Sophienkirche
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Gestiftet von Königin Sophie Luise
Die zwischen 1712 und 1713 erbaute Sophienkirche in der Großen Hamburger Straße 29-30 entstand durch eine Stiftung von Sophie Luise, Königin von Preußen. Sophie Luise war die dritte Ehefrau von König Friedrich I. Königin von Preußen. Als Martin Luther King im September 1964 West-Berlin besuchte, bestand er auch auf einen Besuch von Ost-Berlin, wo er Gottesdienste in der Marienkirche und hier in der Sophienkirche besuchte und dabei auch predigte (obwohl dieser Besuch von der DDR nicht im Vorfeld bekanntgegeben wurde, waren beide Gottesdienste dem Vernehmen nach brechend voll). Wenn man hier in der Gegend ist, so bietet sich auch ein Besuch der Sophienkirche an.
1964 überraschende Predigt von Martin Luther King
Die Anfang des 18. Jahrhunderts entstandene Sophienkirche ist nach Königin Sophie Luise, der dritten Frau von König Friedrich I., benannt, durch deren Stiftung der Bau der Kirche ermöglicht wurde. Aufsehen erregte die Sophienkirche im September 1964, als der Friedensnobelpreisträger und US-amerikanische Baptistenpastor und Bürgerrechtler Martin Luther King von West-Berlin aus überraschend auch Ost-Berlin besuchte und sowohl in der Marienkirche, als auch hier in der Sophienkirche predigte (obwohl dies nicht angekündigt war, waren diese beiden Kirchen restlos überfüllt). Dabei sagte Martin Luther King „Auf beiden Seiten der Mauer leben Gottes Kinder - und keine durch Menschenhand gemachte Grenze kann diese Tatsache auslöschen” - und Gemeinde antwortete darauf mit „Let my people go”.
Martin Luther King predigte in der Sophienkirche
Der Name Sophienkirche geht auf die Stifterin Königin Sophie Luise, die dritte Frau Friedrichs I. zurück. Ende des 17. Jahrhundert wurde sie gebaut. Der barocke Kirchturm wurde in den Jahren 1732–1734 angefügt. 1833 wurde der Altar vor die Ostwand verlegt, 1891/92 die Kirche grundlegend umgebaut. Eine Besonderheit gab es 1964. Da predigte der US-amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King in der Sophienkirche.
Evangelische Kirche in der „Straße der Toleranz“
Die Sophienkirche ist eine recht interessante Kirche (nicht unbedingt die Kirche selbst, sondern vielmehr die Geschichte rund um die Kirche). Hier in der Großen Hamburger Straße und in der Umgebung lebten einst Menschen christlichem Glaubens (katholisch und evangelisch) und Menschen jüdischem Glaubens in, wie es hieß „guter Nachbarschaft“ zusammen. Deswegen wurde die Große Hamburger Straße auch als „Toleranzstraße“ bezeichnet. Dies änderte sich jedoch 1933, als die NSDAP, also die NAZIs, die Macht in Deutschland übernahmen. 1964 predigte der amerikanische Bürgerrechtler und Friedensnobelpreisträger Dr. Martin Luther King in der Sophienkirche, die im damaligen Ost-Berlin (DDR) lag.
Wo 1964 Martin Luther King in Ost-Berlin predigte
Die evangelische Sophienkirche befindet sich ca. 500 Meter nordwestlich vom Hackeschen Markt in der Großen Hamburger Straße 29-30. Sie wurde zwischen 1712 und 1713 erbaut. Die Kirche wurde zunächst als Spandauische Kirche eingeweiht und bekam erst unter Friedrich II. den Namen Sophienkirche (nach Sophie Luise, Herzogin zu Mecklenburg, die nach ihrer Hochzeit mit Friedrich I. Königin von Preußen wurde). Die Sophienkirche wurde zunächst ohne Turm erbaut, erst 1734 wurde der 69m hohe Turm angebaut. Die Sophienkirche ist eine recht schöne und interessante Kirche, die durchaus einen Besuch wert ist. Anmerkung 1: In der Umgebung der Sophienkirche lebten viele jüdische Mitbürger. Wie es heißt, gab es hier ein „gutes nachbarschaftliches Miteinander von katholischen, evangelischen und jüdischen Menschen und Einrichtungen“. Dieses gute Miteinander wurde nach der Machtübernahme 1933 durch die NAZIs zerstört. Anmerkung 2: Am 12. - 14. September 1964 besuchte Martin Luther King West-Berlin. Jedoch wollte der amerikanische Bürgerrechtler auch in Ost-Berlin besuchen. So kam es am 13. September 1964 zu einen Besuch in Ost-Berlin, wo er in der Marienkirche und in der Sophienkirche einen Gottesdienst mitfeierte und jeweils eine Predigt hielt. Obwohl der Besuch von Martin Luther King von der DDR nicht öffentlich bekannt gemacht wurde, waren beide Gottesdienste überfüllt. Martin Luther Kinge predigte „...Zu beiden Seiten der Mauer leben Kinder Gottes, und keine von Menschenhand errichtete Grenze kann diese Tatsache auslöschen ...“. Worauf die Gemeinde mit dem Gospel „Go down Moses“ antwortete, wobei die Zeile „Let my people go“ besonders laut durch die Kirche hallte. Martin Luther King hielt seine Predigt auf englisch, der amerikanische Pfarrer Ralph Zorn übersetzte diese Predigt für die Zuhörer auf deutsch.