Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Geisenfeld/BayernNeueste Bewertungen (1 Bewertungen)
Sehenswerte Stadtpfarrkirche von Geisenfeld
Bei unserem Ausflug nach Geisenfeld besichtigten wir auch die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Das Stadtbild von Geisenfeld wird u.a. geprägt von der eindrucksvollen Stadtpfarrkirche mit ihren beiden Türmen, deren Südturm im Stil der Renaissance auf das Doppelte erhöht wurde. Bis zur Säkularisation gab es in Geisenfeld zwei große Kirchen: die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt und die Pfarrkirche St. Emmeram. 1804 wurde die Kirche des Stifts zur Pfarrkirche umgewandelt. Die alte Pfarrkirche wurde nach der Säkularisation in den Jahren 1802 und 1803 profaniert (entweiht) und später abgerissen. So besteht heute die ungewohnte Situation, dass Geisenfeld als Pfarrpatron St. Emmeram verehrt, aber eine Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt besitzt. Seit wann es in Geisenfeld eine Pfarrei gibt, ist jedoch unbekannt. Das Geisenfelder Kloster wurde 1037 durch Graf Eberhard II. von Ebersberg, gemeinsam mit seiner Gemahlin Adelheidis gestiftet und gegründet. Es war eines der größten und reichsten Klöster im damaligen Bayern. Nach dem Willen des Stifters weihte man die Kirche der Jungfrau Maria und dem Hl. Bischof und Märtyrer Zeno. Kaiser Ludwig der Bayer verlieh dem Kloster Geisenfeld im Jahre 1336 die niedere Gerichtsbarkeit, die bis zur Säkularisierung im Jahre 1803 bestand. Der ursprüngliche Kirchenbau wurde im Laufe der Geschichte immer wieder verändert, so dass von der Romanik über die Gotik und dem Barock fast alle Baustile in der Pfarrkirche vertreten sind. Im Jahr 1516 wurde der ganze Chorraum mit spätgotischen Fresken bemalt. Erst 1971 wurde ein Teil dieser Ausmalung über dem Hochaltar wieder freigelegt. Am eindruckvollsten ist das Hochaltarbild von Marc Antonio Bassetti (1586 – 1630) aus Verona. Das Bild wurde 1620 im Auftrag des Klosters geschaffen und zeigt die Himmelfahrt von Muttergottes Maria. Dargestellt sind in der Pfarrkirche auch zahlreiche Heilige, die im Kloster und in der Bevölkerung damals verehrt wurden (u.a. Benedikt, Wolfgang, Zeno, Leonhard). Von dem aus Schongau stammenden Barockkünstler Melchior Buechner (1695-1758) stammen die farbenfrohen Deckenfresken samt Stuckaturen. Im Jahr 1671 wurde aus Rom der „Katakombenheilige“ Dionys nach Geisenfeld gebracht. Der Leichnam von Dionysius wird in der als Taufkapelle benutzten Dionysius-Kapelle aufbewahrt. In einen Reiseführer konnte ich folgendes nachlesen: Als im 16.Jht. in Rom die Katakomben wiedergefunden wurden, entstand eine große Nachfrage nach „Katakombenheiligen“. Anonyme Gebeine wurden „getauft“ und erhielten einen Namen, was die Riten-Kongregation zwar zunächst untersagte, dann aber auf päpstliche Intervention hin doch als „alten Brauch“ zuließ. Als sichere Kriterien des Martyriums galten die in den Katakombengräbern gefundenen Beigaben, vor allem die „Blutfläschchen“, als welche man irrtümlich die antiken Duftfläschchen ansah. Eine sehenswerte Kirche in Geisenfeld, die man auf jeden Fall besuchen sollte.