Als eine Gruppe von 7 Freunden hatten wir eine 3-stündige On- und Offroad Tour bei Jochen-Schweizer gebucht, welche durch den Veranstalter Quadcenter Straubing durchgeführt wurde.

Wir waren letztendlich 13 Teilnehmer und wurden vor Ort durch den Veranstalter, welcher zugleich unser Guide war, in die Bedienung der Quads eingewiesen. Eine Vollkasko-Versicherung konnte man für 10,- Euro extra abschließen. Die Quads befanden sich teilweise in einem schlechten Zustand und sahen - von vielen vorangegangenen Touren gezeichnet - ziemlich mitgenommen aus. Diejenigen, welche keinen eigenen Helm dabei hatten, konnten sich vor Ort einen solchen ausleihen - mussten aber eine Sturmmaske für 5,- Euro erwerben.

Zur Tour selbst:

Beim Losfahren sprang eines der Quad schon gar nicht an. Nach mehreren erfolglosen Versuchen des Veranstalters wurde das defekte Quad gegen ein anderes ausgetauscht. Dann ging es endlich los. Bei meinem Quad musste ich feststellen, dass dieses von Anfang an sehr stark nach links zog und ich nur durch andauerndes kräftiges Entgegenlenken vermeiden konnte, in den Gegenverkehr zu geraten. Bei höheren Geschwindigkeiten fing das Quad zu Schlingern an und ich konnte nur mit großer Mühe ein Schleudern verhindern. Nach einigen Kilometern über Land- und Feldwege kamen wir wieder zurück nach Straubing und fuhren zu einer Tankstelle, um zu tanken. Da waren wir gerade mal ca. 15 Minuten unterwegs. Wenn man schon ein solches 3-stündiges Event für 99,- Euro bucht, dann kann man doch erwarten, das die Quads beim Beginn der Tour vollgetankt sind, oder nicht ?

Bei der Tankstelle hat mich dann mein Hintermann darauf hingewiesen, das mein linkes Hinterrad platt ist. Das war vermutlich auch der Grund dafür, dass mein Quad ständig sehr stark nach links zog. Ich habe den Guide darauf hingewiesen, worauf mir dieser sagte, ich solle an der Tankstelle selbst Luft einfüllen, was ich dann auch tat. Unser Guide hat dann alle 13 Quads selbst persönlich getankt, sich anschließend noch eine Wurstsemmel gekauft/gegessen und noch geraucht. An der besagten Tankstelle haben wir sicherlich 15 bis 20 Minuten unserer 3-stündigen Quad-Tour verbracht.

Anschließend ging es weiter Richtung Osten über mehrere Kilometer Landstraßen, wo wir schließlich an den Ausläufern des Bayerischen Waldes ankamen. Mein Quad fuhr jetzt zum Glück einigermaßen geradeaus, war aber bei höheren Geschwindigkeiten immer noch extrem instabil und ich habe jederzeit damit gerechnet, ungewollt vom Quad absteigen zu müssen. Im Bayerischen Wald angekommen, machten wir die nächste Raucherpause. Hierbei wurde ich erneut von einem anderen, hinter mir fahrenden Teilnehmer, darauf hingewiesen, dass mein linkes Hinterrad extrem hin- und herwackelt bzw. es so aussieht, als ob es sich jederzeit selbstständig macht. Ich habe den Guide erneut darauf angesprochen. Er hat mir gesagt, dass bei einer der letzten Touren die Hinterachse dieses Quads beschädigt wurde, weil zwei Teilnehmer ineinandergefahren wären. Eine neue Hinterachse würde 500,- Euro kosten und das Hinterrad würde schon noch halten. Das hat mich dann doch sehr beruhigt

Wir fuhren dann einige Kilometer auf staubigen Waldwegen einen Rundkurs, als plötzlich bei dem Quad eines anderen Teilnehmers nichts mehr ging. Da unser Guide am Anfang der Gruppe fuhr, hat er das zunächst nicht mitbekommen und blieb erst nach ca. 1 km stehen. Ich bin dann selbst bis zu ihm nach vorne gefahren und habe ihm gesagt, das ein Quad defekt ist. Er hat sich mein Quad genommen und fuhr zurück zu dem liegengebliebenen Teilnehmer. Die Ursache war: kein Benzin im Tank. Der Guide hatte doch tatsächlich bei der Tankstelle kein bzw. zu wenig Benzin in das betreffende Quad getankt. Er hat dann zu dem betroffenen Teilnehmer gesagt, er solle das Quad den einen Kilometer bis zu der wartenden Gruppe schieben Dieser hat sich aber geweigert und ihm gesagt, er solle das selber tun. Letztendlich bekam der Teilnehmer mein Quad und unser Guide schob das defekte Quad bis zu uns - zum Glück ging es einige Zeit bergab

Anschließend hat unser Guide von einem anderen Quad mit Schlauch und Flasche Benzin abgezapft und umgefüllt und es ging nach weiteren 15 bis 20 Minuten Zwangspause weiter. Ich bekam vom Guide wieder mein Schleuder-Quad und der andere Teilnehmer seines.

Kurz vor Straubing war schon wieder Schluss. Das besagte Quad hatte erneut seinen Geist aufgegeben. Also nächster Halt und Behebung des Defekts.

Wir kamen dann wieder in Straubing an und ich war froh, die Sache unverletzt überstanden zu haben.

Zuletzt kam der Veranstalter/Guide auf mich zu und fragte mich, ob ich derjenige gewesen sei, der mit dem "komischen" Quad fahren musste. Anscheinend hatte er selbst bemerkt, als er mit meinem Quad zu dem liegengebliebenen Teilnehmer fuhr, wie instabil und gefährlich die Fahrt damit ist. Eigentlich hätte ich jetzt eine Entschuldigung, einen kleinen Gutschein oder Ähnliches erwartet. Aber die Antwort war: beim nächsten Mal bekommst Du ein anderes Quad.

An der Tour selbst habe ich nichts auszusetzen - natürlich, etwas mehr Offroad mit etwas mehr Schwierigkeitsgrad wäre wünschenswert gewesen, aber wo in Deutschland darf man heutzutage noch mit einem Quad offroad irgendwo rumfahren.

Aber die Leistungsbeschreibung: ... mit hochwertigen gepflegten Sportquads ...... ist doch sehr lächerlich.