Auch wenn Müntefering wegen seiner Frau geht - die Entscheidung fiel am Morgen nach einem Koalitionsausschuss, der für den Vizekanzler unerfreulich ausging. Münteferings Herzensprojekt, der Mindestlohn, wurde auch in seiner abgespeckten Version für die Postbranche von der Union abgeschmettert. Müntefering äußerte danach "ziemliche Enttäuschung" über CDU und CSU, auch über die Kanzlerin.
Müntefering kämpfte zuletzt in Berlin einen Zweifrontenkrieg: Von links musste er sich gegen Parteichef Kurt Beck und eine SPD-Basis verteidigen, die gegen den Willen des Arbeitsministers tiefgreifende Änderungen der Agenda 2010 forderte. Von rechts schoss ihm regelmäßig der Koalitionspartner vor den Bug, vor allem beim Mindestlohn.
(Text teilweise der Presse entnommen)
Ich würde in dem Alter auch zu Hause bleiben, wenn meine Frau an Krebs erkrankt wäre. Aber ist seine Frau erst an dem Tag des Rücktritts an Krebs erkrankt ? Ich denke mal, dass die Krebs-Erkrankung seiner Frau ihm schön länger bekannt war. Wenn er wirklich wegen dieser Erkrankung zu Hause bleiben wollte, warum hat er das nicht längst schon getan ?
Und genau darum macht es auch den Eindruck, dass u.U. auch nur ein beleidigter Vize zurückgetreten ist, weil er mit der Mindestlohnsache nicht genügend Unterstützung fand. Er hat ja 2005 schon mal keine Unterstützung gefunden.
Wenn's mit der Macht nicht mehr so klappt, haben die meisten Menschen ein Problem damit fertig zu werden.
@meinungsfreiheit sagte:
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An Thierse`s Stelle hätte ich meine Aussage nicht revidiert
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An Thierse's Stelle hätte ich diese Aussage nicht gemacht. In seiner Position kann er solche Aussagen nicht machen, sondern nur denken.
Wir, das Volk, wir können das denken und auch sagen, aber er nicht.