• Dirk-1708
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    geschrieben 1110809374000

    Reiseanbieter Alltours fordert Mindestflugpreise

    Alltours hat sich als erster großer Anbieter von Flugreisen für die Einführung einer Kerosinsteuer ausgesprochen. Zugleich plädierte der viertgrößte deutsche Touristikveranstalter für staatlich festgelegte Mindestpreise für Flugtickets.

    "Die Lockvogelangebote der Billigfluglinien sind umweltpolitisch absolut verantwortungslos und obendrein kaufmännisch unseriös", sagte Alltours-Chef Willi Verhuven am Samstag auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin. Beim Verbraucher werde jegliches Gefühl für Leistung zerstört. Für einen Flug Düsseldorf-Rom wäre ein Mindestpreis zwischen 70 und 90 Euro noch immer ein günstiges Angebot, sagte Verhuven. Alltours ist mit jährlich knapp 1,5 Millionen Urlaubern und einem Umsatz von 1,27 Mrd. Euro Deutschlands viertgrößter Reiseveranstalter. Verhuven sagte, er sei sich bewusst, dass er mit seinem Vorstoß die Reise- und Luftfahrtbranche provoziere. Bisher treten die führende Reisekonzerne, Fluglinien und Verbände - wie zuletzt der Deutsche Reisebüro- und Reiseveranstalterverband zum Auftakt der ITB - vehement gegen eine Kerosinsteuer oder Aufschläge für Flugreisen ein.

    "Angemessener Preis für Flüge"

    "In Zeiten der Klimaveränderungen müssen wir sehen, dass wir mit dem Flugzeug schon erheblich zur Umweltverschmutzung beitragen", sagte Verhuven. "Deshalb muss für Flüge ein angemessener Preis gezahlt werden." Daher sei die Politik gefordert.

    "Wir begrüßen und unterstützen die Überlegungen der Bundesregierung und der EU-Kommission zur Einführung einer europaweiten Kerosinsteuer oder auch einer Flugticket-Abgabe", sagte Verhuven. Auch der Plan der EU-Kommission, die zahlreichen öffentlichen Beihilfen für Billigfluglinien zu beschneiden, sei richtig. Gegenwärtig bestehe auf Grund einer "absurden" Förderung von Billigflughäfen an vielen Flughäfen in Deutschland ein erhebliches Überangebot.

    Ökologische Folgen des Massentourismus

    "Die Subventionen der Flughäfen für Billigflieger müssen vollständig abgeschafft werden", verlangte der Alltours-Chef. Für die Fluglinien müsse außerdem, wie schon seit Jahren bei Reiseveranstaltern vorgeschrieben, eine Konkursversicherung zur Pflicht werden.

    Aus Sicht Verhuvens muss sich die Touristik mit den ökologischen Folgen von Massenurlaub auseinandersetzen. In den vergangenen Jahren habe sich in dieser Hinsicht insbesondere bei den Hotels viel getan. Alltours selbst werde sich jetzt auf Mallorca für die von der dortigen Regionalregierung geplante grüne Umweltkarte engagieren, ein bestimmtes Kontinent kaufen und an seine Gäste weiterreichen.

    Quelle: www.ftd.de

    Was meint "das Forum" dazu?

    Mit einem leeren Kopf nickt es sich leichter.
  • mosaik
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    geschrieben 1110818526000

    Sinngemäss kann ich den Aussagen nur zustimmen!

    Zum einen schafft  "Gleichberechtigung" im Wettbewerbsalltag Gerechtigkeit. Zum anderen ist es ja wirklich widersinnig nach X zu fliegen, nur weil es ein paar Euros kostet - sonst würde man eh zu Hause bleiben - und subventioniert dann auch noch mit seinen Steuern Fluggesellschaften und Eisenbahnen im Staatbesitz.

    Andere Verkehrsmittel werden mit allen nur erdenklichen "Steuern und Abgaben" belegt, um sie ja fern zu halten: Buseinfahrtsgebühren in Rom, Paris, Venedig-Tronchetto usw., Autobahnmauten für Busse in Österreich, Italien, Frankreich usw. Reisebüros müssen Insolvenzversicherungen abschliessen, usw.

