Stadtrundgang Ziesar

Ziesar/Brandenburg

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Wolfram
März 2014

Historischer Stadtkern von Ziesar

6,0 / 6
Hilfreich (3)

Unsere Stadtführung durch den historischen Stadtkern von Ziesar, einem Städtchen südwestlich von der Stadt Brandenburg in der Nähe der Autobahn A2 gelegen, begann an der Tourist-Information in der ehemaligen Bischofsresidenz Burg Ziesar. Hier erläuterte man uns zunächst, dass die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Ziesar sich in einer Stiftungsurkunde aus dem 10. Jahrhundert wieder findet. Otto der I. übertrug darin dem Brandenburger Bischof den Burgbezirk Ziesar (civitas Ezeri). Weiter erzählte man uns, dass die Stadt ihren mittelalterlichen Grundriss im wesentlichen bewahrt hat. Wir folgten den Spuren der Vergangenheit, angefangen im 13. Jahrhundert und folgten den Hinterlassenschaften der Geschichte in dem Tor zur Mark Brandenburg. Ausgangspunkt war die Burg, die einen Burghof umschließt mit dem Amtsgebäude der Stadt Ziesar im Süden des Hofes. Im Norden erhebt sich der rote Backsteinbau der Burgkapelle mit einem reich verzierten Westgiebel, die 1470 geweiht worden ist. Daran schließt sich das Torhaus und der ehemalige Palas an. Er beherbergt seit 2005 das Museum für brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters. Zwischen dem Museum und dem besteigbaren, 35 m hohen Bergfried ist ein moderner Glaspalast eingefügt worden, der für kulturelle und private Veranstaltungszwecke genutzt wird. Wir verlassen nun die Burg durch die Mühlentorstraße und kommen am Storchenturm vorbei. Im 15. Jahrhundert errichtet, ist er der letzte erhaltene Teil der Vorburg. Auffällig sind die Verzierungen mit schwarzen Ziegeln in dem roten Gemäuer. Im unteren Teil des Turms war ein Verlies untergebracht. Die nächste Station sind die Reste des ehemaligen Zisterzienserklosters und das barocke Gebäude der Anhaltschen Stiftung. Hier steht auch die Stadtpfarrkirche Heilig Kreuz (St. Crucis) eines aus Feldsteinquadern errichteten Gotteshauses aus dem 13. Jahrhundert. Der hohe und breite Westturm der Kirche ist weithin sichtbar und Stadtbild prägend. Im Breiten Weg finden wir das Rathaus, das sich nach einem Stadtbrand im Jahre 1789 in einem 1828 umgebauten Bürgerhaus befindet. Der Breite Weg ist die ehemalige Heer- und Handelsstraße von Magdeburg nach Brandenburg. Sie erfüllte schon seit ihrer Entstehung die Funktion des Marktplatzes. Auf dem Weg zurück zur Burg kamen wir in der Otto-Altenkirch-Straße an dem Wohnsitz des Generals von Anhalt vorbei, ehemals Grund und Boden des Rittergutes Bardeleben, das nicht unter der Verwaltung und Gerichtsbarkeit der Stadt stand. Die Alte Post war das Dienstgebäude der nach dem Dreißigjährigen Krieg eingerichteten Postlinie „Cleverscher Kurs“, die von Königsberg über Berlin. Brandenburg und Magdeburg nach Kleve (1649-1818) führten. Das Haus Mühlentorstraße 16 wurde 1775 im barocken Stil für König Friedrich II. von Preußen als Reiseunterkunft erbaut. Er soll sie aber aus Verärgerung über den Baumeister nie genutzt haben. Dieser kurzweilige Rundgang durch den historischen Stadtkern ist sehr empfehlenswert, man sollte sich mindestens zwei – drei Stunden Zeit nehmen. Anmeldungen für eine geführte Stadtführung sind in der Tourist-Information notwendig.

Burg und Storchenturm
Burg und Storchenturm
von Wolfram • März 2014
Bedrgfried vom Innenhod
Bedrgfried vom Innenhod
von Wolfram • März 2014
Ehemalige Klostergebäude
Ehemalige Klostergebäude
von Wolfram • März 2014
Pfeilerkapitell
Pfeilerkapitell
von Wolfram • März 2014
Storchenturm
Storchenturm
von Wolfram • März 2014
Burgansicht
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