Mehr Beinfreiheit in Flugzeugen
Berlin. Eingeschlafene Beine und Sardinenbüchsen-Gefühl in der "Holzklasse" könnten bald Vergangenheit sein. Das verspricht zumindest Airbus. "Economy-Passagiere erwarten breitere Sitze und sie werden sie bekommen."
Das sagte Robert Lange, Kabinen-Marketing-Chef bei Airbus, auf der Reisemesse ITB in Berlin (10. bis 14. März). Im A380 seien die Sitze bereits 2,5 bis 3,8 Zentimeter breiter als bisher. Außerdem würden die neuesten Sitze besonders dünn produziert, was 3 bis 3,8 Zentimeter mehr Beinfreiheit bedeute. Im Airbus A350, der von 2013 an ausgeliefert wird, betrage der Zugewinn sogar 5 Zentimeter.
Wer für sein Flugticket etwas mehr Geld ausgibt, der kann in Zukunft immer öfter einen Sitz erwarten, der sich in ein Bett verwandeln lässt. Nach der First Class statteten die Airlines nun verstärkt die Business Class mit dem "Full-flat Cocoon" aus, sagte Lange. Bislang machten diese Betten-Sitze 23 Prozent aller Sitze in Airbus-Maschinen aus. In den kommenden fünf Jahren erwarte der Flugzeughersteller einen Zuwachs auf 37 Prozent. Zudem räumt Lange einer neuen Zwischenklasse, der Premium Economy Class, gute Chancen beim Verbraucher ein. Mit einem knappen Meter Beinfreiheit und einem besseren Entertainment-System handelt es sich im Prinzip um den Standard der Business Class früherer Jahre.
Das Thema Bordunterhaltung nehmen die Fluggäste inzwischen oft selbst in die Hand. "Immer mehr Passagiere werden ihre eigenen Geräte mit in die Kabine bringen", sagte Lange. Die Flugzeugbauer müssten sich um passende Anschlüsse und die Stromversorgung kümmern. Auch das Telefonieren und Surfen mit dem eigenen Handy über den Wolken wird dem Experten zufolge bald eher die Regel als - wie heute noch - die Ausnahme sein. Gleiches gilt für leisere Kabinen, mehr einzeln regelbare Klimazonen und eine von der Crew anpassbare Beleuchtung. Blaues Licht hilft zum Beispiel dabei, Müdigkeit und Jetlag zu vertreiben. (dpa/tmn)
Quelle: Frankfurter Rundschau