Hallo,
normalerweise, wenn die Ringe nicht aus Kautschuk oder Gummi sondern aus Viton oder Silikonkautschuk sind, sollten sie eine Ewigkeit halten! Man kann das etwas an der Farbe erkennen. Gummi und Kautschuk (Perbunan) ist ganz schwarz und altert mit der Zeit, Viton etwas bräunlich - rötlich und Silikonkautschuk, die teuersten, haben meistens eine hellere Farbe. Alle lieben es vor dem Einlegen in die Nut ganz leicht mit einem säurefreien Fett benetzt zu werden, das erhält ihre Elastizität und verhindert das Brüchigwerden. Am besten ist ein Hauch von Silikonöl oder-Fett! Jedenfalls das was die Angler auch nehmen um ihre Forellenschnüre damit zu präparieren damit sie auf der Oberfläche schwimmen; das ist ein mit Silikonöl getränktes Löschpapier oder Läppchen. Sie mögen es gar nicht gerne gequetscht, gedehnt oder in sich verdreht eingelegt zu werden. Ebensosehr schadet ihnen Beschädigungen durch Ecken und Kanten. Und sie müssen passen! Brüche erkennt man leicht wenn man den Ring über einen Finger biegt. Nie etwas mit Gewalt anziehen oder "passend machen"!
Ihr lacht jetzt, aber so manch einer in der Technik, wo sie zu zig-Tausenden verarbeitet werden, hat gerade den passenden nicht da, also was tut er? Einer der fast passt wird mit etwas "Nachhilfe" in die Nut gezwängt. Das geht nicht gut!
Viton und Silikonkautschuk haben noch den großen Vorteil resistent gegen die meisten Chemikalien zu sein, z. B. salziges Meerwasser, und hitzebeständig. Deren Oberfläche fühlt sich sehr glatt und seidig - rutschig an, entgegen denen aus Gummi oder Kautschuk; die ist dagegen sehr stumpf. Deswegen werden neue Gummi-Ringe auch leicht mit Talkum eingepudert geliefert.
Das Aller-allerwichtigste ist die Sauberkeit und mechanische Unversehrtheit der Nut! Beide Dichtflächen müssen frei von Sand oder in die Dichtfläche eingedrückten Fremdkörpern sein und dürfen keine Kratzer aufweisen! Fremdkörper entfernt man mit einem Pinsel oder einem weichen Läppchen. Auch die, die Dichtflächen, kann man mit einem getränkten Silikonläppchen oder Fett ganz leicht im Kreis abfahren und mit neuem eingelegten Ring mit dem Finger prüfen ob alles ganz eben ist.
Herauspulen des O-Ringes und eingedrückten Schmutz macht man am besten mit einem angespitzten Streichholz. Der beschädigt nichts!
Alles das sind wirklich Cent-Artikel im Großhandel, wie ich schon sagte, Silikonöl oder - Fett beim Angelladen, die Ringe im Autoteile Großhandel. Vielleicht arbeitet ein guter Freund in einem Montage-Betrieb, der solche Dinge verarbeitet, dann ist das Papier für die Rechnung teurer als alles zusammen! Ein normaler Händler hat ein Sortiment von vielen Tausenden verschiedener Größen lagermäßig!
Die genaue Größe muß man allerdings wissen. Es ist der Innendurchmesser und die Dicke der Schnur in mm (Innendurchm. X Schnurdicke); den Innendurchmesser am besten auszumessen an der Nut, weil die schön "still" hält.
Übrigens die genaue Bezeichnung ist Rund-Schnur-Ring!
Bei Schraubverschlüssen werden die meisten Fehler damit gemacht, dass der Ring trocken eingelegt wird. Dann knautscht er sich beim Zuschrauben durch die Reibung zusammen. Flanschverschlüsse werden so angezogen wie die Autofelgen : immer erst die Schrauben diagonal nach der Reihe anziehen.
Fehler und Leckagen sind überwiegend montagebedingt, oder von beschädigten Dichtflächen.
Wie man leicht beschädigte Dichtflächen, etwa durch ein kleines eingedrücktes Sandkorn wieder repariert und hinkriegt, könnte ich euch bei Bedarf auch erklären.
Was dicht bis in den Hochvakuumbereich ist, müßte eigentlich auch hier funktionieren!
Gruß Dieter