Winthirkirche
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Bekannte Kirche im Stadtviertel Neuhausen
Die Winthirkirche ist die älteste Kirche im Stadtviertel Neuhausen. Das Gotteshaus befindet sich in der Winthirstraße 15 in der Nähe vom Rotkreuzplatz. Umgeben ist die Kirche von einem kleinen Friedhof. Leider war der Innenraum der Kirche geschlossen und man konnte nur durch ein Gitter photographieren. Die Kirche wurde erstmals am 18. Januar 1249 urkundlich erwähnt. Damals hieß sie noch nicht Winthirkirche, es handelte sich um eine Nikolauskirche. Im Jahr 1597 hat man das Grab des mittelalterlichen Wanderpredigers Winthir in den Kirchenbau mit aufgenommen. Seitdem hatte die Kirche in der Alltagssprache den Namen „Winthirkircherl“. Im Jahr 1794 beim großen Brand in der Ortschaft wurde die Kirche stark beschädigt und wiederaufgebaut. Am 6. August 1931 stürzte der Kirchturm ein und er wurde im Jahr 1933 wiederaufgebaut. Die beiden Kirchenpatrone Heiliger Nikolaus und Selige Winthir sind an den Seitenaltären dargestellt. Auch an der Westfassade der Kirche ist der Selige Winthir als alter Mann mit Bart zu sehen. Auf einer Wandtafel in der Kirche ist die Geschichte vom seligen Winthir aufgezeichnet – hier der Text auf der Hinweistafel: „ Der Name weist auf die Jroschotten hin. Winthir wird als Sämer oder Säumer bezeichnet. Er wird darum mit einem Maulesel abgebildet. Er gilt als Missionar von Neuhausen und missioniert die Gebiete zwischen Neuhausen und Schäftlarn. Seine Zelle hatte er neben der Kirche dort wurde er auch begraben. Bei der Erweiterung der Kirche wurde sein Grab überbaut. 1933 wurden seine Gebeine unter Anleitung von Prof. Birkner erhoben. Die Erhebung und Untersuchung ergab, dass die Gebeine gut 1000 Jahre alt sind und dass der Leichnam im Grabe lag, wie er hingebettet wurde. Das stimmt mit der Überlieferung überein, dass Winthir um 800 gelebt hat. Er wurde als Seliger verehrt. Auf seine Fürbitte geschahen viele Wunder. Sein Fest wird am 29.Dez. gefeiert.“ Auch der Hochaltar ist dem Seligen Winthir geweiht, dem Schutzpatron der Kirche Der Hochaltar ist von großer Bedeutung, es ist ein barockes Kunstwerk. Aufgefallen ist mir auch die Statue der Muttergottes mit dem Jesuskind auf einer Steinsäule. Interessant fand ich auch die Glasfenster der Kirche. An der äußeren Kirchenwand befinden sich Gedenktafeln für ehemalige Geistliche der Kirchengemeinde. An der südlichen Außenfassade der Kirche steht ein kleiner Sarkophag vor einer Erinnerungsplatte, die König Ludwig I. für seinen geistlichen Erzieher Joseph Anton Sambuga in Auftrag gegeben hat. Auf der Rückseite der Winthirkirche befindet sich die letzte Ruhestätte der Familie von Miller. Auf einer Grabplatte konnte man lesen: Dem „Schöpfer des Deutschen Museums“ und Ehrenbürger Münchens Oskar von Miller. Die Grabstätte von Oskar von Miller ist als Städtisches Ehrengrab eingetragen. Der Neuhauser Friedhof ist auch als Winthirfriedhof bekannt. Er wurde im Jahr 1315 erstmals urkundlich erwähnt und erstreckt sich um die Winthirkirche. Mit einer Fläche von 0,26 Hektar und 175 Grabstätten gehört der Neuhauser Friedhof zu den kleinsten Friedhöfen der Landeshauptstadt. Auf dem Neuhauser Friedhof kann man angeblich nur begraben werden, wer zum Todeszeitpunkt seit mindestens 30 Jahren in bestimmten Teilen von Neuhausen gelebt hat oder wenn der Verstorbene eine berühmte Person ist, die sich besonders um die Stadt München verdient gemacht hat. Berühmte Gräber wie die der Familie der Schauspieler Fritz und Elmar Wepper, der bekannte Journalist Sigi Sommer und Schauspieler Jörg Hube findet man hier. Die Winthirkirche mit dem kleinen Friedhof hat mir sehr gut gefallen.