Wallfahrtskapelle St.Maria
Odelzhausen/BayernNeueste Bewertungen (1 Bewertungen)
Geiselwies liegt inmitten einer Waldlichtung
Auf Empfehlung eines Stammgastes im Harner`s Wirtshaus in Sixtnitgern besichtigten wir die Marienkapelle Geiselwies. Die Kapelle liegt inmitten einer Waldlichtung, zwischen Sittenbach und Sixtnitgern. Wegen des Wanderweges sollte man vorsichtshalber bei den Bediensten des Wirtshauses nachfragen. Wie uns der Einheimische bereits erzählte, gehört die Kapelle Geiselwies zu den meistbesuchten Marienwallfahrtsorten im Landkreis Dachau. Die Marienkapelle in seiner heutigen Form wurde vermutlich zum Beginn der Marienwallfahrt um die Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet. Es handelt sich bei diesem kleinen Gotteshaus um eine offene Kapelle. Der Altarraum der Kapelle ist durch ein auf einer halbhohen Mauer sitzendes Gitter völlig vom Andachtsraum getrennt. Im abgetrennten Altarraum befinden sich u.a. eine Muttergottesstatue und Votivkerzen. Votivkerze werden Kerzen genannt, die als erkennbares Zeichen des Gebets oft in einem besonderen Anliegen in einer Kirche oder Kapelle außerhalb der Liturgie aufgestellt werden. Vor einem Marienbild in katholischen Kirchen aufgestellt, bedeutet es die Bitte um Fürbitte der Mutter Jesus bei Gott. Die von einem Strahlenkranz umgebene Muttergottes im Altarraum ist in das traditionelle rot-blau-goldene Gewand gekleidet. Interessant fanden wir die zwei Wandfresken in der Kapelle, diese Passionsszenen haben Bezug zur Wallfahrtskirche: Jesus wird gegeißelt (Geißelwies) und Jesus begegnet auf dem Kreuzweg seiner Mutter (Marienkapelle). Im Gebetsraum befinden sich nur 6 Kirchenbänke. An den Wänden im Innenraum der Marienkapelle hängen u.a. Kreuzwegbilder und mehrere Heiligenbilder. Das älteste Zeugnis für das Bestehen der Wallfahrt ist eine kleine Tafel über dem Bogen der Altarnische mit der Inschrift: "Zu dieser Gnaden Mutter hat sich verlobt ein verheurathe Weibs-Pers: von Altomünster in einer schweren Krankheit. Gott sey Dank und Maria [für Verleihung] baldiger Gesundheit. A. W. EX VOTO 1797''. Leider ist ein Teil dieses Textes nicht mehr lesbar. Besonders beeindruckt waren wir von den vielen Votivtafeln an den Außenwänden der Marienkapelle. Leider mussten aus Sicherheitsgründen viele schöne und wertvolle Votivtafeln bereits vor Jahren abgenommen werden. Votivtafeln sind ein Zeichen tiefer Gläubigkeit. In der Regel wurden sie aufgrund eines Gelöbnisses gestiftet, dass man aufgrund einer aussichtslos erscheinenden Situation (Krankheit, Unheil etc.) gemacht hat. Auch Kinder haben Informationen und Wünsche an die Kapellenwand geklebt. So fand ich eine Mitteilung von einem kleinen Kind an seinen verstorbenen Großvater sehr rührend. Das Kleinkind teilte in seiner Zeichnung an seinen Opa im Himmel mit, dass FC Bayern München gegen Borussia Dortmund gewonnen hat. Die Geschichte der Marienkapelle ist unter einem Glasbild aufgezeichnet. An der Seitenseite der Kapelle befindet sich eine Sitzbank zum Ausruhen vor einem großen Kreuz. Die Kapelle Geiselwies war das Highlight unseres Ausfluges nach Odelzhausen. Dieses Kleinod in der Nähe von Sixtnitgern ist auf jeden Fall einen Besuch wert.