Das Einzige, was stört, ist der Gast

Von der "Königsetappe Rheinsteig" zurückgekehrt, wurde uns in Kaub das "Deutsche Haus" insbesondere wegen seiner hervorragenden Rumpsteaks empfohlen. Wir betraten kurz vorn 21 Uhr das gut besuchte Lokal und nahmen Platz. Ein Herr in Jeans und Hemd überreichte uns mit genervter Miene die Wein- und Speisekarte. Wir hatten gegen 21.05 Uhr gerade den Wein aus der umfangreichen Karte ausgewählt, kam dieser Herr (es muß der Besitzer gewesen sein) an unseren Tisch und wollte die Bestellung aufnehmen. Wir erklärten, daß wir die Getränke bereits ausgewählt hätten und für das Essen noch einen kurzen Blick auf die Karte nehmen wollten. Seine Antwort: "Nein, erst das Essen. Sie sehen ja, daß alle anderen Gäste schon gegessen haben. Die Küche schließt um 21 Uhr. Das ist ja keine lebensentscheidende Aufgabe." - Mit diesen Worte drehte er sich um und ging. Wir waren völlig perplex. So etwas hatten wir noch nie erlebt. Die Frau am Nebentisch drehte sich zu uns um und sagte lachend: "Ja, ja, er ist halt schon etwas rollig (oder so ähnlich?". Nachdem wir uns wieder gefaßt hatten, legten wir die Speisekarte auf den Tisch und verließen das Lokal grußlos. Ein "Auf Wiedersehen" erschien uns eher unpassend. Anschließend genossen wir unser Abendessen im Restaurant "Zum Turm". Hier hat es uns sehr gut geschmeckt. Man muß die "Servicewüste Deutschland" nicht unterstützen.