• Illiconvalley
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    geschrieben 1497567042026

    Flieger müssen gewartet werden. Manchmal verlieren sie Öl, manchmal brauchen sie Ersatzteile. Das verstehen wir alles. Wenn die Macken aber Teil eines Systems sind, das billige Subunternehmer einkauft, um PROFITE ZU MAXIMIEREN, wenn dieses Verhalten zu nächtlichen Pannen, Verspätungen und Stresssituationen führt, dann ist dies in meinen Augen Passagier-feindlich. Und dann ist es auch sicherheitsrelevant. 

    Wir haben haben CONDOR gebucht, mit der wir schon mal gute Erfahrungen gemacht hatten, wurden aber nur einen Tag nach der Buchung über eine wesentliche Änderung informiert: Dass nicht Condor, sondern die litauische AVION Express den FLug von Köln nach Mallorca durchführen würde.

    Das liest sich dann so:

    “Folgende Buchung mussten wir leider aendern”. (Und das “leider” ist so gar nicht glaubwürdig, wenn die Fluglinie CONDOR erläuternd schreibt):

    “Fuer den obengenannten Flug wurde aus operationellen Gruenden die ausfuehrende Fluggesellschaft geaendert, der Flug wird nun durchgefuehrt von AVION EXPRESS.

    Der Versand dieser E-Mail erfolgt automatisiert. Antworten auf diese E-Mail koennen nicht bearbeitet werden. Fuer Fragen zu Ihrer Buchung finden Sie die Kontakt Informationen auf der Internet Seite Ihrer Fluggesellschaft.”

    Am 4.6. 2017 steht sie dann da, die betagte LY-VEI der Avion Express, ausgeliefert am 2411.1998 für die schwer bekannte und mittlerweile verschwundene TACA (San Salvador), seit 2004 operated von der Sichuan Airlines, geleast von der Pegasus, schließlich von der Sky Holding verleast an die litauische Avion Express, die offenbar eine Art Globalvertrag mit Thomas Cook geschlossen hat, wie wir einer stolzen Customer-Relations-Meldung (für die Aktonäre?) entnehmen.

    Nun sind 19 Jahre ja kein Alter für ein Flugzeug, wenn es gut gewartet ist. Aber der Innenraum der AVION sieht genauso aus wie das Äußere eines verlebten Alt-Jugendlichen: Abgewetzt, heruntergekommen, wacklig auf den Beinen. So wacklig wie die Tische.

    Allen Schlaumeiern sei gesagt: Nein, das war nicht vorhersehbar und nicht angekündigt. Es stand auch erst später auf der Webseite. So werden Passagiere für dumm verkauft.

    Wie heißt es bei Condor offiziell: "Die 180 (A320) bzw. 220 (A321) Sitzplätze bieten Ihnen den gleichen Komfort, den Sie von Condor erwarten."

    Ja, wir sind schon Condor geflogen, wir hatten krachneue Monitore, eine neue Maschine von Thomas Cook UK. Dagegen ist diese LY-V… eine abgenudelte Klitsche mit Sitzen, deren Verstellbarkeit gewisse Eigenwilligkeiten zeigt, da die Arretierung “Luft” hat. Das ist also der neue Condor-Qualitätsstandard? Gut zu wissen.

    Wir saßen wie in einer Ölsardinenbox, die etwas kräftigere Frau hinter uns fühlte sich nach der Startphase etwas eingeklemmt zwischen Vordersitz und Rückenlehne – aber wir konnten nicht anders, da wir unsererseits vom Vordermann eingeklemmt worden wären, hätten wir nicht die Rückenlehne zurückge- klappt? – nein: zurückgerummst -. Also: Sorry, ihr Lieben. Es war unser Corpus, unser Leben.

    Tja, und dann der Rückflug. 21:30 am Gate in PMI. 22:50 Boarding. Planmäßig jedenfalls. Hätte es sein sollen. Aber da kam: Nix. Und da war: nix. Immer nix. Keine Anzeige “Delayed” oder “Cancelled”. Keine Info. Alles schön auf “OK” stellen, damit keiner die Passagierrechte einfordert.

