• Dirk-1708
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    geschrieben 1103120439000

     

    Mercer-Studie zu Fluggesellschaften in Europa:

    Mit Billigtickets in den Ruin

    • Mindestens 33 Prozent Marktanteil für Low Cost Airlines im Jahr 2010
    • Trotz kräftigen Wachstums weitere Konsolidierung der Branche
    • Noch in diesem Winter droht vielen Billigfliegern das Aus
    • Zukunft der Chartergesellschaften ungewiss
    • Netzwerk-Carrier müssen ihr Geschäftsmodell überdenken
    München - 14.12.2004 - Trotz kräftigen Wachstums des Billigflieger-Markts droht vielen Low Cost Airlines noch in diesem Winter der Konkurs. Die Gewinner sind Ryanair und easyJet, die den Markt künftig noch stärker dominieren. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Entwicklung der europäischen Airline-Industrie“ von Mercer Management Consulting. Sie zeigt, dass die europäischen Low Cost Airlines in den letzten Jahren noch schneller gewachsen sind, als viele Experten vermutet hatten: 19 Prozent des Passagiervolumens im Luftverkehr entfallen bereits heute auf Low Cost Airlines, und bis zum Jahr 2010 werden es mindestens 33 Prozent sein. Charterfluggesellschaften sind durch die Billigflieger am stärksten bedroht. Aber auch die großen Netzwerk-Airlines wie Lufthansa, Air France/KLM und British Airways müssen auf den Billig-Wettbewerb reagieren. Sie werden sich stärker über ihr hochwertiges Angebot positionieren und gleichzeitig die Kosten im Griff behalten müssen. Kleinere europäische Airlines haben nur als kostengünstige Partner der großen Allianzen eine Zukunft – auf dezentralen Strecken oder als Zubringer zu den großen Flugverkehrsdrehscheiben. Viele werden ihre Eigenständigkeit verlieren oder vom Markt verschwinden.

    Nach aktuellen Schätzungen der International Air Transport Association (IATA), dem Weltverband der Fluggesellschaften, wird die Airline-Industrie in diesem Jahr weltweit etwa fünf Milliarden US-Dollar Verlust machen. Damit summieren sich die Verluste der Fluggesellschaften seit dem 11. September 2001 auf mehr als 25 Milliarden US-Dollar. Weltweit gelang es in den letzten vier Jahren nur wenigen Fluggesellschaften, nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften. Dazu gehörten vor allem Low Cost Airlines. In Europa hat sich ihr Marktanteil seit 2000 von fünf Prozent auf 19 Prozent nahezu vervierfacht. Die Mercer-Studie ergibt, dass im Jahr 2010 jedes dritte Ticket in Europa auf einen Billigflieger ausgestellt sein wird. Während der Markt im Jahr 2000 mit zwölf Anbietern noch überschaubar war, gab es im Sommer 2004 schon 54 Low Cost Airlines in Europa.

    „Die Krisen der letzten Jahre und die vermeintlich guten Erfolgsaussichten des Low-Cost-Modells wirkten wie ein ‚Brutkasten‛ für neue Billigfluglinien und haben die Entwicklung stark beschleunigt“, kommentiert Dieter Schneiderbauer, Leiter der Travel & Transport-Practice von Mercer Management Consulting. Der Markt hat sich mit der Etablierung der Low Cost Airlines verändert und teilt sich heute in vier Anbietergruppen: die Low Cost Airlines (insbesondere Ryanair, easyJet und Air Berlin), die Charterfluglinien (Britannia, Condor, Hapag Lloyd und LTU), die großen internationalen Fluggesellschaften (Lufthansa, British Airways und Air France/KLM) sowie kleinere Netzwerk-Carrier (wie AerLingus, Alitalia, Swiss, Austrian Airlines und Eurowings).

