Wir haben gebucht bei schauinsland
Reise Ägypten – Nil und Baden im
April 2023.
Bekommen haben wir, eine sehr lehrreiche Woche auf
dem Nil und eine erholsame Strandwoche im Arabella Azur in Hurghada.
Anreise eine Nacht vor dem Start auf dem Nil, 5 Stunden Busfahrt mit einem Stopp in der Wüste um das erste Mal an einem Basar „abgezockt“ zu werden (Tüten-Kaffee = 3€) und von der Reisebegleitung der Reiseleitung zur Abgabe von „Bakschisch im Umschlag für sich und den Fahrer“ aufgefordert zu werden, machte keinen guten Eindruck auf uns.
Unser Schiff das MS Nil Exzellenz ist 2019 renoviert, gemütlich und sauber. Gegenüber vielen
anderen Schiffen die donnernde Abgase von sich gaben, lief unser Schiff – nicht das schnellste aber darauf kam es nicht an – ruhig durch die beeindruckende Landschaft.
Mit unserem Schiff hatten wir den richtigen Griff gemacht. Klein und fein, tolles Personal, gutes Essen und nicht ganz so eine Dreckschleuder wie viele der anderen fast 300 Schiffe auf dem Nil.
Dank unseres Reiseführers Anton (bist der Beste),
sehr viel Infos auch außerhalb der Touren. Er war engagiert und hervorragend
vorbereitet, sein Deutsch war dank eines Studiums in Deutschland sehr gut.
Alles in allem haben wir wohl sehr viel Glück mit ihm gehabt.
Umweltverschmutzung, Dreck, Müll, die Erfahrung das es uns doch gut geht, haben uns auf der Reise ein wenig geerdet.
Gestört haben uns die „Kaffeefahrten“ bei oder nach den Besichtigungen der Kulturdenkmäler. Alabaster, Öle und Parfüme direkt ab
Fabrik oder staatlich geprüft sind aus unserer Sicht vollkommen überflüssig
(auch wenn wir das eine oder andere dann doch mitgenommen haben). Leider scheint das Ganze System zu haben und zwar von den Pauschalreiseveranstaltern aus um Kosten für die Betreuung vor Ort drücken zu können.
Auch die Basare an den Sehenswürdigkeiten und Ihre zum Teil aufdringlichen Verkäufer waren nervig, aber einfach ignorieren und ein
deutliches „la schukran“ hilft. Bei interessanten Sachen (z.B. Shirts aus ägyptischer Baumwolle) lohnt sich handeln immer. Der Startpreis ist fast immer 25 € (egal was) lässt sich aber auf 7 – 10 Euro runterhandeln.
Bitte denkt immer daran, die Taschen machen sich die Reiseveranstalter voll. Im Vorfeld schon „Bakschisch“ für die Mitarbeiter auf
dem Schiff einfordern (ca. 7 € pro Tag und Person) ist aus unserer Sicht schon grenzwertig. Zusätzlich noch den freiberuflichen Reiseleiter zu entlohnen mit einem (in unserem Fall angemessenen) Beitrag, schürt den Unmut auf die Reiseveranstalter.
Nichts desto trotz sollte man nicht vergessen das die Service Mitarbeiter arbeiten für sehr wenig an einem sehr lang am Tag (in unserem
Fall im Ramadan).
Also ein kleines zusätzliches Trinkgeld ab und zu nicht vergessen.
Das Hotel Arabella Azur (im letzten Jahr waren wir im Schwesterhotel Bel Air Azur) kann man als
durchschnittlich bezeichnen. Max 2 Etagen im maurischen Stil war es hübsch anzusehen, aber uns zu weitläufig. Das Essen war abwechslungsreich und gut, die Zimmer sauber, der Strand gepflegt, das Riff toll. Allerdings merkte man, dass
das Hotel in die Jahre gekommen ist auch wenn eifrig versucht wird zu renovieren.
Unserem Ziel uns zu entspannen hat das aber gereicht.
Fazit, wer Ägypten kennen lernen möchte kommt um die Geschichte nicht Drumherum. Das Land ist beeindruckend schön, interessant und
eine Reise wert.
Wenn man allerdings hinter die Kulissen (nicht die des alltäglichen Lebens) schaut,
wird man schnell feststellen, dass die Reiseveranstalter sich auf Kosten der Kunden und der Menschen vor Ort die Taschen voll machen, indem für kleines Geld „outgesourct“ wird. Zum Beispiel die Reiseleitung wird an ein Unternehmen vor
Ort gegeben, die sich über den Verkauf von überteuerten Ausflügen (Vorsicht bei „Orange Bay“ oder „Delfin watching“) oder eben solche „Kaffeefahrten“ finanzieren.
Nachhaltigkeit oder Fairness stehen dabei nicht im Vordergrund.