Schlosseiche Eisolzried

Bergkirchen/Bayern

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Manfred(71+)
Juli 2016

Die uralte Eiche von Eisolzried

5,0 / 6
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Wir machten nach der Besichtigung der Kirche St. Johannes Baptist in Bergkirchen eine kurze Kaffeepause im Restaurant Seewirt. Das Restaurant befindet sich direkt an einen kleinen See. Im Gasthof kamen wir mit einem Einheimischen ins Gespräch und der empfahl uns, dass wir uns die bekannte Schlosseiche in Eisolzried ansehen sollen. Die Eiche sei ein Naturdenkmal und befindet sich am Ortsausgang von Eisolzried. Auch in einer bekannten Münchner Zeitung wurde im Jahr 2016 in einem längeren Artikel von dieser uralten Eiche berichtet. Der kleine Ort Eisolzried gehört zur Gemeinde Bergkirchen und ist geschätzte 2,0 - 2,5 km vom Ortskern entfernt. Nach der Pause machten wir uns auf den Weg nach Eisolzried. Die Eiche ist kaum zu übersehen, sie befindet sich in unmittelbar Nähe einer Straße. Die Schlosseiche ist eine Stieleiche und ist die in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Eichen-Art. Die Eiche ist über 20 m hoch, ihr Innenraum ist komplett hohl und durch ein Gitter verschlossen. Die Eiche soll vermutlich 700 Jahre alt sein und zählt laut Baumarchiv zu den zehn stärksten, natürlich aufgewachsenen einstämmigen Eichen in Deutschland. Das Deutsche Baumarchiv wurde 1996 von Uwe Kühn und Stefan Kühn ins Leben gerufen. Sie arbeiten daran, die Biografien noch lebender alter Bäume lückenlos zu erfassen. Ein Schild am Baum weist daraufhin, dass Parken und der Aufenthalt unter der Eiche verboten ist. Es wird keine Haftung übernommen. Nach Recherchen im Internet wurde die Eiche vermutlich als Teil des alten Schlossparks gepflanzt. Eisolzried war mal eine Hofmark und hatte neben einem Gericht auch ein eigenes Schloss. Zum Ende des 19. Jahrhunderts brannte das Schloss ab, aber die widerstandsfähige Eiche am Ortsrand von Eisolzried überlebte. Die Eiche wurde mit Verordnung vom 8. Juli 1997 unter Naturschutz gestellt. Das hinderte Vandalen im Dezember 2003 jedoch auch nicht, in der Eiche ein Feuer zu legen. Zum Glück kamen die Feuerwehrmänner noch rechtzeitig. Vor einigen Jahren schlug ein Blitz in die Krone des Baumes ein und hinterließ eine 40 Zentimeter breite Rinne bis zum Boden. Seitdem ist ein Teil des Stammes am rechten oberen Ende aufgebrochen und mit einem engmaschigen Drahtgitter überspannt. Außerdem soll ein großer Ast bei dem Blitzschlag herabgestürzt sein. Die hoch reichende Krone ist dennoch noch recht dicht belaubt. Die Eiche befindet sich in Anbetracht ihres hohen Alters noch in einem recht guten Zustand. Wir sind den Einheimischen nachträglich noch sehr dankbar, dass er uns diesen Tipp gab.

Schlosseiche Eisolzried
Schlosseiche Eisolzried
von Manfred • Juli 2016
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von Manfred • Juli 2016
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von Manfred • Juli 2016
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