    Billigtickets sind kein Erfolgsgarant

    Initiatoren und Gewinner der Low-Cost-Entwicklung in Europa sind die beiden größten Anbieter Ryanair und easyJet, die mehr als die Hälfte des Low-Cost-Markts auf sich vereinen. Ihre starke Marktposition verdanken sie ihrem „First Mover“-Vorteil und ihrer konsequenten Orientierung am „No frills“-Prinzip – keine überflüssigen Leistungen. Die Zeiten sind jedoch auch für Low Cost Airlines schwieriger geworden: Zunehmender Wettbewerb innerhalb dieses Sektors hat die Ticketpreise der Marktführer seit dem Jahr 2000 um rund 20 Prozent sinken lassen. Der Einstieg und das Überleben neuer Low Cost Airlines wird einerseits erschwert durch die Markt- und Markendominanz – insbesondere von Ryanair und easyJet; andererseits durch die herausragende Kostenposition von Ryanair, die selbst bei einem durchschnittlichen Ticketpreis von etwa 40 Euro noch eine Umsatzrendite von über 20 Prozent ermöglicht. Ungeachtet der verlockenden Billigangebote zu 29, 19 oder sogar neun Euro auf allen Strecken produzieren die meisten so genannten Billigfluglinien Kosten von etwa 80 bis 90 Euro je angebotenem Sitzplatz. „Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Wir erwarten eine starke Konsolidierung im Low-Cost-Segment. Im Jahr 2010 wird dieses Marktsegment von drei bis vier großen Low Cost Airlines dominiert werden. Kleine Anbieter werden allenfalls in Nischen eine Chance haben“, so Schneiderbauer.

    Die Konsolidierung wird aber nicht erst mittelfristig stattfinden, sondern hat bereits begonnen: In diesem Herbst sind die Kosten der meisten Low Cost Airlines durch den hohen Ölpreis um mehr als zehn Prozent gestiegen. „Dieser unerwartete Anstieg und die in den Wintermonaten sehr niedrige Auslastung dürften so manchen Business Plan obsolet werden lassen“, prophezeit Dieter Schneiderbauer. „Nicht nur Billigfluglinien sind bedroht, sondern auch einige kleine nationale Fluggesellschaften und Regionalfluglinien“. Nach dem Konkurs von V-Bird (Deutschland), Volare (Italien) und nun Air Polonia sowie der Rückintegration von Basiq Air in die niederländische Chartergesellschaft Transavia rechnet der Airline-Experte mit weiteren Unternehmenszusammenbrüchen in diesem Winter. Ryanair war bis November 2004 gegen höhere Treibstoffkosten versichert und verzichtet bei dem aktuell sehr hohen Ölpreisniveau auf weitere Absicherungen. Kleinere Low Cost Airlines, die in den letzten zwölf bis 24 Monaten den Betrieb aufgenommen haben, waren bislang nicht oder nur zu einem geringen Teil gegen höhere Treibstoffkosten abgesichert. Die Mehrzahl der Low Cost Airlines hat in den vergangenen zwei Jahren keine Gewinne erwirtschaftet. Es verwundert nicht, dass Ryanair-Chef O’Leary die aktuellen Entwicklungen relativ gelassen beobachtet: Je höher der Ölpreis steigt, desto schneller werden seine Wettbewerber aus dem Markt ausscheiden.

    Charterfluggesellschaften müssen den Wettbewerb suchen

    Charterfluggesellschaften mussten aufgrund der Reiseflaute in den letzten Jahren einen starken Rückgang der Passagierzahlen verkraften, sodass insbesondere unabhängige Charter-Airlines wie Air Berlin, Germania oder Volare ihr Glück im Low-Cost-Segment suchten und dort den Wettbewerb anheizten. Im Gegensatz zu den in Touristikkonzerne integrierten Gesellschaften Hapag Lloyd, Condor oder Britannia haben unabhängige Charter-Airlines keine Auslastungssicherheit und stehen im Einzelplatzverkauf in direktem Wettbewerb zu Low Cost Airlines – eine Position mit wenig Aussicht auf Erfolg. Daher ist zu erwarten, dass insbesondere die freien Charter-Airlines künftig unter wachsenden Druck geraten und aus dem Markt verschwinden. „Der Weg von Air Berlin, sich zu einem echten Low Cost Carrier zu wandeln und die Kosten signifikant zu reduzieren, ist der einzige Ausweg“, sagt Schneiderbauer. „Voraussetzung ist, die Kosten je angebotenem Sitz auf unter 60 Euro zu drücken.“ So können Charter-Airlines zumindest auf den „touristischen Rennstrecken“ dauerhaft mit Ryanair und anderen Low Cost Airlines konkurrieren.

