mit querliegenden Baumstümpfen blockiert. Es soll sich ja keiner aufgrund der entstandenen Bodenvertiefungen das Auto ruinieren (Unterboden, Achsen etc.). Mit öffentlichen Verkehrsmitteln - hier mit dem Bus (Linien 118, 622 und 115) ist das Museumsdorf gut zu erreichen. Die beiden Haltestellen - Ludwigsfelder Straße und Clauertstraße - sind etwa 5-10 Minuten (nach Angaben des Flyers des Museumsdorfs) Fußmarsch vom Museumsdorf entfernt. Muss man gesehen haben: Für Kinder ist das Museumsdorf wie im Paradies. Es werden z.B. mittelalterliche Kinderspiele angeboten - die Kinder, die ich gesehen habe, waren begeistert. Wer jedoch mit dem Leben im Mittelalter nichts am Hut hat, ist hier gänzlich falsch. Budget-Freundlichkeit: Wir haben als Erwachsene 2 Euro bezahlt. Bei Sonderveranstaltungen zahlen Erwachsene 4 Euro. Eine Ermäßigung um 50 % gibt es für Studenten, Auszubildende, Schwerbeschädigte, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger (Nachweis mit entsprechendem Ausweis). Bei Sonderveranstaltungen zahlen Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren 1 Euro, sonst sind diese frei. (Stand 2011) Für mich ist das in einem verträglichen Rahmen und nicht überzogen. Für das Parken wird keine Parkgebühr erhoben. Architektur, Konzept und Exponate: Die Gebäude sind auf den ausgegrabenen Grundrissen eines kleinen Dorfes wieder errichtet worden. Also sehr authentisch. ;) Das Museumsdorf, das von einem Verein betrieben wird, stellt das mittelalterliche Leben von vor ca. 800 Jahren - also zu den Anfängen der mittelalterlichen Besiedelung im Berliner Raum - dar. Es werden mittelalterliche Handwerkstechniken gezeigt (u.a. Korbflechter, Holzschnitzer, Spinner, Gärtnerei und die Landwirtschaft). Auf dem Gelände befinden sich auch eine Herde Skudden - eine alte Schafsrasse und mehrere rückgezüchtete Düppler Wildschweine. Direkt neben dem Eingang befindet sich ein größerer Ausstellungsraum mit mehreren Exponaten u.a. Werkzeugen, Schmuck und Kleidung. Generell steht auf dem Tagesprogramm z.B. eine Führung durch das Dorf um 11 Uhr. Um 14 Uhr gibt es einen Vortrag und Experiment, wie Holzteer hergestellt wird und vom Pech des Neandertalers bis zur Großchemie. Auf dem ganzen Gelände gibt es Vorführungen der einzelnenn Handwerker. Unter Anleitung gibt es mittelalterliche Kinderspiele, die bei unserem Besuch an einem Sonntag sehr zahlreich angenommen wurden. Über die Saison hinweg gibt es mehrere Sonderveranstaltungen, die auf der Homepage des Museums vorher angekündigt werden.