Kleine satirische Benimmregel für das Verhalten im Ausland im Allgemeinen und in Griechenland im Besonderen
Im Restaurant
- Schauen Sie sich im Restaurant die Speisekarte nur im Stehen an. Somit vermeiden Sie meistens, daß ein Ober auf Sie zukommt. Wenn die Preise - unabhängig von der Qualität der Speisen - auch nur geringfügig höher als in der Nachbartaverne sind, gehen sie wieder. Kommt ein Ober auf sie zu, flüchten Sie.
- Fragen sie auch bei Kleinigkeiten wie einer Tasse Kaffee immer nach dem Preis sollte dieser um mehr als 10 Cent höher sein als wo anders gehen Sie ebenfalls wieder.
- Geben Sie nie mehr als 10 Cent Trinkgeld. Griechenland gehört schließlich zur Dritten Welt wie alle Länder außerhalb Deutschlands. Ein Ober der am Tag 1 EUR Trinkgeld erhält kann davon schließlich die ganze Familie ernähren.
- Nebeneffekt: Bei all Ihren Urlaubsreisen wird sich vom gesammelten Wechselgeld langsam eine wertvolle Münzsammlung entwickeln.
- Zum Essen in einer Strandtaverne genügt es, wenn Sie ein Tsatziki bestellen - reicht mindestens für 2 - 3 Personen. Brot wird in Griechenland immer dazu gereicht. Wenn's nicht reicht nachbestellen. Falls nach dem Verzehr von einem Kilo Brot der Ober sich erdreistet Geld dafür zu verlangen, beschweren Sie sich.
- Als Getränk dazu wird gerne Wasser genommen. Aber bestellen Sie kein Wasser in der Plastikflasche - Vorsicht kostet was -, sondern Leitungswasser. Dafür kann schließlich nichts verlangt werden. Die Gläser werden gerne kostenlos gespült. In einem Familienbetrieb ist das drin.
- Abgesehen von obigen Sparmodellen werden Sie als Vielreisender natürlich nicht so dumm sein und etwas bestellen, sondern Sie als Fachmann plündern das Frühstücksbuffet Ihres Hotels, suchen sich den besten Platz in der Taverne und packen Ihr Lunchpaket aus. Falls der Ober mault, sagen Sie Ihm Sie haben schließlich 'Alles inklusive' gebucht.
- Ihnen fremde Speisen bestellen Sie lieber nicht. Fette Pommes Frittes, Schnitzel und sonstige deutsche Kost vertragen Sie zu Hause auch am besten. Im Laufe der Jahre wird es dann die für diese klimatischen Verhältnisse sehr gute und bekömmliche Küche nicht mehr geben. Der Fastfood-Einheitsbrei wird dann für unseren täglichen Cholesterinschub sorgen.
- Genieren Sie sich auch nicht oben Ohne - Stringtangas mit nacktem Hinterteil sind auch sehr beliebt - in die Taverne zu gehen; ganz gleich welche Figur Sie haben. Griechenland ist zwar ein sehr christliches Land mit entsprechenden Moralvorstellungen, Ihnen als Tourist wird man (leider) nie widersprechen. Dazu sind die Griechen zu gastfreundlich.
- Noch ein Tip für unsere Britischen Freunde. Teebeutel sind leicht zu tragen. Am Strand ein kleines Tässchen Tee ist immer gut. Die nahegelegene Taverne bereitet gerne kostenlos heißes Wasser.
Allgemeiner Auftritt
- In Griechenland ist es, wie jeder weiß, heiß. Als Kleidung sind daher zu jeder Tages- und Nachtzeit und natürlich auch zu jeder Gelegenheit Adidas-Turnhose, Trägerunterhemd und Badelatschen angesagt.
- Tragen Sie nur Kleidung, die Sie außer zum Fasching zu Hause nie anziehen würden. Nur so werden Sie auch als Tourist erkannt.
- Am Strand können Sie sich natürlich sämtlicher Klamotten, bis auf ein kleines Dreieck, das die primären Geschlechtsorgane bedeckt, entledigen. Es ist auch egal ob jung ob alt, ob dick ob dünn. Einheimische und Touristen werden sich freuen.
- Jeder Pope (bei uns Pfarrer) und die Einheimischen sind begeistert, wenn Sie als Mann in kurzen Hosen und als Frau in Hosen - ob kurz oder lang - in die Kirche oder in ein Kloster kommen. Ist aber verständlich, man kann ja auch nicht in jedem Land wissen wie man eine religiöse Stätte betritt.
- Ist doch war ..... mal Islam, mal christlich orthodox, mal Buddhismus ..... da bleibt man doch lieber bei der Adidas-Kluft, die ist international.
- Trinken gehört in heißen Länder zur Selbstverständlichkeit. Alkohol ist dazu bestens geeignet. Wenn Sie nicht zu den Geldverschwendern gehören, die in eine Bar gehen, um sich halbwegs stilvoll zu betrinken, sparen Sie sich ihr Geld und die blöde Bestellerei und frequentieren Sie die umliegenden Supermärkte. Trinken Sie das gekaufte am Zimmer und erfreuen Sie die Nachbarn mit ein paar markigen Trinkliedern. Diese werden sich dann gerne zu Ihnen gesellen. Auch eine Flasche Bier oder Wein am Randstein getrunken machen den Urlaub erst zum unvergeßlichen Erlebnis.
- Unterhalten Sie sich mit ihresgleichen (Touristen) und Einheimischen nur über Ihre Erfahrungen in anderen Hotels - wie war das Frühstück auf Mallorca? .... war der Liegestuhl in Kenia auch für die Zimmernummer XY reserviert? - alles andere wie Landschaft, Land und Leute wird jeden nur langweilen.
- Reden Sie in Restaurants, Geschäften usw. auch ruhig, wie Ihnen der "Schnabel gewachsen ist". Wenn die Jungs schon unsere EUROS wollen, sollen sie gefälligst auch jeden Hinterwäldlerdialekt verstehen.
Inselerkundung
- Fahren Sie immer mit organisierten Bustouren um die Insel. Fahrten mit dem Leihwagen sind gefährlich (wilde Tiere, Wegelagerer Fahrten mit dem Bus haben auch den Vorteil, daß Sie Ihre Touristenkollegen aus allen Hotels der Insel zur gleichen Zeit am gleichen Haltepunkt kennenlernen.
Hotel
- Oft sind Hotelzimmer zu klein. Machen Sie es wie Ihre Britischen Kollegen; werfen Sie einfach die Möbel aus dem Fenster.
- Sie als pflichtbewußter Mensch stehen selbstverständlich nicht nach 7 Uhr morgens auf. Damit die Schlafmützen in den Nachbarzimmern auch wissen, was es geschlagen hat, rücken Sie kräftig mit den Stühlen, Tischen und Betten.
Quelle: rhodos-journal.de