Pettenkofer-Denkmal
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Entstand im Jahre 1909
Im Garten des Maximiliansplatzes steht ein Denkmal von Max von Pettenkofer. Es steht direkt am Durchgang, bei den Stufen und zeigt den Chemiker und Hygieniker, sitzend, auf einer Säule. Es ist ein Denkmal aus Guss und entstand im Jahre 1909.
München verdankt Pettenkofer die Kanalisation
Das Denkmal für den berühmten Chemiker und Hygieniker Max von Pettenkofer (1818 – 1901) befindet sich in den Eschenanlagen am Maximiliansplatz. Das Denkmal wurde nach einem Entwurf von Wilhelm von Rüman (1850 – 1906) gestaltet. Der Guss für das Denkmal Pettenkofers entstand im Jahre 1909 in der Kunst- und Metallgießerei Andreas Mayer. Die feierliche Enthüllung des Denkmals auf dem Maximiliansplatz fand am 23.Mai 1909 statt. Max Pettenkofer studierte unter anderem Pharmazie, Chemie und Medizin und promovierte in Chirurgie, zusätzlich approbiert er als Apotheker. Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München berief den 29 jährigen Max Pettenkofer im Jahr 1847 als Professor für medizinische Chemie. Er wurde auch zum Hofapotheker benannt. Von 1876 bis 1879 richtet er das erste Hygieneinstitut Deutschlands ein. Er wird in München erster deutscher Professor für Hygiene. 1883 erhält Pettenkofer für seine Verdienste den erblichen Adel, darf sich von nun an also "von" nennen, 1896 kommt noch der Titel Exzellenz hinzu. Wegen fehlender Abwasser- und Trinkwasserleitungen galt München noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts als eine der dreckigsten Städte Deutschlands. Für München schuf Max Pettenkofer die erste Kanalisation und eine zentrale Trinkwasserversorgung. Das Abwasser wurde aus der Stadt geleitet und eine zentrale Trinkwasserversorgung wurde eingerichtet. Ein gigantisches Bauprojekt, das viel Geld kostete und deshalb in der Bevölkerung auch auf viel Widerstand stieß. Max von Pettenkofer sorgte jedoch durch seine Maßnahmen dafür, dass München lange Zeit als einer der saubersten Städte Europas galt. Bis heute stammen rund 230 Kilometer des 2.500 Kilometer umfassenden Münchner Kanalnetzes noch aus Pettenkofers Zeit. Seine Hygieneforschung machte ihn international bekannt. Um 1900 waren bereits 78 Prozent der Bevölkerung von München an das Kanalnetz angeschlossen. Max von Pettenkofer wurde bei Ausbruch der Cholera im Jahr 1854 als angesehener Wissenschaftler auch damit beauftragt, den Verbreitungsweg der Cholera zu untersuchen. Trotz seiner wissenschaftlichen Leistungen und seines hohen Ansehens international war Pettenkofers Theorie, vor allem mangelnde Hygiene sei schuld an der Verbreitung von Krankheiten und nicht die Erreger allein, ein Irrtum. Mit der Entdeckung des Cholera-Erregers, durch Robert Koch im Jahr 1883 wurde dann die Fehleinschätzung Pettenkofers für die Wissenschaft erkennbar. Mit der Entdeckung des Cholera-Erregers durch Robert Koch empfand Max von Pettenkofer seine jahrelangen Forschungen als wertlos. Er zog sich 1894 aus dem Wissenschaftsbetrieb zurück und gab 1896 auch das Amt als Hofapotheker auf. Hinzu kamen noch private Heimsuchungen: Seine Frau und sein zweiter Sohn starben. Das setzte Pettenkofer so sehr zu, dass er sich mit 82 Jahren in seiner Wohnung in der Münchner Residenz am 10. Februar 1901 das Leben nahm.