    Nationale Fluggesellschaften sollten zu Allianz-Partnern werden

    In Europa dominieren drei „Network-Carrier“ den Markt: Lufthansa, British Airways und Air France/KLM. Als europäische Führer der großen weltweiten Airline-Allianzen prägen sie das Branchengeschehen in Europa. Mit ihrem Produktangebot sind diese Unternehmen gut im Markt positioniert, befinden sich in einer vergleichsweise soliden Finanzsituation, verfügen über ein dichtes europäisches Liniennetz und einen hohen Anteil an Interkontinental-Verbindungen, die sie weniger anfällig gegen Angriffe von Low-Cost-Wettbewerbern machen.

    Kleinere nationale oder regionale Fluggesellschaften wie AerLingus, Alitalia, British Midland, Olympic, Swiss oder Austrian müssen befürchten, zwischen den großen Network-Carriern auf der einen und den Low Cost Airlines auf der anderen Seite im Verdrängungswettbewerb zerrieben zu werden. Mit ihren auf Europa fokussierten Verbindungen stehen diese Fluggesellschaften in direktem Preis-Wettbewerb mit den Low Cost Airlines, ohne den Kunden die Vorteile eines dichten globalen Netzwerks bieten zu können. Das Beispiel von Ansett Australia zeigt, wie sich das Auftauchen der Low Cost Airlines auf solche Carrier auswirken kann: Trotz eines harten Wettbewerbs mit der dominierenden Fluglinie Quantas hielt sich Ansett im australischen Markt. Ab Sommer 2000 musste sich das Unternehmen jedoch zusätzlich mit dem Low-Cost-Wettbewerber Virgin Blue auseinandersetzen. Zwei Jahre darauf stellte Ansett seinen Betrieb ein. Bei den meisten kleineren Fluggesellschaften in Europa entwickelt sich der Gewinn unbefriedigend, zudem sind sie strategisch ungünstig im Markt positioniert. Gleichzeitig bestehen im Luftverkehrsmarkt heute weltweite Überkapazitäten von etwa 30 Prozent. Mit einer weiteren Konsolidierung insbesondere im Segment der nationalen und regionalen Carrier ist daher zu rechnen.

    Der Ausweg liegt in Kosteneinsparungen und einer strategischen Neuausrichtung. Mercer-Berater Schneiderbauer: „Aer Lingus hat es vorgemacht: Kleinere Fluggesellschaften müssen ihre Kosten radikal reduzieren und sich gleichzeitig als Partner für dezentrale Strecken und Hub-Zubringer in eine Allianz integrieren. Das Modell der kleinen nationalen Fluggesellschaft, die als ‚Allround‛-Anbieter mit einem eigenen europäischen und interkontinentalen Netzwerk alle Kundengruppen bedient, ist überholt.“

    Erfolgsmodelle für klassische Netzwerk-Airlines

    Die drei führenden Netzwerk-Airlines können aus dem Wachstum der Low Cost Airlines lernen: Insbesondere sollten sie ihr Angebot auf qualitätssensitive Geschäfts- und Privatreisende ausrichten, denen Premium-Produkte und ein dichtes globales Netz wichtig sind. Um das Bedrohungspotenzial durch Low Cost Airlines im innereuropäischen Verkehr zu verringern, müssen auch die großen Airlines ihre Kostendifferenz zu den Billig-Wettbewerbern reduzieren. Erste Ansätze werden bereits verfolgt, zum Beispiel durch mehr Punkt-zu-Punkt-Verbindungen und kürzere Standzeiten der Flugzeuge am Boden, durch eine stärkere Homogenisierung der Flotte oder die drastische Senkung der Vertriebskosten. Auf einigen Strecken ist ein direkter Wettbewerb zwischen Low Cost- und Netzwerk-Airline nicht sinnvoll, zum Beispiel auf dezentralen Strecken ohne Anbindung an einen großen Drehscheiben-Flughafen oder auf Strecken mit hohem Anteil Privat- und Urlaubsreisender. Solche Routen können durch kostengünstigere Partner oder Tochtergesellschaften im Low-Cost-Format bedient werden.

    Durch die Verbreitung der Low Cost Airlines hat sich der Markt auf der Kundenseite stärker segmentiert. „Die klassischen Netzwerk-Airlines müssen zunächst akzeptieren, dass sie nicht mehr für jeden Kunden und für jeden Anlass die richtige Wahl sind und auch nicht sein können“, so Alexander Neuhaus, Mitautor der Mercer-Studie. „Wichtig ist, dass die Fluggesellschaften in jedem Segment ihr Produkt, ihr Netzwerk, ihren Marktauftritt und die Preisgestaltung konsequent auf ihre Zielkunden ausrichten.“

    Vier zentrale Trends zur Entwicklung der europäischen Luftfahrtindustrie

    1. Wenige Low Cost Airlines dominieren

    Die Low Cost Airlines werden ihren Marktanteil bis 2010 auf 33 Prozent steigern. Das Low-Cost-Modell ist aber kein Erfolgsgarant. Viele Anbieter werden ausscheiden, und drei bis vier Anbieter werden den Markt dominieren.