    Und beim Fliegen soll alles ins Bodenlose billig werden?

    Vielen Städte wehren sich gegen Tagestouristen - und viele Billigflieger bringen gerade diese ins Land...

    Immer mehr rufen nach dem früheren Service beim Fliegen und gleichzeitig wollen immer mehr Reisenden noch weniger für Flüge ausgeben.

    Das, liebe Freunde im Forum, kann und wird nicht (auf Dauer) funktionieren können.  Also sind vernünftige Ansätze sicherlich weiter zu verfolgen und zu überdenken.

    meint

    Peter

  • Dirk-1708
    Dabei seit: 1230681600000
    Beiträge: 2031
    geschrieben 1110819807000

    Na ja, ich habe zu den Aussagen eine etwas differenziertere Meinung. Alltours ist ein Reiseanbieter der ein 08/15-Produkt anbietet, welches in den allermeisten Fällen durch individual-Buchung wesentlich günstiger zu haben ist. Bei den "Premium-Reisen" die irgendwelche Besonderheiten bieten, ist der Anbieter eher nicht zu finden. Man buche einen Flug bei den "verteufelten" Billigfliegern und sucht sich im Netz oder Reisebüro das gewünschte Hotel und schon hat man ALLTOURS die Geschäftsgrundlage genommen. Ich glaube nicht das es denen um Klimaveränderung, Umweltschutz, Kerosinsteuer oder sonst was geht. Es geht denen mal hauptsächlich um Ihren eigene Profit, der ohne Frage seit der Geburt der Billigflieger gesunken ist. Die haben möglicherweise einfach die Zeichen der Zeit nicht erkannt und versuchen nun den Airlines den "schwarzen Peter" zuzuschieben.

    Gruß Dirk

    Mit einem leeren Kopf nickt es sich leichter.
  • kimaugust
    Dabei seit: 1108944000000
    Beiträge: 795
    geschrieben 1110821732000

    Ich wohne in Bonn und habe Germanwings bzw. HLX quasi vor der Haustüre. Aufgrund der "Taxi-Flugpreise" haben meine Frau und ich Städte  gesehen und auch lieben gelernt, die wir  per Linienflug oder Auto wahrscheinlich nie besucht hätten bzw. aus Kostengründen in dieser Häufigkeit nicht hätten besuchen können (Bilbao, Klagenfurt, Oslo, Berlin u.a.).

    Unser letzter Flug nach Klagenfurt hat für 2 Personen 39 Euro gekostet (bei Lufthansa ab Ffm. schlappe 1600 Euro), natürlich ist dieser Minipreis schon "abartig"; ein schlechtes Gewissen habe ich aber nicht. Schon gar nicht, wenn ich für 40 Euro nach 50 Minuten Flug in Berlin Tegel oder Schönefeld lande, um mich dann einer köstlichen Currywurst in der Hand im Sonycenter oder auf dem Kudamm zu erholen.

           

  • TvB
    Dabei seit: 1093478400000
    Beiträge: 601
    geschrieben 1110821981000

    Das wäre ein grober Eingriff in die freie Marktwirtschaft und daher lehne ich das ab. Ich sehe es auch so, dass Herr Verhuven nur seine mittelbare Konkurrenz in Schach halten möchte. Viel lieber wäre mir ein Mindeststandard bei den alltours-Hotels ;)

  • Mienchen
    Dabei seit: 1107388800000
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    geschrieben 1110874352000

