Auf Anfrage hier ein tolles Rezept für selbstgemachten Hustensaft:
Man begebe sich in der Zeit von Ende August bis Ende September (evtl. auch noch im Oktober) in die westfälischen Hecken. Hier sucht man nun die bis zu mehrere Meter hoch wachsenden Holundersträucher. Diese sind unschwer an den übervollen und meist dunkelroten Fruchtständen zu erkennen. Um eine reiche Ernte zu erzielen, sollten ein Spazierstock und einige Eimer mitgenommen werden. Es werden nur die roten Fruchtstände gepflückt, die noch grünen oder schon vertrockneten überlasse man den Wildtauben.
Zu Hause werden die Beeren von den Stielen gestreift. Dies geht am besten mit den Händen. Üppige Rotfärbung an den Fingern ist mit Zitronensäure aus der Apotheke schnell und fast restlos zu beseitigen.
Nach alter Sitte werden nun die Beeren in einen großen Topf ( 2 kg Beeren mit einem Liter Wasser pro Durchgang) zum Kochen gebracht. Zwischendurch werden die Beeren mit einem Kartoffelstampfer immer wieder zerstoßen. Wenn der Sud kocht und schäumt, wird die Masse durch eine alte (natürlich saubere) Windel abgegossen und für einige Zeit zum Abtropfen aufgehangen.
Modernere Zeitgenossen benutzen hierfür einen Entsafter, wobei zu erwähnen wäre, wenn die Stiele nicht wenigstens grob entfernt werden, der Saft noch bitterer wird.
Mit diesem Naturprodukt kann man nun Holunderlikör (Medizin) herstellen:
2 l dieses Holundersaftes werden mit 750 g Zucker, dem Saft einer Zitrone und 5 P. Vanillezucker aufgekocht. Nach dem Erkalten sollte man diesen Saft mit 1 Liter 54% Rum aufgießen (evtl. etwas stärker mischen). Mindestens 2 Teile Saft und 1 Teil Rum.
Ein Schnäpschen am Abend ist Medizin!
Als Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten kann der Saft auch mit etwas Wasser verdünnt und erwärmt in beliebigen Mengen getrunken werden.
Für die nicht ganz so naturverbundenen Zeitgenossen kann der Holundersaft auch für ca. 3 € für 750 ml in der Apotheke erstanden werden.