Spiegelwand

Berlin-Steglitz-Zehlendorf/Berlin

Neueste Bewertungen (2 Bewertungen)

Enelore(66-70)
Februar 2020

Das Spiegelwand-Mahnmal in Steglitz

6,0 / 6

Das Denkmal der Spiegelwand habe ich als ein äußerst interessantes Mahnmal empfunden. Die Spiegelwand erinnert an die jüdische Synagoge in Steglitz und an die jüdischen Mitbürger, die von den NAZIs in die Konzentrationslager verschleppt und ermordet wurden – die Namen von 1758 jüdischer Mitmenschen sind auf der Spiegelwand aufgeführt. Zudem ist ein sehr nachhaltiger Text von dem aus Berlin stammenden Robert Kempner auf der Spiegelwand angebracht. Kempner war jüdischer Abstammung und emigrierte 1933 in die USA . Als Stellvertreter von Robert H. Jackson, dem Chefankläger in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen (1945/1946), kam Kempner nach dem Krieg zurück nach Deutschland.

Das Spiegelwand-Mahnmal in Steglitz
Das Spiegelwand-Mahnmal in Steglitz
von Enelore • Februar 2020
Das Spiegelwand-Mahnmal in Steglitz
Das Spiegelwand-Mahnmal in Steglitz
von Enelore • Februar 2020
Das Spiegelwand-Mahnmal in Steglitz
Das Spiegelwand-Mahnmal in Steglitz
von Enelore • Februar 2020
Harro(66-70)
Februar 2020

Die Spiegelwand, ein Denkmal gegen das Vergessen

6,0 / 6

1995 wurde auf dem Hermann-Ehlers-Platz in Steglitz das beeindruckende Spiegelwand-Mahnmal eingeweiht. Dieses Mahnmal befindet sich vor dem Grundstück der einstigen Synagoge von Steglitz (ca. 250 Meter vom Alten Rathaus an der Schloßstraße entfernt). Die Spiegelwand hat eine Länge von 9 Metern (dies ist die Länge der Synagoge) und eine Höhe vo 3,50 Metern. Auf der Spiegelwand sind Inschriften, die u.a. an die Geschichte der Synagogen erinnern. Zudem sind die Namen von 1758 jüdischen Bürgern aufgeführt, die in die KZs und Vernichtungslage der NAZIs deportiert wurden, wovon die meisten ermordet wurden). Außerdem ist folgender Text von Robert Kempner auf der Wand: „Man hat ihnen die Berufe genommen, das Besitztum gestohlen, sie durften keinen Kanarienvogel halten, keine Konzerte oder Kinos besuchen, ihre Menschenrechte und ihre Menschenwürde wurde in den Staub getreten, bis sie in Konzentrationslager deportiert wurden und in die Gaskammern kamen“. Kempner war ein jüdischer Berliner Bürger aus Steglitz, ein Jurist, der 1933 von den NAZIs als Jurist entlassen wurde und danach in die USA flüchtete. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Stellvertreter von Robert H. Jackson, dem amerikanischen Chefankläger in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen. Die Synagoge Steglitz wurde im 19. Jahrhundert in einem Gebäude der Familie Wolfenstein eingerichtet, weshalb die Synagoge auch als „Haus Wolfenstein“ bezeichnet wurde. In der sogenannten Reichspogromnacht (in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938) wurde die Synagoge zwar verwüstet, aber nicht in Brand gesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Synagoge als Lagerhalle genutzt. Ende der 1980-er Jahre bestanden Pläne zum Abriss der Synagoge, Proteste durch den Verein Haus Wolfenstein verhinderten dies jedoch. 1989 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Vor der Synagoge wurde ein neues Vorderhauses errichtet und das Synagogengebäude befindet sich nun in einem Hinterhof, der für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. ANMERKUNG: die Errichtung der Spiegelwand war lange umstritten. Eine unheilige Allianz aus CDU, FDP und den Republikanern (letztere wurden von 1993 bis 1997 in den Berliner Verfassungsschutzberichten als rechtsextrem aufgeführt) verhinderten ursprünglich im Steglitzer Bezirksparlament dieses Mahnmal. Erst als der damalige Berliner Bausenator Wolfang Nagel von der SPD dies an sich zog, konnte das Mahnmal umgesetzt werden.

Die Spiegelwand, ein Denkmal gegen das Vergessen
Die Spiegelwand, ein Denkmal gegen das Vergessen
von Harro • Februar 2020