    Hallo allerseits,

    ich schließe mich im großen und ganzen den letzten 3 Meinungen an. Ich denke auch, dass hier eher das Konkurrenzdenken eine Rolle spielt als die Sorge um die Umwelt. Wenn nämlich all' die Menschen, die nun die "bösen bösen Billigflieger" nutzen bei Alltours eine Flugreise pauschal buchen würden, schert es die Alltours-Bosse bestimmt nicht mehr was mit der Umwelt passiert und wieviele Touristen welche Städte auch immer auf der Welt "belagern". Ich nutze auch seit Beginn die Billigflieger wann immer es möglich ist, wobei auch ich kein schlechtes Gewissen verspüre. Warum auch ? Jahrelang war Fliegen ein Luxus und gerade Städteverbindungen (einem Linienflug vergleichbar) fast unerschwinglich, da ist es doch nur fair, wenn jetzt auch "Otto-Normal-Verbraucher" sich mal den Luxus gönnen kann, für ein Wochenende z. B. nach Pisa, Stockholm, Oslo usw. zu fliegen.

    Gruß :wave:

  • Goldman
    Dabei seit: 1099526400000
    Beiträge: 322
    geschrieben 1110882661000

    Hallo Welt,

    hier mal meine Meinung dazu :

    • die grossen Flughäfen sollten für die sog. Billig-Airlines "keine" vergünstigten Tarife zur Verfügung stellen, es sollte Gleichheit für alle gelten. Eine Idee ist aber das Prinzip was Ryanair betreibt und auf der Wiese landet, wo jeder weiß das es etwas bis zum Zielort ist. Sie schaffen damit auch eine Menge Arbeitsplätze. Indirekt werden sie dadurch sogar von den großen Airports unterstützt, das kann man am Beispiel Frankfurt und Hahn sehen (Hahn gehört zur FraPort AG) oder landet in Frankfurt selber ein Low Cost Flieger (wobei ich Air Berlin, HLF und Condor nicht als solche sondern als Charter bezeichne, diese Zahlen am Airport ja auch die "normalen" Gebühren). Hier sollte auch Düsseldorf aktiv werden und die Kosten für den Namensstreit sparen
    • Was die "günstigen" Preise betrifft, da ist die Staffelung : fast geschenkt, günstig, normal, gehoben, teuer, günstig  mit Anzahl der verkauften Tickets und Reisedatum OK. Soll heißen : Am Anfang gibt es so 10 Tickets für 9,90 (die dann aber später durch teuerer finanziert werden um den Kostentragenden Mittelwert zu erreichen) und kurz vor Toreschluß noch mal recht günstige für Kurzentschlossene. Frei nach dem Motte : Wer zuerst kommt, der ...

    Ich denke mal die Airlines wollen ja auch Gewinn machen, also gibt das nichts mit den Geschenkten Tickets, auch ist es in der Bevöllkerung schon bekannt, das man nur wenige günstige Tickets "ergattern" kann. man sollte auch nicht vergessen wer ein Hauptnutzer der Low Cost Airlines ist : unsere Mininster in Berlin, sie zahlen wenig und kassieren deutlich mehr an Reisekosten als sie einsetzen.

    Das war es für das erste

    Wellen, Sonne, Strand und Meer, was will der Surfer mehr
  • Dinotoll
    Dabei seit: 1107734400000
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    geschrieben 1111194617000

    Es ist doch  aberwitzig, dass sich „ausgerechnet der größte Preisdrücker der vergangenen Jahre“ nun für staatliche Interventionen einsetzt, um die Preise wieder nach oben zu bekommen,

    Die Kerosinsteuer würde einen Wettbewerbsnachteil für europäische Fluggesellschaften bedeuten, da es diese Belastung nirgendwo sonst gibt,

    Belastungen durch Lärm und Schadstoffemissionen im Luftverkehr lassen sich nicht über eine Kerosinsteuer verringern.

    Und wenn Unternehmen die Flugpreise so niedrig halten, müssen sie doch selbst kalkulieren, ob sie damit überlebensfähig sind. So ist das nun mal im Wirtschaftsleben und im Wettbewerb. Außerdem werden in der Regel lediglich zehn bis 15 Prozent der Sitze pro Flugzeug so extrem preiswert angeboten.

    Es wird hier wohl eher versucht, der Konkurrenz einen Knüppel zwischen die Beine zu werfen, damit das eigene Geschäft besser läuft.

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