    2. Führende Netzwerk-Airlines

    Die drei führenden Fluggesellschaften Air France/KLM, British Airways und Lufthansa sind im Markt klar positioniert und spielen als Allianzführer eine prägende Rolle in der künftigen Branchenentwicklung.

    3. Traditionelle Linienfluggesellschaften unter Kostendruck

    Kleinere Linienfluggesellschaften stehen unter hohem Konsolidierungsdruck. Langfristig werden nur diejenigen überleben, die ihre Kosten annähernd auf das Niveau der Low Cost Airlines senken.

    4. Charter-Airlines im Wettbewerb

    Charter-Airlines stehen im direkten Wettbewerb zu Low Cost Airlines. Als „reine“ Charter-Airline können nur in Touristikkonzerne integrierte Gesellschaften überleben. Andere wandeln sich entweder erfolgreich zur Billigfluglinie oder scheiden aus dem Markt aus.

    Mercer Management Consulting

    Mit einem leeren Kopf nickt es sich leichter.
  • Dirk-1708
    Dabei seit: 1230681600000
    Beiträge: 2031
    geschrieben 1103120927000

    Leider werden die Zeiten in denen man für 29,- Euro nach Mallorca oder für 99,- Euro auf die Kanaren fliegen konnte bald vorbei sein. Es war aber mittelfristig zu erwarten, dass die meisten Billigflieger auf Dauer bei diesen "Kampfpreisen" nicht kostendeckend arbeiten können. V-Bird, Volare usw. war wohl nur der Anfang. Es wird dadurch natürlich zunehmend unsicher, sich einen Billigflug für den Sommer zu buchen und das Hotel auf eigene Faust zu organisieren. Niemand kann voraussehen, ob die Airline im Sommer überhaupt noch fliegt. Möglicherweise werden wir die Rückkehr zur "ordinären" Pauschalreise erleben.

    Mit einem leeren Kopf nickt es sich leichter.
  • Goldman
    Dabei seit: 1099526400000
    Beiträge: 322
    geschrieben 1103179659000

    Ich denke mal, das sich die Preise so zwischen 39,- und 59,- für Flüge in Richtung Spanien, Italien,.. (also Mittelmeeregion) einpendeln werden.

    Auch Airlines wie die LTU oder Air Berlin werden komplett auf Ticketlose Flüge und Speisen die man bezahlen muß umsteigen (bei den Speisen finde ich die HLX Idee gut, vorher buchen und bezahlen, hoffentlich klappt das auch). Ich habe vor Jahren ja schon als "normaler" Reisender Tickets für 120,-DM nach Mallorca und zurück bekommen. Bei Inlandsflügen (z.B. Köln -> Berlin) wird es Änderungen im Freigepäck geben (z.B. 10Kg frei + 5 Kg Handgepäck), dadurch das weniger Gepäck mit befördert wird, werden die Standzeiten kürzer und es läßz sich zusätzlich am Gepäck verdienen (so wie jetzt schon Ryanair, die wollen eigentlich nur noch Handgepäck).

    Was die Anzahl der Airlines betrifft so denke ich werden es am Ende so 5-6 bleiben.

    Einmal  Ryanair, die viel auf Regionle Flüghäfen landen um Geld zu sparen und dadurch Interessant sind. Dann Air Berlin und EasyJet (die sich jetzt schon der ähnlich sind), die zwischen den großen und interessanten Zielen pendeln und den Europäischen Markt teilen werden, HLX und HLF werden wieder eins werde und mit GermanWings die Löcher von Air Berlin und EasyJet ausfüllen. Neu hinzukommen wird eine Airline die nur den Norden und Osten Europas abdeckt und eine für Interkontinental Flüge (das könnte aber auch LTU oder Condor werden).

