Skulptur Idee di Pietra
Kassel/HessenNeueste Bewertungen (1 Bewertungen)
"Ansichten eines Steines" im Grün der Karlsaue
Ein überragendes Kunstwerk der „documenta 13“, das in Kassel verblieben ist, heißt „Idee di Pietra“ („Ansichten eines Steines“) und befindet sich auf einer Wiese am Rande der Karlsaue – der Standort wurde von dem Künstler Giuseppe Penone selbst ausgewählt. Auf den ersten Blick sieht man einen kahlen, gestutzten Baum, in dessen Krone sich ein Granitfindling verfangen hat. Der Künstler wollte damit eine Hommage an den verstorbenen Joseph Beuys schaffen, der mit seinen „7000 Eichen“ die Stadt in der Kombination von belebter und unbelebter Materie bis heute nachhaltig verändert hat. Der Baum, der so täuschend echt wirkt, ist komplett aus Bronze gefertigt und wurde 2008 anlässlich der Kunstbiennale in Sydney geschaffen – in Kassel eroberte er die Herzen der Einwohner im Sturm und konnte durch eine Spendensammlung an seinem heutigen Standort gesichert werden. Selbst aus unmittelbarer Nähe kann man nur an einigen Stellen im unteren Stammbereich erkennen, dass der Baum aus Metall besteht. Der Künstler hat davor eine kleine Stechpalme gepflanzt, die der gänzlich unbelebten Materie eine Verbindung zur Natur sichert. Heute sind die „Ansichten des Steines“ ein fester Bestandteil des Karlsaue – zu Füßen des Baumes wird auf dem Rasen gelesen und in der Sonne des Sommers gegrillt – ein Kunstwerk, dass sich perfekt und „für die Ewigkeit“ in das wirkliche Leben integriert hat.