Wasserlochklamm

Palfau/Steiermark

Neueste Bewertungen (3 Bewertungen)

Brigitte
August 2016

Super aber auch anstrengend für Wanderer.

6,0 / 6

Einfach sehenswert. An der Salza gelegen. Empfehlenswertes Gasthaus!

Andreas(46-50)
Juni 2015

Top Ausflug auch mit Kids - Nähe Mariazell

6,0 / 6

Ein wunderschöner Ausflug und für Familien auf jeden Fall zu empfehlen. Der Abstieg durch den Wald ist allerdings nur bedingt zu empfehlen - vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist. Da würde ich doch wieder über die Stufen hinunter gehen da es oft sehr steil ist im Wald. Was auch noch zu empfehlen ist - ab ins kühle Nass unten am Fluss - es gibt schöne Einstiegsstellen! TOP!!!

Daniela(46-50)
Mai 2010

Auf zum Wasserloch

6,0 / 6
Hilfreich (2)

Palfau liegt in der nördlichen Steiermark zum Grenzgebiet Niederösterreich. Das Mendlingtal liegt ganz in der Nähe, die nächst größere Stadt ist Leoben, über die erreicht man die Wasserlochklamm auch am besten über die S6. Wien liegt etwa zwei Stunden entfernt. Die Gegend ist auch bekannt ob ihrer großartigen Raftingmöglichkeiten auf der Salza. Der Eingang zur Wasserlochklamm führt über eine große Hängebrücke über die Salza. Ausgangs- und Endpunkt ist die Wasserlochschenke der Familie Huber. Hier stehen auch genügend Parkplätze zur Verfügung und man kann sich kuliniarisch verköstigen lassen. Außerdem ist hier die letzte und dann wieder erste Möglichkeit eines WCs. Auf dem Weg ist es fast unmöglich, sich „zu erleichtern“, auch wenn man ringsum von Natür umgeben ist, aber es kreuzen einfach viel zu viele Leute den Weg. ****DER WEG**** Alles beginnt mit der Überquerung der Palfauer Hängebrücke, von der ich euch oben schon erzählt habe. Eigentlich handelt es sich hier schon um eine große Attraktion, im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie ist 65 Meter lang und 21 Metern hoch! - Von hier aus haben wir mal ein paar Minuten auf die wilde Flusslandschaft der Salza hinuntergesehen und den Raftern und Kajakfahrern bei ihrem bunten Treiben zugesehen. Die Kinder wären lieber dort unten im Wasser gewesen als oben, aber da war an diesem Tag nichts zu machen. Nach der Hängebrücke kommt erst die Kassa und da hatten wir mit unserer Gästekarte Eisenerz Glück, denn wir mussten nichts bezahlen. Der freundliche Kassasitzer hat uns das mal geglaubt, gewusst hat er es nämlich nicht und wir haben vergessen, die Broschüre, wo das drin stand, mitzunehmen, aber egal, es hat geklappt. Gleich zu Beginn führt der Weg rund 250 bis 300 Meter weit entlang der Salza, bis man nach kurzem, steilen Aufstieg und einer danach wieder fallender Querung den Eingang der Klamm erreicht. Bereits zuvor steht geschrieben, dass man bei guter Kondition sein muss und vor allem festes Schuhwerk unbedingt notwendig ist, um die Klamm besteigen zu können. Trittfestigkeit sei Voraussetzung. Ich und trittfest? Das kann ja wohl nur ein Scherz sein, niemand verknöchelt sich so oft wie ich, aber egal, jetzt waren wir da und da will die Klamm erobert werden! Dabei hatten wir noch Glück, denn die Klamm war gut gesichert. In unserem Prospekt ist zu lesen, dass „in den Jahren 1986 bis 1992 von der Gemeinde Palfau eine stabile und gut begehbare Steiganlage mit vielen Holztreppen und Brücken unter schwierigem Arbeitseinsatz und großem finanziellem Aufwand errichtet wurde“. Vor dieser Zeit war es wohl noch viel schwieriger, dieses faszinierende Fleckchen Erde zu begehen. Gleich unter der ersten Brücke findet man bereits den ersten kleinen Wasserfall, der an sich schon beeindruckend war, aber nichts im Vergleich zu dem, was noch auf uns zukommen sollte. Von hier aus geht es eine Steiganlage hoch, die man weitgehend naturangepasst ließ, d.h. Holztreppen gab es nur dort, wo es unbedingt notwendig war, sonst ging man über Felsen, was mich schon mit Grauen an den Abstieg denken ließ. Aber egal, jetzt