    Gewinner im Bereich Billig-Flüge wird auf jeden Fall das Land NRW bleiben, zieht man mal einen Kreis um Düsseldorf, dann befinden sich im Umkreis von 100 Kilometer  6 größere Flughäfen und in 150 Kilometer sind es sogar 8. Da werden sich nicht nur die Airports ansterengen möglicht viele Pasagiere zu bekommen. Je nach dem wo ich hin will fahre ich jetzt schon von Krefeld nach Düsseldorf, Weeze, Dortmund, Köln, Eindhoven oder Maastricht.

    Das ist so meine Meinung wenn ich den aktuellen Stand sehe.

     

    Wellen, Sonne, Strand und Meer, was will der Surfer mehr
  • salvamor41
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    geschrieben 1103195257000

    Die Veränderungen im Marktgefüge der Billigflieger können durchaus auch für den einen oder anderen Flughafen ruinös werden.

    Beispiel Flughafen Köln/Bonn, der durch die Billigfliegerei zum fünftgrößten deutschen Flughafen mit weit über 8 Millionen Passagieren aufgestiegen ist: Sollte sich herausstellen, daß Germanwings und HLX nur noch die von Air Berlin und Easyjet freigelassenen Löcher bedienen dürfen, wie mein Vorredner Goldman vermutet, hätte Köln/Bonn aus heutiger Sicht eindeutig die Arschkarte gezogen. Sie hätten insoweit aufs falsche Pferd gesetzt, als sie sich zumindest zur Zeit weit überwiegend auf Germanwings und HLX konzentrieren. Das könnte m.E. unter Umständen sogar existenzbedrohende Folgen haben.

    Ich denke aber, daß man seitens Köln/Bonn für diesen Fall vorsorgen wird und, nachdem Ryanair aus Kostengründen wohl endgültig ausscheidet, verstärkt auf Easyjet setzen wird, deren Anteil in CGN zur Zeit noch, bis auf ein paar Verbindungen nach England, eher marginal ist.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • emdebo
    Dabei seit: 1093392000000
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    geschrieben 1103228157000

    @Dirk /

    Warum sollen die Günstigflüge bald vorbei sei?. Das sehe ich durchaus nicht so.

    Die Studie hält lediglich fest, dass nur die Besten überleben werden. Und die Marktstrategen werden immer mal wieder wie bisher einen kleinen Prozentsatz zu den Schnäppchenpreisen bewerben. Wenn man die aktuellen Flugpreise zu den Glanzzeiten wie Weihnachten z.B. zu den Kanaren betrachtet ( Billig-, Günstig- oder Charter- oder wie auch immer genannt ), sind das locker 150 - 250 Euro pro Strecke. Da fallen die irgendwann mal verkauften Tickets für 29 Euro wenig ins Gewicht. Entscheidend ist doch, was der Flug der Fluggesellschaft insgesamt bringt. Und statt mit leeren Plätzen durch die Gegend zu fliegen, werden diese auch schon mal kurzfristig zu Weihnachten ( z.B. bei Deutschlands Fluglinie Nr. 2 ) für 32 Euro inkl. Kerosinzuschlag FUE-DUS noch heute angeboten.

    Wenn man den Anbietermarkt aufmerksam beobachtet, weiss man schon,

    welche Airlines vertrauenswürdig sind und wem man sein "Klein-"Geld anvertrauen kann.

    Bei V-Bird beispielsweise pfiffen es schon die Spatzen von den Dächern

    ( rückständige Gehaltszahlungen, Leasingraten im Verzug usw.).

    Wer dennoch buchte, war zumindest nicht gut informiert.

    Das ist natürlich kein 100%iger Schutz, aber tendenziell sind die im deutschen Markt zur Zeit operierenden Gesellschaften nicht akut bedroht. Im Gegenteil, durch Konzernentscheidung könnte durchaus mal eine Entscheidung zur Einstellung des Flugbetriebes bei irgendeiner Gesellschaft erfolgen. Diese würden aber regulär "abgewickelt" und kein Passagier käme zu Schaden. Andere erwirtschaften 2-stellige Millionenüberschüsse . Wie auch immer, die Behauptung, man könnte keine Buchungen auf eigene Faust unternehmen, halte ich für sehr übertrieben und schürt die Angst. bzw. schützt das Reisebüro ?

    Solange das Internet nicht seine Pforten schließt, wird es die klassische Pauschal- reise sehr schwer haben. Die Entscheidung wird jeder für sich selber treffen. Wir freuen uns auf unsere selbstgestrickte Reise zum Jahreswechsel auf die Kanaren ( dennoch Bausteine über Reisebüro gebucht, soweit preisgleich ) und sparen so echte 900 Euro für 2 Personen gegenüber Katalogpreis der Pauschalreise.

