Stolpersteine Lübeck
Lübeck/Schleswig-HolsteinNeueste Bewertungen (2 Bewertungen)
Kleine Denkmale – bedrückende Schicksale
Auch in Lübeck wurden Stolpersteine verlegt (laut Stand April 2022 wurden bisher in Lübeck zwischen 200 und 250 Stolpersteine verlegt). Stolpersteine sind kleine Denkmale, die an die NAZI-Opfer erinnern, an jene Menschen, die verfolgt, vertrieben, deportiert und ermordet wurden oder die aus Angst und Verzweiflung in den Selbstmord getrieben wurden. Wer es rechtzeitig schaffte, konnte eventuell durch Flucht sein Leben retten. Diese NAZI-Opfer, die in den Konzentrationslagern und Vernichtungslagern der NAZIs eingesperrt und ermordet wurden, waren in erster Linie Juden und Jüdinnen. Aber auch Sinti und Roma, Zeugen*innen Jehovas, Menschen mit Krankheiten, Widerstandskämpfer*innen, Homosexuelle usw. waren Ziel und Opfer des NAZI-Terrors. Die Stolpersteine sind in den Gehwegen im Boden eingelassen. Auf Messingplatten steht u.a. der Name der jeweiligen Person. Wo immer Sie diese Mahnmale sehen (egal ob hier in Lübeck oder in anderen Orten), halten Sie doch mal kurz inne, lesen Sie, wer hier wohnte bzw. arbeitete und welches Schicksal dahinter stand. Und bitte zeigen Sie Respekt.
Jeder Stolperstein ist ein kleines Denkmal
In Lübeck wurden zwischen 2003 und 2021 insgesamt ca. 225 Stolpersteine verlegt (Stand April 2022). Jeder Stolperstein (quadratische Betonwürfel, Größe jeweils ca. 10x10x10 cm, mit einer beschrifteten Messingplatte auf der Oberfläche) ist ein kleines Denkmal. Die Stolpersteine wurden und werden in vielen Orten für jene Menschen verlegt, die unter dem NAZI-Regime verfolgt wurden, allen voran waren dies jüdische Mitmenschen, aber auch viele Sinti und Roma, sowie Zeugen / Zeuginnen Jehovas. Außerdem Homosexuelle, Widerstandskämpfer_innen, Menschen mit Krankheiten („Euthanasie-Opfer“ im Rahmen der sogen. „Rassenhygiene“) usw. Die Stolpersteine wurden und werden überwiegend vor den Häusern verlegt, in denen die jeweiligen Menschen ihren letzten frei gewählten Wohnsitz oder ihren Arbeitsplatz hatten, bevor sie von den NAZIs verschleppt / deportiert, in den Konzentrationslager und Vernichtungslagern unmenschlich behandelt und ermordet wurden oder die durch Flucht evtl. ihr Leben retten konnten. Auf den Messingplatten, welche auf den Stolpersteinen angebracht sind, stehen in der Regel der Name und, soweit bekannt, das Schicksal der jeweiligen Person. Ich betrachte die Stolpersteine als äußerst wichtig, damit diese Menschen, ihr Schicksal und die von den NAZIs verübten Verbrechen nicht vergessen werden – und als Mahnung, damit sich derartiges nicht wiederholt. Leider gibt es aber in Deutschland inzwischen wieder Tendenzen, die die NAZI-Verbrechen verharmlosen. Rechte finden immer mehr Zulauf und verbreiten auch Terror. Faschisten finden ihre Gefolgsleute. Dem muss man sich unbedingt entgegenstellen.