Steinernes Haus und Schaudepot
Erfurt/ThüringenNeueste Bewertungen (2 Bewertungen)
Das Steinerne Haus, um 1223 erbaut
In Erfurt befindet sich in der Rathausgasse, zwischen der Touristeninformation (Benediktsplatz 1) und dem Haus zum grossen Paradies und Esel (An der Stadtmünze 10), ein unscheinbares Gebäude. Es ist dies das mittelalterliche „Steinerne Haus“, welches um das Jahr 1200 erbaut wurde. Wie es heißt, ist die farbig bemalte Holzbalkendecke des Raumes im ersten Obergeschoss einzigartig in Europa. Die Balken der Decke wurden auf Zeit um 1241 / 1242 datiert. Das „Steinerne Haus“ kam vermutlich in den 1290-er Jahren in jüdischen Besitz. Als 1348 / 1349 die Pest auch nach Erfurt kam, wurde – wie üblich – den Juden die Schuld daran gegeben – der Vorwurf an die jüdische Bevölkerung war auch in Erfurt Brunnenvergiftung (was als Auslöser für die Pest angesehen wurde). Im März 1349 wurden viele Juden und Jüdinnen in Erfurt im sogenannten Pestpogrom ermordet (manche konnten sich wohl durch Flucht der Ermordung entziehen). Spätestens zu diesem Zeitpunkt mussten auch die jüdischen Besitzer das „Steinerne Haus“ aufgeben. Seit September 2023 sind das mittelalterliche „Steinerne Haus“ in der Rathausgasse, zusammen mit der mittelalterlichen Mikwe in der Krämerbrücke 7 und mit der Alten Synagoge in der Waagegasse 8 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Jüdisch-Mittelalterliches Erbe in Erfurt“.
Erbaut rund um das Jahr 1200
Das mittelalterliche Steinerne Haus, das sich in Erfurt in der Rathausgasse befindet, stammt vermutlich aus der Zeit um das Jahr 1200. Es wurde spätestens um das Jahr 1290 von jüdischen Menschen erworben. Da 1349 alle jüdischen Mitmenschen in Erfurt entweder ermordet wurden oder die Stadt verlassen mussten, endete die jüdische Zeit im Steinernen Haus.