nur nicht an später denken. Einige Male überqueren wir den Bach bis wir an den ersten der fünf Wasserfälle erreichen. Der Fall schmeißt sein Wasser aus einer Höhe von 22 Metern und hier wurden wir zum ersten Mal nass vom Wasserstaub. Das mag erfrischend sein, wenn man mitten im Sommer hier ist, aber an einem trüben Tag ist es nicht so ideal. Aber egal, wir hatten ohnehin unsere Regenjacken an! Nach diesem Wasserfall beginnt dann die Kolkstrecke. Das Besondere hier ist, dass der Wildbach stufenartige ovale Felsbecken ausgeschliffen hat, die es jetzt zu bewundern gilt. Als nächstes kommen wir in einen schmalen Canyon und nachdem wir die Holzbrücke überquert haben, kommt auch schon der zweite Wasserfall ins Blickfeld. Dieser ist noch höher als der erste, ganze 26 Meter misst er. Tja und diese Höhe muss jetzt gleich mal neben dem Fall überwunden werden, was nicht ganz so lustig ist und mich schnell außer Atem bringt. Übrigens nur mich, die Kinder und mein Mann hatten - wie immer - keinerlei Probleme, genügend Luft zu bekommen. Im Folder ist dann zu lesen „Unaufhaltsam nähert sich der Höhepunkt der Klamm: ein wahrhaft imposanter, zweistufiger Wasserfall in breiter Front mit einer Gesamthöhe von 67 Metern – der Schleierfall!“ Vor allem bei „unaufhaltsam“ muss ich immer noch lachen. Wie viele Aufenthalte ich gebraucht habe, um zu diesem Schleierfall zu kommen, verschweige ich hier lieber! Da war nichts mit „unaufhaltsam“. Und dann ging es also wieder weiter, Stufe um Stufe, Felsen um Felsen, Schritt um Schritt, bis wir am oberen Wasserfall angekommen sind. Insgesamt sind fünf Wasserfälle zu entdecken, die sich eigentlich nahtlos aneinanderreihen und eine Fallhöhe von 152 Metern aufweisen. Nach dem letzten Wasserfall geht man noch ca. 20 Minuten duch ein Gestrüpp - anders kann ich es nicht sagen - bis man zu einer Unterstandshütte kommt. Dies war mein Tiefpunkt, denn von den 20 Minuten wusste ich nichts und so hätte ich kurz vor dem Ziel fast aufgegeben. Ich hatte nicht gut gefrühstückt und mein Herz klopfte ob der zurückgelegten Höhenmeter ganz schön und so wurde mir so schwindelig, dass ich mich auf den nächsten Stein setzen musste und mal einen Müsliriegel einschieben musste. Danach ging es aber besser und ich schaffte den Weg bis zum Unterstand noch. Im Jahr 2008 wurde auch noch eine neue Aussichtskanzel mit Plattform errichtet. Von hier aus hat man einen tollen Blick über die geheimnisvolle Quellhöhle sowie einen grandiosen Ausblick auf die Klamm bis in das Salzatal. Erst hier wurde mir bewusst, welche Strecke ich bis zum eigentlichen Wasserloch zurückgelegt habe. Durch die Klamm mussten 325 Höhenmeter überwunden werden, das war vor allem durch die vielen Felsen und Stufen nicht ganz so einfach, wie man sich das vielleicht vorstellen mag, naja, zumindest nicht für mich. Danach mussten wir uns entschieden, welchen Weg wir zurück nehmen. Mir wäre es ja am liebsten Gewesen, wir hätten an irgendeiner Straße zurück gehen können, doch das war hier nicht möglich. Es hieß entweder zurück durch die Klamm oder weiter über den Jägerriedel. Da aber da weitere 60 Höhenmeter zu überwinden waren, auf die ich so gar keine Lust mehr hatte. Dummerweise hatte ich meine Walkingstöcke zu Hause gelassen, die mir hier wirklich sehr geholfen hätten, zum Glück aber war mein Mann dabei und der leistete mir beim schwierigen Abstieg über die Felsen dann immer Hilfe, sodass wir nach einem eineinhalbstündigen Aufstieg und einem etwa einstündigem Abstieg schlussendlich wieder heil bei der Wasserlochschenke ankamen. Jetzt war ich richtig stolz auf mich, dass ich es doch geschafft habe, obwohl ich ziemlich ausgelaugt war. ****WISSENSWERTES**** Unmittelbar nach Regenfällen ist dieser Weg wegen Rutschgefahr nicht zu empfehlen, noch schlimmer ist es aber bestimmt, wenn es tatsächlich regnet. Wir haben ja immer damit gerechnet, dass es