  • Butzer
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    geschrieben 1103230826000

    Hallo,

    und es gibt sie doch die preiswerten Tickets.

    Ich habe viel und lange gesucht und auch schon vor längerer zeit gebucht.

    Mallorca im Januar mit AB incl Preisabschlag durch Raffaello-werbung hin und zurück zusammen für € 38.

    Im April mit Condor nach Teneriffa beide Flüge zu € 29. Hier mußte lange gesucht werden, der Hinflug war schnell gefunden, der rückflug nur an 2 terminen für diesen Preis.

    Alles in allem werde ich zumindest hoffen, zu diesen günstigen Bedingungen weiterhin Flüge zu finden, wobei Condor schon jetzt angekündigt hat einen Kerosinaufschlag zu erheben.

    AirBerlin hat hin und wieder seinen Lockpreis von € 29 künstlich auf € 21 reduziert, aber beim endpreis durch Zuschläge wieder ausgeglichen.

    nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub
  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1103277636000

    @ Manfred D.

    Niemand hat bisher behauptet, daß die Billigflüge vorbei sein werden, auch Dirk nicht. Er hat lediglich einen Zeitungsartikel dahingehend interpretiert, daß es eine Konzentration auf weniger Anbieter geben wird und weiterhin darauf hingewiesen, daß man nicht sicher sein kann, ob alle für nächstes Jahr gebuchten Billigflüge auch wirklich stattfinden werden. 

    Ich schließe mich dieser Auffassung an, glaube aber nicht, daß nun deswegen gleich der Trend zum Individualurlaub gestoppt wird und ein Revival der Pauschalreise bevorsteht. Dieser Trend hängt nämlich nicht nur von den Billigfliegern ab, sondern wird meines Erachtens in erster Linie durch das Internet beeinflußt.

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • mosaik
    Dabei seit: 1082419200000
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    geschrieben 1103286902000

    In den letzten fünf Jahren hat sich auf dem Fluglinien-Markt quasi alles geändert. So gesehen gibt es also nur eine kurze Zeitspanne der Erkenntnisse. Wird also nicht ganz so einfach sein, die Zukunft, wie nah oder fern sie auch sein mag, vorauszusehen.

    Die Flughäfen tun mir nun einmal am wenigsten leid, falls es zu einem "Sterben" käme: sie unterstützen mit sechs- bis siebenstelligen Beträge die Billig-Fluglinien. Was sie bei "herkömmlichen" Linien- oder Chartergesellschaften nie getan haben und es auch noch nicht tun. Somit entscheiden sie ja selbst, mit wem sie in den Tod gehen wollen...

    Ich sehe die Entwicklung so, dass sie sich an das Marktverlangen der Konsumenten angepasst hat bzw. weiter anpassen wird müssen. Steigen die Preise, wird es eine Schmerzgrenze geben. Wird diese überschritten, werden die Passagierzahlen wieder deutlich sinken.

    Das scheinen mir ganz normale Marktmechanismen zu sein. Fakt ist, dass früher viele Fluggesellschaften sehr gut bis gut gelebt hatten. Und wie das Beispiel Lufthansa zeigt, man auch noch immer flott leben kann.

    Gruß

    Peter

  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1103291509000

    @ Peter

    Natürlich könnte man gewissen Flughäfen vorwerfen, sich an die "falsche Brust" geschmissen zu haben. Aber welcher Flughafen, der bisher nicht mit großen Passagierzahlen gesegnet war, möchte nicht wachsen und dadurch seine Zukunft absichern?

    Gerade die Lufthansa, die Du erwähnst, hat doch durch ihre permanente Hochpreispolitik in der Vergangenheit eine positive Entwicklung der Flughäfen verhindert!  

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • emdebo
    Dabei seit: 1093392000000
    Beiträge: 902
    geschrieben 1103293147000

    Im Gegensatz zum Sicherungsschein für Pauschalreisen gem. § 651 BGB wird es

    auch im neuen Jahr keine Reisepreisabsicherung für einzeln gebuchte Flugreisen

    gegen Insolvenz der Airlines geben.  Die neuen EU-weiten Regelungen betreffen

    nur - oder immerhin - Regelungen bei Verspätung oder Ausfall einzelner

    Flugverbindungen.

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