    Bis irgendwann jemand mit der Sprache herausrückte: Die Hydraulik ist defekt. Das Flugzeug muss gewartet werden. Hat wohl Öl verloren, der Flieger, wenn wir den nach etwa 45 Minuten eingetroffenen Käptn richtig verstanden haben. Hat so’n Bauteil gefehlt, um die Maschine zu reparieren. Das haben sie dann – es war Sonntagnacht in Mallorca PMI – auf dem Flughafen irgendwo “gesucht”, wie sie sagten, und nach intensiver Suche auch gefunden. Weil so’n Hydraulik-Ring-Bauteil, das der Hydraulik wieder den richtigen Druck für die Klappen und Ruder gibt, ja irgendwo liegen muss. Hab ich gegoogelt. Auf einer Flugfachseite. Jedenfalls war der Käptn nicht nur kompetent und freundlich, er trug auch eine gelbe Warnweste. Leider sprach er nur englisch. Er konnte gut fliegen und sein sein Englisch war gut. Eine seiner Crew-Mitgliederinnen übersetzte dann gebrochen deutsch (“Auf allen Flügen befindet sich ein deutschsprachiges Besatzungsmitglied”), was uns veranlasste, in einer Crowd-Passagier-Übersetzung die Menschen um uns zu informieren, soweit wir das verstanden hatten. So sind wir Fliegenden eben eine ganz große, zuweilen leidende Familie.

    Ich habe derweil freundlich die Passagierrecht der EU-Verordnung eingefordert, die aber niemand zur Hand hatte. Kennt man wohl dort nicht. Ist ja eine Ferienfliegerinsel mit Ferienfliegerfluggesellschaftsbenehmen. Einen Verantwortlichen von CONDOR gab es leider nicht, als wir ihn brauchten, ein Telefonanruf bei der 0180-Nummer endete im Nichts. Die Kontaktinfos in den Buchungsunterlagen halfen Sonntagnacht um 1:00 Uhr auch nicht weiter.

    Damit wir uns richtig verstehen: Es geht um Fluggastrecht nach Art. 14 der EU-VErordnung 261/2004.

    Die sind nicht verhandelbar.

    Fluggäste haben Anspruch auf Unterstützung, Verpflegung, Mahlzeiten, wenn Verspätungen von mehr als zwei Stunden anstehen.

    Und hier?

    Null.

    Null Service.

    Null Betreuung.

    Über mehr als 40 Minuten war das Gate überhaupt nicht besetzt.

    Die von mir und anderen Passagieren eingeforderten Fluggastrechte (Art. 14 EU-VO) konnten deshalb weder in dieser Zeit noch später an die Passagiere gegeben werden, da sie offenbar an Ort und Stelle nicht vorhanden waren. Es gab keinerlei Aufklärung der Fluggäste darüber – also weder den EU-rechtlich vorgeschriebenen Hinweis nach Art. 14, Abs. 1 noch die Informationsblätter nach Art. 14, Abs. 2.

    Ein Unding.

    Die Abflugzeit verschob sich derweil weiter nach hinten.

    Der freundliche Käptn mit der gelben Warnweste erschien dann wieder und flößte uns Vertrauen ein: Man habe das Bauteil gefunden und eingebaut. Jetzt müsse es nur noch gecheckt werden. Wurde es auch. Mit Erfolg. Zum Glück bin ich Vielflieger. Wenn all die Flug-Novizen – … nein, daran wollen wir jetzt nicht denken.

    Um 2.15 Uhr statt um 23:45 Uhr startete die LY-VEI, die angeblich die höchsten Qualitätsstandards der CONDOR bietet, schließlich in den Nachthimmel von Mallorca. 

    Es gab zwischen ursprünglicher und tatsächlicher Abflugzeit weder Getränke oder Verpflegungen noch Zugang zu Service-Nummern der Condor oder des Flughafens. Die Passagiere wurden zu nächtlicher Stunde im Stich gelassen.

  • vonschmeling
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    geschrieben 1497568916236 , zuletzt editiert von vonschmeling

    Offenbar hast du das Debakel überlebt?

    Auf der Homepage von Condor gibt es ein Beschwerdeformular, mache dort deine Ansprüche geltend.

    Anstatt einen vollkommen banalen Zwischenfall bis zum Kapitän "mit der gelben Warnweste" breitzulatschen (hätte er bei jeder anderen Airline auch tragen müssen), die obligatorische Dicke (wäre auch in einem Condor-Muster dick geblieben), und das Fehlen unnützer Informationsblätter zu beweinen (mach dir lieber die daraus resultierenden Ansprüche zunutze!) ...

    Hier geht´s übrigens zum richtigen Thread.

    Moderator*in im Reiseforum für die Bereiche Allgemeine Fragen und Reiseveranstalter/ Im Auftrag der Admins.
  • Ahotep
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    Administrator Zielexperte/in für: Nilkreuzfahrten Nil-Region
    geschrieben 1497590396799

    Willkommen im Reiseforum, illiconvalley

    sei bitte so nett und nutze den zuständigen Thread, den vonschmeling verlinkt hat, danke.

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