jetzt und jetzt zu regnen beginnt, aber wir hatten großes Glück. Auch wenn der Steig teilweise rutschig war, kamen wir gut hinauf und hinunter. Wanderstöcke sind für diesen Steig sehr gut geeignet und es wäre ein Fehler, sie zu vergessen, wenn ihr nicht komplett trittfest seid. Vor allem beim Bergabgehen werden sie auch von großem Nutzen sein. Wanderschuhe sind hier absolut notwendig und obwohl ich bei einigen Wanderungen oft Leute sogar mit Flipflops gesehen habe, war das hier nicht der Fall, Trekking- oder Wanderschuhe hatte wirklich jeder an. Die Schwierigkeit der Anlage wird unterschiedlich angegeben, die Wasserlochklamm selbst spricht von „Steiganlage mit Stegen, Stiegen und Brücken, sonst Gehgelände“, doch auch „Bergwanderung“ habe ich schon auf einer anderen Homepage gelesen. Übrigens alles, nachdem ich dort war :o) Abseits des Weges gibt es teilweise steil abfallendes Gelände, daher muss man echt aufpassen, vor allem, wenn man mit kleineren Kindern unterwegs ist. Am Beginn der Route ist auch zu lesen, dass eine Sicherungsleine für Kinder empfehlenswert sei. Der Höhenunterschied beträgt 325 Meter auf 900 Meter Länge, hört sich irgendwie gar nicht so schlimm an, oder? ****DAS WASSERLOCH**** Die Riesenkarstquelle des Palfauer Wasserlochs ist angeblich eines der bekanntesten und beeindruckendsten Karstphänomene Österreichs. Ich persönlich habe davon, oder generell von Karstphönomänen, vor unserem Besuch noch nichts gehört. Man kann sogar bis zur Quellhöhle vordringen, allerdings muss man sich dann 25 Meter tief abseilen und das ist nichts für mich! Laut Internetseite wurden in den Jahren 1963 bis 1965 die ersten Rekognoszierungs- und Tauchversuche einer Höhlenforschergruppe von Hans Matz unternommen. Im September 1995 erreichte schließlich der Bad Mitterndorfer Höhlentaucher Robert Seebacher in einer aufwendigen Aktion die bisher größte Tauchtiefe von 42 Metern. Je nachdem, welche Jahreszeit wir haben bzw. welches Wetter gerade vorherrscht, lösen sich aus dem See bis zu unglaubliche sechs Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Also ihr seht, egal, was ich euch hier beschreibe, diese Wasserlochklamm hat einiges zu bieten. ****FAZIT**** Oftmals ist es besser, man weiß zuvor nicht, worauf man sich einlässt, denn sonst bleibt einem viel Schönes verborgen. Hätte ich gewusst, was auf mich zukommt, ich wäre die Wasserlochklamm mit Sicherheit nicht gegangen, denn trotz einiges an Training in den letzten Monaten und einem Gewichtsverlust von 20 kg stieß ich hier dennoch an meine Grenzen. Aber wieder einmal war ich überrascht, was mein Körper zu leisten imstande ist und ich war sehr froh, dass ich es bis ganz nach oben geschafft habe. Für viele ist das wohl ein Spaziergang, aber für mich war es reine Anstrengung. Aber eine Anstrengung, von der ich froh war, dass ich sie geleistet habe, denn diese Wasserlochklamm ist ein wunderschönes Fleckchen Österreich. Also, wenn ihr einigermaßen gut bei Fuß seid (festes Schuhwerk ist Bedingung), dann zahlt sich der Gang durch die wunderschöne Wasserlochklamm auf jeden Fall aus. Ich bin immer wieder begeistert, auf welche Juwelen wir in unserer Heimat stoßen und auch wenn wir gerne in die USA reisen zwecks der Natur, kann mir keiner nachsagen, dass ich mich im eigenen Land nicht auskenne. Dennoch finde ich immer wieder etwas Neues, das es zu entdecken gilt, so wie auch hier in den schmalen Canyons, den absolut klaren Tümpeln und den herrlichen Wasserfällen.

Hängebrücke beim Eingang zur Wasserlochklamm
Hängebrücke beim Eingang zur Wasserlochklamm
von Daniela • Mai 2010
Wasserlochklamm
Wasserlochklamm
von Daniela • Mai 2010
Wasserlochklamm
Wasserlochklamm
von Daniela • Mai 2010
Wasserlochklamm
Wasserlochklamm
von Daniela • Mai 2010
Wasserlochklamm
Wasserlochklamm
von Daniela • Mai 2010
Wasserlochklamm
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